Gelsenkirchen. Schalke-Trainer David Wagner über die Rückehr des Klub-Bosses: „Die Geschichte war nicht in Ordnung. Es ist nichts, das wir vergessen dürfen.“

Nach Ablauf der dreimonatigen Auszeit ist Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies wieder auf seinen Posten beim Fußball-Bundesligisten zurückgekehrt. In seinem Video auf der Vereinshomepage nahm Tönnies zu seinen rassistischen Äußerungen, die er beim Tag des Handwerks in Paderborn formuliert hatte, ausführlich Stellung und lobte am Ende des Beitrags ausdrücklich die Arbeit von Cheftrainer David Wagner. Tönnies freut sich über die positive sportliche Entwicklung bei den Königsblauen.

In der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen Fortuna Düsseldorf (Samstag, 15.30 Uhr) bezog David Wagner Stellung zum Thema Tönnies. „Ich war in den letzten drei Monaten immer mal wieder mit ihm telefonisch in Kontakt, klar. Ich freue mich sehr, dass jetzt seine Sperre abgelaufen ist und er seine Strafe bekommen hat.“

Schalke-Trainer Wagner: unpassende Aussagen von Tönnies

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Wagner findet die Art der Aussagen, die Tönnies beim Tag des Handwerks in Paderborn getätigt hatte, nach wie vor unpassend. „Ich bleibe auch dabei – und ich glaube das ist auch weiterhin unstrittig – es ist eine Geschichte, die nicht hätte passieren dürfen, die nicht in Ordnung gewesen ist.“ Der Fußball-Lehrer weiter: „Ich bleibe aber auch dabei, dass das nichts ist, was wir vergessen sollten, das sage ich auch ganz klar. Weil das einfach zu schwerwiegend ist. Nichtsdestotrotz – und ich glaube das ist das Allesentscheidende – es ist ein Unterschied zwischen Vergessen und Vergeben oder Verzeihen.“

Schalke-Trainer Wagner: "Jetzt ist das Allerwichtigste, dass wir nach vorne schauen"

David Wagner gibt zu bedenken: „Clemens hat sich mehrfach entschuldigt, mehrfach jetzt auch öffentlich. Jetzt ist das Allerwichtigste für uns alle, dass wir nach vorne schauen.“ Wagner will den Blick nun wieder auf das Wesentliche, nämlich den Bundesliga-Fußball, lenken. „Wir haben sportlich viel zu große Aufgaben vor uns, die wir als Gesamtverein angehen wollen. Ich rufe dazu auf, geschlossen nach vorne zu schauen“, appelliert der ehemalige Huddersfield-Coach.