Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 hat eine wichtige Personalentscheidung getroffen. Christina Rühl-Hamers wird als Finanzchefin die Peters-Nachfolge antreten.
Fußball-Bundesligist Schalke 04 bekommt ab sofort eine Finanzchefin: Der Aufsichtsrat hat Christina Rühl-Hamers zum 1. Oktober 2020 das Amt als Vorständin Finanzen, Personal & Recht übertragen. Das hat der Verein am Freitagmorgen offiziell bestätigt. Sie rückt damit auf eine Ebene zu den Vorständen Jochen Schneider (Sport und Kommunikation) und Alexander Jobst (Marketing und Organisation) auf.
Dr. Jens Buchta, Aufsichtsratsvorsitzender des S04: „Wichtig war uns bei der Suche nach einem neuen Finanzvorstand neben der fachlichen Expertise vor allem eine hohe Sach- und Sozialkompetenz. Christina Rühl-Hamers vereint diese Kriterien auf ideale Weise und hat uns im Aufsichtsrat eindrucksvoll davon überzeugt, dass sie die perfekte Besetzung für das Vorstandsamt ist.“
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Christina Rühl-Hamers tritt die Nachfolge des am 5. Juni zurückgetretenen Finanzvorstands Peter Peters an, sie hatte das Ressort seitdem bereits kommissarisch geführt. Vor dem Schalker Aufsichtsrat, der für die Besetzung des Vorstands zuständig ist, setzte sie sich auch gegen zahlreiche externe Bewerber durch – bei der Sitzung am Montag waren noch drei Kandidaten im Rennen, aber sie galt als Favoritin.
„Ich freue mich natürlich sehr über das Vertrauen des Aufsichtsrats, das Ressort Finanzen, Personal & Recht als Vorständin zu übernehmen – und weiß auch um die Herausforderung“, sagt Christina Rühl-Hamers über ihre neue Aufgabe: „In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Alexander Jobst und Jochen Schneider will ich alles für die wirtschaftliche Zukunft unseres Clubs tun – es hat für mich einen großen Reiz, nunmehr aktiv gestalten zu können.“
Überzeugende Präsentation auf Schalke
Für Rühl-Hamers sprach neben einer überzeugenden Präsentation auch ihre Schalke-Erfahrung in schwierigen Zeiten. Externe Bewerber wären nicht unbedingt besser gewesen, aber vermutlich teurer. Auch das Angebot einer möglichen Ausgliederung der Profi-Abteilung, das Schalke seinen Mitgliedern unterbreiten möchte, kann von ihr weiter mitgestaltet werden, ohne dass der Klub dabei wieder von vorne beginnen müsste.
Die gelernte Steuerberaterin Christina Rühl-Hamers kam vor zehn Jahren fest zu Schalke 04; zuvor war sie als Wirtschaftsprüferin einer externen Agentur auch für den Verein tätig. Zu den Königsblauen geholt hatte sie damals Peter Peters, mit dem sie eng zusammenarbeitete. Beide setzten sich intern dafür ein, die aufgestellten Finanzpläne auch einzuhalten – gegen die sportlich Verantwortlichen konnten sie sich aber nicht immer behaupten. Insofern passt Christina Rühl-Hamers auch zu dem Sparkurs, den sich die neue Führung verschrieben hat. Auch der Aufsichtsrat steht mit Jens Buchta an der Spitze nicht mehr für die risikofreudige Politik der Ära Tönnies.
Bundesliga bei der SG Hillen
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Schalkes neue Finanzchefin hat zwar bisher nur in der zweiten Reihe gearbeitet, bringt aber auch Erfahrung aus dem aktiven Fußball mit: Christina Rühl hat als Teenager 1995 sogar in der Frauen-Bundesliga für die SG Hillen in Recklinghausen gespielt und war Junioren-Nationalspielerin. Ihre Karriere verlief allerdings unglücklich: Nach mehreren Kreuzbandrissen musste sie früh aufhören. Als Finanzchefin steigt sie nun aber an die Spitze des FC Schalke 04 auf. (mh, fs)