Gelsenkirchen. Wieder bekräftigte Fußball-Bundesligist 1. FC Köln, Schalkes Leihspieler Mark Uth halten zu wollen. Was steckt dahinter? Ein Faktencheck.

Es erinnert ein wenig an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ - der Titel ist nur: „Und wöchentlich grüßt die Mark-Uth-Frage“. Der Offensivspieler ist aktuell vom FC Schalke 04 an den Bundesliga-Rivalen 1. FC Köln ausgeliehen - und die Kölner würden Uth gern behalten. Das bekräftigen sie Woche für Woche, auch am Sonntag rund um das 1:1 beim FC Augsburg. Doch wie wahrscheinlich ist das? Ein Faktencheck.

Es war Kölns Trainer Markus Gisdol, der diesmal um die feste Verpflichtung Uths warb. „Wir würden sehr gern mit ihm planen. Er würde auch gerne bei uns bleiben. Wir sind uns alle einig, dass man vernünftige Lösungen finden muss“, sagte Gisdol. Kölns Sportchef Horst Heldt hatte kürzlich zu Bild gesagt: „Wir wollen Mark über die Saison hinaus an uns binden. Es ist hier anerkannt und dazu ein exzellenter Fußballer.“ In elf Spielen für den FC hat Uth fünf Tore erzielt und vier vorbereitet. Ein weiteres Tor wäre beinahe noch hinzugekommen, wenn er nicht einen Elfmeter verschossen hätte. Diese Bilanz könnte Schalke auch gut gebrauchen - aber in eineinhalb Jahren in Königsblau hatte Uth nur selten überzeugt

Dennoch zuckte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider trotz der ständigen Kölner Avancen vor der Corona-Pause nur müde mit den Schultern. Schneider war dem FC für das sechsmonatige Leihgeschäft im Januar finanziell extrem entgegengekommen, wie er stets betont hatte. Uths Vertrag auf Schalke gilt noch bis zum 30. Juni 2022. Die Ausstiegsklausel, die öffentlich bisher mit zehn Millionen Euro angegeben wurde, ist nach Informationen dieser Redaktion deutlich höher.

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Dementsprechend erhoffte sich Schneider eine zweistellige Millionen-Ablöse für den 28-Jährigen, dessen Marktwert transfermarkt.de auf sechs Millionen Euro taxiert. Die Corona-Pause hat nun vieles geändert. Dass sich die Schalker für den Europapokal qualifizieren, ist fast unmöglich geworden. Diese Millionen fehlen ebenso wie die Eintrittsgelder für die Geisterspiele und möglicherweise Dauerkarten-Einnahmen für weite Teile der Hinrunde der Saison 2020/21.

Fall Uth: Schalke strebt einen Verkauf an

Die Schalker würden nun, so ist in Vereinskreisen zu hören, von ihren hohen Forderungen abweichen, um eine Ablöse zu kassieren und Uths Gehalt zu sparen.

Ergebnis des Faktenchecks: Chancenlos ist der FC nicht mehr, Uth für einen günstigen Preis binden zu können. Doch die Schalker streben eher einen Verkauf als eine erneute Leihe an.