Gelsenkirchen. Ozan Kabak muss eine längere Sperre befürchten. Der DFB wird sich mit der Spuck-Attacke des Schalke-Verteidigers auseinandersetzen.

Abwehrspieler Ozan Kabak von Schalke 04 droht nach seiner Spuck-Affäre ein Nachspiel. Der DFB-Kontrollausschuss wird den Vorfall aus dem Heimspiel gegen Werder Bremen am Samstagabend (1:3) wegen des Verdachts eines „krass sportwidrigen Verhaltens in der Form einer Tätlichkeit“ untersuchen und hat die Gelsenkirchener zu einer Stellungnahme aufgefordert, wie der DFB am Montag in Frankfurt mitteilte.

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Von Andreas Ernst und Manfred Hendriock

Kabak hatte sich noch am Abend bei seinem Gegenspieler Ludwig Augustinsson entschuldigt, nachdem er ihn im Spiel angespuckt hatte. „Es war keine Absicht, die Sicht von außen täuscht“, schrieb der türkische Nationalspieler bei Twitter: „Ich habe so etwas noch nie gemacht und werde es auch niemals tun, da es einfach unsportlich ist. In jedem Fall, Entschuldigung an Ludwig.“

Die Szene hatte nach dem Spiel für große Aufregung gesorgt. „Ich weiß, dass die Situation auf Schalke unruhig ist. Aber das ist ein Unding und eine klare Rote Karte“, sagte Werder-Trainer Florian Kohfeldt bei Sky. Der einen Tag später entlassene Schalke-Coach David Wagner meinte: „Ich kenne Ozan und bin überzeugt, dass es keine Absicht war.“ Kabak flog wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz. Dass er Augustinsson anspuckte, sah Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) nicht.

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„Das war Absicht, eine bewusste Aktion“, sagte dagegen Sky-Experte Lothar Matthäus: „Das ist eine Katastrophe, das Schlimmste, was es gibt. Das muss ein Nachspiel haben. Ich bin überzeugt, dass er mit einer längeren Sperre rechnen muss.“ Der betroffene Augustinsson hatte von der Szene in der 27. Minute nichts mitbekommen, wirkte nach Ansicht der TV-Bilder aber regelrecht geschockt. „Das ist nicht schön, das hat nichts mit Fußball zu tun. Das ist nicht Fairplay“, sagte der Schwede.

Selbst Schalke-Kapitän Omar Mascarell kritisierte den Mitspieler. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, meinte der Spanier: „Wir haben alle einen hohen Puls, aber das darf nicht passieren.“ (fs mit sid)