Gelsenkirchen. Schalke kämpft am Samstag gegen Hertha um das Ende einer schwarzen Serie. Aktuell sind es neun Bundesliga-Heimspiele ohne Sieg – Vereinsrekord.

Man sollte mal in Wolfsburg nachfragen, bei Jörg Schmadtke oder bei Bruno Labbadia, aber der ist ja auch nicht mehr da. Der VfL Wolfsburg war die letzte Gast-Mannschaft, die ein Bundesliga-Spiel in der Veltins-Arena verloren hat. Am 20. Januar war das, es war bitterkalt und Schalke gewann zum Start in die Rückrunde der vergangenen Saison mit 2:1 gegen den VfL Wolfsburg.

Es war bis zum heutigen Tag der bislang letzte Heimsieg für Schalke 04 in der Bundesliga.

Drei 0:0 und sechs Niederlagen in neun Heimspielen

Die danach in der Bundesliga folgenden neun Heimspiele gingen entweder unentschieden aus (dreimal mit 0:0) oder sie wurden verloren (sechsmal). Zuletzt gab’s am Samstag das 0:3 gegen Bayern München, womit der trübe Vereinsrekord weiter ausgebaut wurde: Neun sieglose Bundesliga-Heimspiele in Folge gab’s für Schalke noch nie!

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Nun hatte Schalke von vornherein nicht zwingend mit einem hohen Heimsieg gegen Bayern München gerechnet, aber im jetzt kommenden Heimspiel ändert sich die Ausgangslage: Am Samstag (15.30 Uhr) geht’s in der Arena gegen Hertha BSC Berlin – einen Gegner, gegen den sich Schalke einen Sieg erhofft. Nicht nur Lizenzspieler-Koordinator Sascha Riether sagt: „Das ist eine Mannschaft, die von der Qualität her mit uns auf Augenhöhe ist, deswegen haben wir da wahrscheinlich andere Chancen.“ Gegen Hertha BSC kämpft Schalke um das Ende des Heim-Fluchs, der seit Januar über der Arena liegt. Nur im DFB-Pokal gab’s zwischendurch noch einen Heimsieg (am 6. Februar ein 4:1 gegen Düsseldorf). Sportvorstand Jochen Schneider, seit März im Amt, hat Schalke unter seiner Regie noch nie zu Hause siegen sehen.

So lief die schwarze Serie ab

Die schwarze Serie begann am 2. Februar mit einem 0:2 gegen Mönchengladbach – damals flog Alexander Nübel vom Platz. Es folgte ein 0:0 gegen den SC Freiburg, das von einer Roten Karte gegen Suat Serdar begleitet wurde (16. Februar). Der gefühlte Tiefpunkt war das nächste Heimspiel in der Bundesliga am 2. März gegen Fortuna Düsseldorf, als Schalke mit 0:4 gedemütigt wurde.

Auch nachdem Huub Stevens für Domenico Tedesco auf die Bank rückte, blieb die Arena ein Selbstbedienungsladen: Der Interims-Trainer führte sich mit drei Heimniederlagen ein (0:1 gegen RB Leipzig am 16. März, 1:2 gegen Eintracht Frankfurt am 6. April und 2:5 gegen die TSG Hoffenheim am 20. April). Zwischendurch gab’s zudem noch das Pokal-Aus gegen Werder Bremen (0:2 am 3. April). Immerhin: Am Ende der Saison verabschiedete sich Stevens mit einer doppelten Nullnummer (0:0 gegen den FC Augsburg am 5. Mai und 0:0 gegen den VfB Stuttgart am 18. Mai) wieder in den Ruhestand.

Der 2. März: Schalkes Salif Sané nach dem 0:4 gegen Düsseldorf
Der 2. März: Schalkes Salif Sané nach dem 0:4 gegen Düsseldorf © dpa | Guido Kirchner

Die Bundesliga-Heimbilanz seit Ende Januar: Neun Heimspiele, drei Unentschieden, sechs Niederlagen, 3:17 Tore. Siebenmal hat Schalke gar keinen Treffer erzielt.

Dass Schalke inzwischen zu Hause ein Kopf-Problem hat, streitet Mittelstürmer Guido Burgstaller aber ab: „Das glaube ich nicht“, sagt er, denn Schalke hätte ja in jedem Spiel seine Möglichkeiten: „Gefährlich ist es erst, wenn du zu keiner Chance kommst.“ Für Burgstaller persönlich liegt der letzte Heimsieg übrigens schon mehr als neun Monate zurück: Es war am 24. November gegen Nürnberg (5:2), denn am 20. Januar beim Sieg gegen Wolfsburg war er verletzt.

Dass Schalke in der vergangenen Saison so in einen Negativ-Strudel geriet, lag übrigens auch am ersten Heimspiel, das vor einem Jahr gleich mit 0:2 gegen Hertha BSC verloren wurde – zufälligerweise nun auch der Gegner am kommenden Samstag in der Arena.

Gegen die Berliner ist nun der erste Heimsieg in der Bundesliga seit dem 2:1 gegen Wolfsburg am 20. Januar fest in Planung. Damit der Vereinsrekord, der aktuell bei neun sieglosen Bundesliga-Heimspielen in Folge steht, am Samstagabend bloß nicht zweistellig ist...