Bremen. . Schalkes French Connection soll Probleme mit der Disziplin haben. Harit meldet sich nach seiner Nicht-Berücksichtigung via Twitter und kontert.
Vor dem Spiel beim SV Werder Bremen hatte Domenico Tedesco bekanntlich ein Zeichen gesetzt, indem er Nationalspieler Mark Uth sowie die Marokkaner Amine Harit und Hamza Mendyl nicht in den 18-Mann-Kader berief. Allerdings war der Trainer des FC Schalke 04 weit davon entfernt, dieses Trio an den Pranger zu stellen. „Die Jungs, die zu Hause geblieben sind, haben auch einen guten Charakter“, sagte er und betonte nach dem 2:4 vom Freitagabend, dass diese Entscheidung eine nur für dieses eine Spiel gewesen sei.
Klar: Domenico Tedesco hatte sich ob dieser Maßnahme auch mit Jochen Schneider ausgetauscht. „In dieser Saison kann man nur 18 mitnehmen, in der nächsten werden es 20 sein. Es steht jedem Trainer zu, dass er nach einer Leistung wie gegen Fortuna Düsseldorf seinen Kader verändert“, sagte der Schalker Sportvorstand. „Das hat aber nichts mit der Qualität der Jungs zu tun. Das sind unsere Spieler, unsere Jungs. Und in der nächsten Woche geht’s weiter. Dann hat jeder im Training wieder die Chance, sich anzubieten, um beim nächsten Spiel im 18er-Kader zu sein.“
Salif Sané steht erstmals in dieser Saison nicht in der Startelf
Interessant reagierte Amine Harit darauf, dass er nicht berücksichtigt worden war. „Das hat nichts mit meinem Disziplin-Verhalten zu tun. Nur mit Fußball. Das ist die Wahrheit“, twitterte der 21-Jährige, der in dieser Saison erst einen einzigen Treffer erzielt hat. „Dass ich nicht im Kader stehe, ist eine Entscheidung des Trainers, und ich respektiere das.“
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Amine Harit wies also ganz genau und unaufgefordert darauf hin, dass die Entscheidung Domenico Tedescos nichts mit seiner Disziplin zu tun habe. Allerdings ist es inzwischen mehr als ein Geheimnis, dass der Mittelfeld-Mann zu jener Schalker Gruppe gehört, die den Namen French Connection trägt, es mit der Disziplin nicht immer so genau nehmen soll und zu der auch Hamza Mendyl sowie der Algerier Nabil Bentaleb und der Senegalese Salif Sané gehören sollen, der in Bremen erstmals in dieser Saison nicht in der Startelf gestanden hat.
Domenico Tedesco: „Wichtig ist, dass der eine für den anderen fightet“
Dass es diese Gruppe gibt, will auch Domenico Tedesco gar nicht abstreiten. „In jeder großen Gruppe, egal ob im Fußball oder nicht, gibt es eine gewisse Gruppendynamik und manchmal auch Sachen und Dinge, die vielleicht nicht so laufen, wie sie laufen sollten“, sagt der 33-jährige Fußball-Lehrer.
„Dass so etwas natürlich eher hochkocht, wenn Ergebnisse ausbleiben und eine Situation negativ läuft, ist irgendwo auch klar. Aber ich bin keiner, der mit dem Finger auf irgendjemanden zeigt. Es geht nicht darum, dass wir unterschiedliche Gruppen haben. Die hat jeder Verein, jede Mannschaft. Wichtig ist, dass der eine für den anderen auf dem Platz da ist und fightet.“