Gelsenkirchen. Trainer Manuel Baum, Rückkehrer Naldo und Torwart Rönnow standen am Mittwochabend auf Schalke schon auf dem Platz. Und es ist ein Ass im Ärmel.

Noch bevor der FC Schalke 04 am Mittwoch die Verpflichtung des neuen Trainers offiziell bestätigte, war der erste neue Spieler da: Frankfurts Torwart Frederik Rönnow (28) ist der erste Neuzugang, mit dem Trainer Manuel Baum seine Rettungsmission in Gelsenkirchen startet. Und ein zweiter ist noch im Gespräch: Von Eintracht Frankfurt könnte Rechtsverteidiger Danny da Costa ausgeliehen werden – wenn es denn die Finanzen bis zum Transferschluss am kommenden Montag zulassen.

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Schalke-Sportvorstand Schneiders guter Draht zu Bobic

Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider wollte zwar am Mittwoch öffentlich nicht über da Costa reden, weil er niemals über Spieler anderer Vereine spricht – aber dieser Wechsel hätte eine gewisse Logik. Schneider hat mit Goncalo Paciencia und nun Frederik Rönnow in diesem Jahr bereits zwei Spieler von der Eintracht bekommen – mit Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic kommt er am Verhandlungstisch bestens klar. Und: Berichten aus Frankfurt zufolge könnte der 27 Jahre alte und in Neuss geborene da Costa die Eintracht verlassen, weil er nicht mehr uneingeschränkt gesetzt ist. Für Schalke, das keinen echten Rechtsverteidiger im Kader hat, wäre er eine Top-Verstärkung.

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Torwart Frederik Rönnow dagegen ist auf Schalke nach WAZ-Informationen erst einmal als Nummer zwei hinter Ralf Fährmann vorgesehen – auch wenn Trainer Baum die Torwart-Frage am Mittwoch formal offen ließ. Er wolle sich nicht in die Karten schauen lassen, erklärte der Wagner-Nachfolger, gab dann aber selbst einen Hinweis in Richtung Fährmann. Rönnow habe in Frankfurt lange nicht gespielt, Fährmann kenne auf Schalke die Abläufe, erklärte Baum und sagte: „Ein Torhüter braucht Rückendeckung und Vertrauen.“

Schalke 04: Schubert und Burgstaller sind weg

Rönnow wurde von Schalke bis zum Saisonende ausgeliehen, im Gegenzug wechselt Markus Schubert wie angekündet auf Leihbasis zur Eintracht. Schneider: „Von diesem Tausch erhoffen wir uns einen positiven Effekt für alle Beteiligten: Der Luftwechsel wird Markus Schubert und Frederik Rönnow guttun. Beide freuen sich auf die neue Herausforderung.“ Der 1,90 Meter große Torwart, der sieben Länderspiele für Dänemark bestritten hat, wird aber auf jeden Fall den Konkurrenzkampf erhöhen. Er sagt: „Dass der Wechsel zu Schalke 04 geklappt hat, freut mich wirklich sehr. Ich möchte mich hier von meiner besten Seite zeigen und mit dem Club erfolgreich Fußball spielen.“

Auf zur ersten Einheit: Naldo und der neue Cheftrainer Manuel Baum betreten den Platz. Vorne rechts Mark Uth.
Auf zur ersten Einheit: Naldo und der neue Cheftrainer Manuel Baum betreten den Platz. Vorne rechts Mark Uth. © Getty Images | Christof Koepsel

Der prominenteste Neue, der am Mittwochabend auf Schalke wieder auf dem Trainingsplatz stand, war aber zweifellos Naldo: Dass der 38 Jahre alte Brasilianer als Co-Trainer von Manuel Baum zu den Königsblauen zurückkehrt, war die Überraschung des Trainerwechsels – eine gelungene obendrein. „Ich freue mich riesig, hier dabei sein zu dürfen“, lachte Naldo, der die Königsblauen vor knapp zwei Jahren als Spieler in Richtung Monaco verlassen hatte – die damalige sportliche Leitung hatte ihn nicht mehr als Stammkraft auf der Rechnung.

Schalke: Jochen Schneider lobt Guido Burgstaller

Jochen Schneider hat Naldo, der eigentlich nie Trainer werden wollte, nun zur Rückkehr überredet – und verspricht sich von dem Brasilianer im neuen Amt jetzt nicht nur enorme Führungsstärke: „Naldo bringt hoffentlich ein Stück weit die Sonne zurück nach Gelsenkirchen.“ Diesem sonnigen Typen ist das tatsächlich zuzutrauen...

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Wen Naldo am Mittwoch von den alten Bekannten nicht mehr traf, war Guido Burgstaller – dessen Wechsel zum FC St. Pauli wurde bereits am Morgen vollzogen. Mit ihm geht ein guter Typ, der aber sportlich keine Chance mehr hatte.

Schalke: Abgänge und Zugang noch möglich

„Wann immer Guido Burgstaller für Schalke 04 auf dem Platz stand, hat er 100 Prozent gegeben. Was Einsatz und Bereitschaft angeht, ist und bleibt Guido ein echtes Vorbild“, lobt Schneider: „Seine Chance auf Einsatzzeiten waren in dieser Saison allerdings begrenzt, weshalb wir uns gemeinsam mit Guido auf den Transfer zum FC St. Pauli verständigt haben.“

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Burgstaller dürfte nicht der letzte Abgang bleiben – Schneider und Baum haben den Kader schon analysiert und sind zu dem Schluss gekommen: „Sollte es Anfragen geben für einen unserer Spieler, werden wir uns damit auseinandersetzen.“

Denn auch nur dann wäre auch noch ein weiterer Zugang machbar.