Mainz. Im Kellerduell der Fußball-Bundesliga kam Schalke bei Mainz 05 trotz guter Leistung nur zu einem 2:2. Es war das 23. Spiel in Folge ohne Sieg.
Es war ein hektisches, spannendes, hart umkämpftes und häufig umstrittenes Kellerduell - und es endete für den FC Schalke 04 nur mit einem Teilerfolg. Die Königsblauen kamen beim FSV Mainz 05 trotz ihrer besten Saisonleistung nicht über ein 2:2 (1:2) hinaus. Sie blieben zum 23. Mal in Folge ohne Sieg in der Bundesliga und haderten mit der Schiedsrichter-Leistung. Beide Gegentore fielen per Elfmeter.
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Schalkes Trainer Manuel Baum hatte sich bei der Aufstellung viele Gedanken gemacht. Er musste nur auf Suat Serdar verzichten. Baum veränderte die Startelf im Vergleich zum 4:1-Erfolg im DFB-Pokal über Schweinfurt 05 auf acht Positionen. Im Tor stand Frederik Rönnow - er hat den Zweikampf gegen Ralf Fährmann gewonnen. Nach abgesessener Sperre kehrte Ozan Kabak in die Abwehr zurück.
Das Kellerduell begann für die Königsblauen mit dem ersten Video-Schock. Die Phase des Abtastens lief noch, als nach einem Querpass in den Strafraum Schalkes Innenverteidiger Matija Nastasic den Mainzer Jonathan Burkardt am Fuß traf. Schiedsrichter Ittrich ließ zunächst weiterspielen, entschied aber nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten auf Elfmeter - eine harte Entscheidung. Daniel Brosinski verwandelte zum 1:0 für Mainz - bitter für die Schalker, die zuvor nach einem frühen Rückstand oft eingebrochen waren.
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Schalke in der Anfangsphase feldüberlegen
Diesmal aber nicht. Schnell erarbeiteten sich die Schalker Vorteile. Sie waren klar feldüberlegen, zeigten einige schöne Kombinationen und kamen zu Torchancen. Sie zeigten ihre beste Halbzeit in dieser Saison. Schon nach 15 Minuten hätte der Ausgleich fallen können. Nach einer Ecke scheiterten aber Mark Uth und Kabak im Getümmel. In der 22. Minute hatte Uth das 1:1 auf dem Fuß. Nach einem Querpass von Gonçalo Paciencia hätte Uth dem Ball nur noch einen kleinen Schubs mit der Innenseite geben müssen - doch er vergab diese große Möglichkeit. In der 36. Minute fiel das Tor - zu diesem Zeitpunkt wäre selbst eine Schalker Führung verdient gewesen. Nach einem Foul an Paciencia gab einen Freistoß an der Strafraumgrenze. Uth legte sich den Ball zurecht und zirkelte ihn in den Winkel. Auch nach diesem Tor griff Schalke weiter an. Paciencia hätte seine gute Leistung krönen können. In der 40. Minute lief er allein auf Torwart Robin Zentner zu, schoss diesen aber an.
Von den Mainzern war wenig zu sehen. Sie kamen erst in der 45. Minute wieder in den Schalker Strafraum - und wieder gab es Elfmeter. Nach einem Laufduell mit Kabak war Jean-Philippe Mateta hingefallen. Ittrich pfiff erneut und blieb nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten bei seiner harten Entscheidung. Mateta trat selbst an und verwandelte zum 2:1. Es war im achten Pflichtspiel bereits der siebte Elfmeter gegen die Schalker. Die waren danach kurzzeitig von der Rolle und gestatteten den Mainzern die erste Chance aus dem Spiel heraus. Mateta scheiterte an Schalke-Torwart Frederik Rönnow.
Mit einer Menge Wut im Bauch begannen die Schalker die zweite Halbzeit - und gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als sie jubelten. Nach einer Ecke von Mark Uth hatte Kabak den Ball über die Mainzer Torlinie befördert. Doch er hatte den Arm zu Hilfe genommen. Ittrich hatte das nicht gesehen, der Video-Assistent entschied zum dritten Mal gegen Schalke. Die Schalker Trainerbank tobte. In kürzester Zeit sahen Trainer Manuel Baum und Co-Trainer Onur Cinel die Gelbe Karte. „Das ist unglaublich! Jetzt reicht es! Nur einseitig!“, brüllte Baum immer wieder.
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Die entstandene Hektik und der immer näherrückende Schlusspfiff schadeten dem Schalker Spielfluss. In der 57. Minute bot sich den Mainzern die nächste große Chance, auf 3:1 zu erhöhen. Burkardt lief ganz allein auf Rönnow zu - doch zum zweiten Mal hielt der Däne sein Team mit einer großartigen Parade im Spiel.
Mainz verpasst gegen Schalke das 3:1
Es begann eine hektische Schlussphase: Die Mainzer spielten bei jeder Gelegenheit auf Zeit, versuchten, viele Freistöße herauszuholen. Stets schlugen sie den Ball weit nach vorn und hofften auf Konterchancen. Die Königsblauen griffen wütend an. Baum wechselte sehr offensiv aus, holte seine halbe Abwehr vom Platz. Und Schalke kam auch zu einigen Abschlüssen. Doch Paciencia (65./73.) und Uth (70.) schossen knapp am Tor vorbei. Auch acht Ecken brachten nichts mehr ein. Die Mainzer hatten in der Schlussphase die dickste Chance: Mateta lief zum zweiten Mal allein auf Rönnow zu, schoss diesmal aber vorbei (77.). Es sah lange nach einer Niederlage aus, Schalkes Mut schien langsam zu schwinden.
In der 82. Minute sprintete dann der eingewechselte Steven Skrzybski die rechte Seite entlang. Seine scharfe Flanke lenkte der Mainzer Jeremiah St. Juste ins eigene Netz - 2:2. Dabei blieb es, und es war ein gerechtes Ergebnis. Die Schalker waren zwar die bessere Mannschaft, die Mainzer hatten aber auch erstklassige Konterchancen, um das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Klar ist aber auch: Dieses Resultat hilft keinem Team weiter.