Gelsenkirchen. Malick Thiaw traf beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart für Schalke 04. Für ihn gab es ein Sonderlob.
Er ist Innenverteidiger - genau wie ein paar Jahre vor ihm Joel Matip. Er wurde in der Knappenschmiede ausgebildet - wie Joel Matip. Und er ist auf den Tag genau zehn Jahre jünger als - na klar, Joel Matip. Die Rede ist von Malick Thiaw. Der Abwehrspieler wäre am Freitagabend beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 beinahe der gefeierte Held gewesen. Doch sein Tor zum 1:0 gegen den VfB Stuttgart blieb nicht das einzige. Das Spiel endete 1:1 (1:0).
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Der 19-Jährige erzielte in seinem sechsten Bundesligaspiel sein erstes Tor - es war erst seine zweite Partie in der Startformation. „Ich fand seine Leistung heute wirklich gut“, schwärmte Trainer Manuel Baum „In der Defensive hat es Malick sehr, sehr gut gemacht. Nach Balleroberungen war er mutig, im Spielaufbau hat er sich auch was getraut. Dass er ein Tor macht, ist natürlich super.“ Es war die 31. Minute, als eine Freistoßflanke von Amine Harit weit in den Stuttgarter Strafraum flog und sich schon wieder Richtung Rasen zu senken drohte. Thiaw erwischte den Ball soeben noch mit dem Kopf und traf mit einem sehenswerten Aufsetzer.
Schalke-Talent Thiaw erfüllt sich einen Traum
Im Interview mit DAZN verriet er danach seine Gefühlslage: „Da wird natürlich ein Traum wahr. Ein Tor in der Bundesliga zu erzielen - davon träumt man als Kind. Aber ich bin ein Teamspieler - das Team geht immer vor.“ Und das Team schaffte es eben nicht, den erwünschten Sieg zu schaffen. „Wir sind deshalb sehr enttäuscht“, sagte Thiaw. „Wir sind gut in die erste Halbzeit gestartet, da hatten wir ein gutes Aufbauspiel, haben gut gegen den Ball gearbeitet. In der zweiten Halbzeit aber waren wir nicht so Konsequenz wie in der ersten.“
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Und deshalb war Aufsteiger Stuttgart dem Sieg auch deutlich näher. „Wir waren sehr gut in der zweiten Halbzeit. Wegen unserer Dominanz war auch mehr drin für uns“, resümierte deshalb VfB-Trainer Pellegrino Materazzo. Eine Niederlage wäre für Schalke allgemein, aber auch für Thiaw persönlich bitter gewesen - so ist sein erstes Liga-Tor immerhin mit einem Punkt verbunden.
Schalke-Trainer Baum setzt auf Knappenschmiede
Warum es wichtig ist, junge Spieler aus der Knappenschmiede einzubinden, verriet Baum nach dem Spiel: „Sie haben die Erlebnisse nicht so in der Form mitbekommen wie andere Spieler. Malick und auch Can Bozdogan können etwas lockerer aufspielen.“ Thiaw ist der Spieler, der vom Trainerwechsel am meisten profitiert hat. Unter Baums Vorgänger David Wagner debütierte er zwar in der Liga, doch zu Beginn der Saison schickte Wagner den Verteidiger auch mal in die U23. Baum holte Thiaw sofort zurück zu den Profis.
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Auch das erinnert an Joel Matip, der ebenfalls in jungen Jahren schon bei den Profis aushelfen musste, als Geld für externe Zugänge fehlte. Doch wird Thiaw auch eine ähnlich erfolgreiche Karriere absolvieren können? Das wird die Zukunft zeigen. Talent hat er jedenfalls. Und wenn in einer Woche zum Spiel bei Mainz 05 (Samstag, 7. November, 15.30 Uhr/Sky) Ozan Kabak ins Team zurückkehrt, muss nicht Thiaw um seinen Startelfplatz bangen.
Nur eins hat er dann doch nicht mit Joel Matip gemeinsam - der heutige Liverpool-Verteidiger trug die Rückennummer 32, Thiaw hat die 33. Aber auch da sind sie ja nah beieinander.