Gelsenkichen/Berlin. Schalke 04 steht im Sommer ein großer Umbruch bevor. Auch Torwart Markus Schubert kann die Gelsenkirchener verlassen. Unser großer Überblick.

Die Zukunft des FC Schalke 04 saß am Sonntagnachmittag im Stadion an der Alten Försterei in Berlin auf der Tribüne. Neben dem zweiten Torwart Markus Schubert hatten fünf Ersatzspieler Platz genommen – alle in der eigenen Jugend ausgebildet, im Schnitt jeder von ihnen 20,5 Jahre alt. Nach dem glücklichen 1:1 (1:1) bei Union Berlin ist fast sicher, dass Schalke den Europapokal zum zweiten Mal in Folge verpassen, aber auch nicht mehr absteigen wird. Für Sportvorstand Jochen Schneider bedeutet dies Planungssicherheit. Er bastelt am Aufgebot für die neue Spielzeit – Talente spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Mehr News und Hintergründe zu Schalke 04:

Schalke 04: Das Ziel der Kaderplanung

Auch interessant

Drei Vorgaben gibt es für Schneider: Verjüngung, möglichst ablösefreie Zugänge, Gehaltsreduzierung. Keine einfachen Voraussetzungen.

Welche Spieler Schalke verlassen werden

Torwart Alexander Nübel (23) wechselt ablösefrei zum FC Bayern, die Verträge der Routiniers Daniel Caligiuri (32) und Benjamin Stambouli (29) laufen aus. Vor der Corona-Pause lagen beiden neue Verträge zu reduzierten Bezügen vor – beide lehnten ab. Die Verhandlungen sollen, so Schneider, nicht wieder aufgenommen werden. Bei Stambouli ist dies umstritten. Der bei Mitspielern und Fans gleichermaßen beliebte Franzose feuerte in Berlin von der Tribüne aus seine Teamkollegen wie ein zweiter Trainer lautstark an. Die Leihspieler Jean-Clair Todibo (20, Barcelona) und Michael Gregoritsch (26, Augsburg) kehren zu ihren Stammklubs zurück. Die Kaufoption für Todibo ließ Schalke verfallen, Gregoritsch überzeugte selten. Jonjoe Kenny (23) muss wahrscheinlich zum FC Everton zurückkehren. Eine Kaufoption hat Schalke nicht.

Wer Spieler Schalke verlassen könnten

Geplant ist, dass Torwart Markus Schubert (21) verliehen wird. Der U21-Nationaltorwart ist noch nicht reif genug, um Stammkeeper auf Schalke zu werden. Stürmer Guido Burgstaller (31) und Verteidiger Matija Nastasic (27), die beide bis 2022 unter Vertrag stehen, würde Schalke wohl keine Steine in den Weg legen. Gut möglich, dass bis zu neun der 24 im Aufgebot stehenden Profis gehen. Ein Umbruch steht bevor.

Schalke 04: Die ausgeliehenen Spieler

Auch interessant

Der Schalker Sonderfall: Neun aktuell verliehene Spieler kehren eigentlich im Sommer zurück. Verwendung hat Schalke aber allenfalls für Torwart Ralf Fährmann (31). Die übrigen Spieler würde Schneider gern loswerden, vor allem die Top-Verdiener Nabil Bentaleb (25, aktuell bei Newcastle United), Mark Uth (28, 1. FC Köln) und Sebastian Rudy (30, TSG Hoffenheim). Durch die schwierige finanzielle Situation ist Schalke offenbar bereit, über die Reduzierung möglicher Kaufoptionen zu verhandeln. Zum Beispiel bei Uth. Kölns Trainer Markus Gisdol hat erneut betont, den Stürmer halten zu wollen: „Wir würden sehr gern mit ihm planen. Man muss jetzt vernünftige Lösungen finden.“ Die Kaufoption für Uth liegt nach Informationen dieser Zeitung deutlich über den stets kolportierten zehn Millionen Euro. Und doch wäre Schneider, so ist zu hören, bereit, einen geringeren Preis zu akzeptieren. Eine erneute Leihe wäre aber nicht in seinem Sinn.

Schalke 04: Wer kommen soll

Aus der U19 rücken Can Bozdogan (Mittelfeld) und Malick Thiaw (Abwehr) auf. Priorität haben bei den Planungen die Verpflichtungen eines Torhüters und eines Stürmers. Auch ein Rechtsverteidiger wird gesucht. Nur: Kosten dürfen die Neuen möglichst nichts. Geld steht für Schneider nur bereit, wenn er üppige Transfererlöse generiert.

Wer auf Schalke voran gehen soll

Sie prägen Schalkes Offensivspiel: Amine Harit (rechts vorne) und Suat Serdar.
Sie prägen Schalkes Offensivspiel: Amine Harit (rechts vorne) und Suat Serdar. © firo Sportphoto | firo Sportphoto/ Jürgen Fromme

Die Spieler, die momentan verletzt sind: Omar Mascarell (27), Suat Serdar (23), Amine Harit (22), dazu Innenverteidiger Ozan Kabak (20).

Was passiert mit Schalke-Trainer David Wagner?

Schneider hat David Wagner (48) eine Jobgarantie ausgesprochen. Davon würde er wohl nur abweichen, wenn Schalke die verbleibenden vier Spiele deutlich verliert.