Gelsenkirchen. Vor sechs Wochen beendete Naldo seine Spielerkarriere und wurde auf Schalke Co-Trainer. Vor dem Wolfsburg-Spiel sprach er über seine Aufgaben.

Es gibt so viele Gründe, verärgert und mit Groll übers Vereinsgelände zu laufen - doch Naldo ist als Co-Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 so wie er als Spieler war: stets gut gelaunt und positiv. Er freut sich sowieso stets auf alle Trainingseinheiten und Spiele, auf das am Samstag (15.30 Uhr/Sky) aber doch besonders. Schalke trifft auf Naldos Ex-Klub VfL Wolfsburg.

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"Ich kenne dort noch ein paar Jungs", sagt Naldo und hebt vor allem Joshua Guilavogui, Maxi Arnold und Teammanager Marcel Schäfer hervor. "Dass Maxi Arnold inzwischen ein Leader geworden ist", sagt Naldo, "freut mich ganz besonders. Er hat sich defensiv und offensiv verbessert." Kontakt zu seinen Ex-Kollegen gibt es aber während der Woche nicht. Es gibt zu viel mit seinem aktuellen Team zu tun.

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Vor sechs Wochen beendet der 38-Jährige seine Karriere und stieg als Assistent des neuen Trainers Manuel Baum ein. Auf dem Papier ist er kein Co-Trainer, dafür fehlen ihm die notwendigen Trainerlizenzen - für die Mannschaft aber ist der ehemalige Abwehrchef von enormer Bedeutung. "Die erste Woche war nicht so einfach, die Stimmung war nicht gut. Ich versuche jeden Tag sehr positiv in der Kabine zu sprechen, das ist eine von meinen Aufgaben", sagt Naldo.

Schalke: Naldo lobt Ex-Klub Wolfsburg

Doch nicht nur das: Auch während der Trainingseinheit nimmt er eine immer größere Rolle ein. Manuel Baum, der als detailversessener Taktiker gilt, ist für ihn ein Lehrmeister. "Ich lerne von Manuel jeden Tag und freue mich, dass ich ihn neben mir habe. Er ist 100 Prozent für Schalke da, fast 18 Stunden am Tag auf der Anlage. Er macht sich Gedanken, was wir besser machen können", sagt er und ergänzt: "Das macht richtig Spaß, das ist viel Arbeit - denn nach dem Training fahre ich nicht wie noch als Spieler sofort nach Hause. Es gibt eine Vor- und Nachbesprechungen im Trainerteam."

In der nun ablaufenden Länderspielpause gab es besonders viele Absprachen. "Wir haben sehr hart gearbeitet, denn wir versuchen alles, um am Samstag den ersten Dreier in dieser Saison zu holen. In Mainz haben wir einen kleinen Schritt geschafft. Auf uns wartet aber ein guter Gegner, der sich sehr, sehr gut auf dem Platz präsentiert - auch wenn es Bayern München oder Borussia Dortmund ist", sagt Naldo. Die Statistik spricht nicht gerade für Schalke - die Königsblauen warten seit 23 Liga-Spielen auf einen Sieg, Wolfsburg ist in der aktuellen Saison noch ungeschlagen.

Naldo fordert Schalke-Kapitän Mascarell

Es wird wieder auf Schalkes Führungsspieler ankommen. Naldo war selbst einer, als er Schalkes Abwehrchef war. Nun nennt er Kapitän Omar Mascarell zuerst. "Ich nehme aber auch Ralf Fährmann dazu, auch Benjamin Stambouli ist ein wichtiger Kopf für uns. Ich gebe auch Salif Sané Verantwortung", sagt Naldo.

Möglicherweise können Baum und er aus dem Vollen schöpfen. Nur Suat Serdar fehlte zuletzt noch, er befindet sich inzwischen wieder im Mannschaftstraining. "Ob er am Samstag spielen kann, werden wir mit dem Arzt und den Physios besprechen. Gibt es noch ein kleines Risiko, wird er aber nicht spielen." Schön fände er es aber doch: "Dass Suat ein wichtiger Spieler für uns ist, ist ja klar." Und auf keinen Spieler verzichten zu müssen - das kam 2020 auf Schalke noch nicht vor.