Gelsenkirchen. Die Trainersuche beim FC Schalke 04 geht weiter: Es gibt Gerüchte um Mark van Bommel, der Favorit auf die Wagner-Nachfolge bleibt Manuel Baum.
- Schalke 04 sucht einen neuen Trainer: Nach der 1:3-Niederlage gegen Werder Bremen am Samstag wurde Trainer David Wagner am Sonntag freigestellt.
- Ralf Rangnick wird seinem Ex-Klub nicht zur Verfügung stehen. Der ehemalige Schalke-Trainer hat eine Rückkehr gegenüber diesen Redaktion ausgeschlossen.
- Für die Nachfolge von David Wagner als Trainer bei Schalke 04 gilt nach wie vor Manuel Baum als Favorit. Es gibt jedoch noch einen weiteren Kandidaten, mit dem sich S04 beschäftigt.
Wenn die Schalker Spieler an diesem Dienstag zum ersten Mal nach der Trennung von Cheftrainer David Wagner den Trainingsplatz betreten werden, kann es gut sein, dass sie dabei von den verbliebenen Athletik-Trainern angeleitet werden. Mit dem 33 Jahre alten Quirin Löppert befindet sich darunter auch ein ehemaliger Fußballer. Löppert ist sicher kaum als Interimstrainer auf Schalke vorstellbar, aber einen solchen sucht Sportvorstand Jochen Schneider zunächst auch gar nicht. Sein Wunsch wäre es, schon mit dem neuen Trainer zum Spiel am Samstag (18.30 Uhr/ Sky) nach Leipzig zu fahren.
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Am Montag konnte Schalke zunächst noch keinen Vollzug vermelden: Dass der Aufsichtsrat zu einer Sitzung zusammenkam, war auch nicht dem Trainerwechsel geschuldet, sondern einem turnusmäßig anstehenden Treffen des Gremiums. Nach Informationen dieser Redaktion gibt es neben dem als Favorit gehandelten früheren Augsburg-Trainer Manuel Baum (41) noch einen anderen Trainer, mit dem sich Schalke intensiv beschäftigt. Ob es sich dabei um den als Gerücht gehandelten früheren Bayern-Profi Mark van Bommel (43) handelt, der bis Dezember 2019 bei PSV Eindhoven Trainer war, ist nicht bestätigt. Schalke kommentiert all’ die gehandelten Namen nicht. Jochen Schneider sagt lediglich: „Es geht um Inhalte – nicht um Namen.“ Der neue Trainer soll zu den auf Schalke derzeit verfügbaren Spielern passen und der Mannschaft wieder eine erfolgversprechende Struktur geben.
Neuer Schalke-Trainer: Rangnick winkt ab
Dass ein Mann wie Ralf Rangnick (62) angesichts der Zwänge, unter denen Schalke ächzt und stöhnt, derzeit in Gelsenkirchen nicht die Voraussetzungen für ein erneutes Engagement vorfindet, hatte diese Zeitung bereits berichtet. Im Gespräch mit unserer Redaktion bestätigte Rangnick dies nun am Montag, er sagte deutlich: „Ich kann mir zurzeit überhaupt nicht vorstellen, ein drittes Mal zu Schalke 04 zu kommen, und schon gar nicht als Trainer, der kurzfristig die Negativ-Serie beenden soll.“
Rangnick ist mittlerweile eher ein Projekt-Gestalter und Entwickler – die Zeiten, in denen er kriselnde Klubs übernimmt, sind passé. Und ein Projekt nach den Vorstellungen des ehrgeizigen, aber auch konsequenten Schwaben können die Königsblauen so kurzfristig nicht bieten. Dafür bräuchte Schalke einen eigenen Finanzier.
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Mit seinem Auftritt in der TV-Sendung Sky90 hatte Rangnick am Sonntag bei vielen Schalke-Fans Hoffnungen geweckt, dass der 62-Jährige aus alter Sympathie zu seinem früheren Verein vielleicht doch zu Kompromissen bereit sei. Diesen Eindruck räumte er am Montag aber aus der Welt: „Das war alles andere als eine Bewerbung.“ Spekulationen, dass Jochen Schneider in seiner Position als Sportvorstand zu mächtig sei, um Rangnick gestalterische Möglichkeiten einzuräumen, sind ebenfalls völlig haltlos. Beide kennen und schätzen sich sehr – nicht nur aus gemeinsamen Zeiten in Leipzig, sondern zuvor auch beim VfB Stuttgart (1999 bis 2001).
Jochen Schneider muss jetzt einen Trainer auf dem Markt finden, der für Schalke aktuell realistisch ist. Und dabei geht es dem 50-Jährigen tatsächlich nicht darum, den Prominentesten für die Gelsenkirchener zu gewinnen. Dass große Namen nicht immer auch Erfolg garantieren, hat er selbst als junger Manager beim VfB Stuttgart erlebt: Damals verpflichtete der VfB einmal sogar Giovanni Trapattoni. Die Fans waren zunächst begeistert und stellten acht Wochen später fest, dass der italienische Star-Trainer mit seinem defensiven Fußball so gar nicht zu der stürmischen Mannschaft passte. Deutscher Meister wurde der VfB erst mit Trapattonis Nachfolger – dem damals noch eher unbekannten Armin Veh.