Gelsenkirchen. Er macht es nicht: Ralf Rangnick hat im Gespräch mit dieser Redaktion ausgeschlossen, dass er aktuell ein Amt bei Schalke 04 übernehmen könnte.

Ralf Rangnick wird definitiv nicht Nachfolger des am Sonntag vom FC Schalke 04 entlassenen Trainers David Wagner. „Ich kann mir zurzeit überhaupt nicht vorstellen, ein drittes Mal zu Schalke 04 zu kommen, und schon gar nicht als Trainer, der kurzfristig die Negativ-Serie beenden soll“, erklärte der 62-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion.

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Rangnick beendete damit Spekulationen, die nach seinem Auftritt am Sonntagvormittag in der TV-Sendung Sky90 entstanden waren. Dort hatte er gesagt: „Wenn ich sagen würde, Schalke interessiert mich überhaupt nicht, dann würde ich lügen. Ich bin dem Verein immer noch verbunden.“ Aus dieser Sympathie-Bekundung schlossen viele Schalke-Fans die Hoffnung, dass Rangnick damit seinen Hut in den Ring geworfen haben könnte. „Das war aber alles andere als eine Bewerbung“, bekräftigte er am Montag.

Schalkes Verbindlichkeiten: knapp 200 Millionen Euro

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Ralf Rangnick hatte bei seinen letzten großen Projekten bei der TSG Hoffenheim und bei RB Leipzig jeweils viel Geld zur Verfügung und außerdem den Gestaltungsfreiraum, um dieses Geld nach seinen Vorstellungen einsetzen zu können. Schalke 04 allerdings steckt derzeit in großen finanziellen Schwierigkeiten, die Verbindlichkeiten betragen knapp 200 Millionen Euro.

Rangnick hatte bereits von 2004 bis 2005 sowie im Jahr 2011 für Schalke gearbeitet, bevor er sich wegen einer Burn-Out-Erkrankung zurückzog. Als Nachfolger von Felix Magath hatte er die Königsblauen im März 2011 übernommen und mit ihnen den DFB-Pokal gewonnen. Im September 2011 wurde sein Vertrag krankheitsbedingt wieder aufgelöst, sein Nachfolger bei Schalke 04 wurde Huub Stevens.

Seit Juli 2020 vertragslos

Bei RB Leipzig, wo Rangnick ab 2012 arbeitete, übernahm er zwischenzeitlich zwar auch zweimal wieder das Traineramt, seine Hauptaufgabe sah er jedoch stets als Sportdirektor und Entwickler – auch für andere Red-Bull-Klubs. Im Sommer 2019 verließ der Schwabe RB Leipzig und arbeitete fortan als „Head of Sport and Development Soccer“ für die Red Bull GmbH. Dieser Vertrag wurde im Juli 2020 aufgelöst.