Gelsenkirchen. Das Tor zum 1:1, das Manuel Neuer am Mittwoch im Länderspiel gegen die Elfenbeinküste nach einem unsauberen Rückpass seines Teamkollegen Heiko Westermann kassierte, wird dem talentierten Torwart wohl noch lange nachhängen.

„Ich nehme das Tor auf meine Kappe. Heiko spielt mich an, und anschließend schieße ich Eboue unglücklich an. Das ist blöd gelaufen”, sagte der Schalker im Nationaltrikot nach dem Test in der Veltins-Arena.

Aber auf dem Weg zur WM nach Südafrika im nächsten Jahr will sich der 23-Jährige auch durch ein solches Tor nicht irritieren lassen. „Ich werde versuchen, mich durch konstante Leistungen im Pokal und in der Bundesliga zu empfehlen”, sagt er. „Es müssen dann andere beurteilen, was passiert.”

Damit, die guten Vorsätze in die Tat umzusetzen, kann Manuel Neuer schon am Samstag beginnen. Dann aber als Torwart des FC Schalke 04, der die Mannschaft von Hannover 96 in der Veltins-Arena erwartet. Sein Vereinstrainer Felix Magath hat großes Vertrauen in ihn. „Letztlich ist ja nichts Schlimmes passiert”, sagt Felix Magath. „Manu muss sich jetzt erst einmal natürlich der Kritik stellen.” Heiko Westermann, der Hoppel-Passgeber auch? „Ich weiß nicht, ich habe die Szene nicht mehr so genau präsent”, sagt Magath. „Aber ich fordere meine Spieler immer wieder auf, möglichst eine andere Lösung als einen Rückpass zu finden.”

Natürlich wird auch oder gerade das Spiel gegen Hannover noch einmal Wunden aufbrechen, die der Freitod von Hannovers Torwart Robert Enke hinterlassen hat. „Das ist für uns eine schwierige Situation, weil wir die ersten sind, die nach dem Tod von Robert Enke gegen Hannover spielen müssen”, sagt Felix Magath. Aber schon beim Länderspiel zeigte sich, dass der Fußball zumindest auf dem Platz langsam wieder zur Normalität zurückfindet.

Die Normalität ist das Meisterschaftsrennen in der Bundesliga, in dem sich als aktueller Tabellenvierter auch die Schalker befinden, selbst wenn sie für die laufende Saison keine übergroßen Erwartungen haben. In den internationalen Fußball aber wollen die Königsblauen wieder zurück. Den Weg dahin haben sie sich in den schweren Spielen gegen die Mitkonkurrenten aus Hamburg, Leverkusen und München bereitet. Ungeschlagen sogar, aber zugleich auch sieglos. Deshalb sind nach den drei Unentschieden in Serie jetzt endlich einmal drei Punkte fällig.

Heimspiel gegen Hannover ist kein Selbstläufer

Die fordert auch Trainer Felix Magath ein, auch wenn er weiß, dass das Heimspiel gegen Hannover 96 aus mehreren Gründen kein Selbstläufer ist. Die Niedersachsen werden mit einer defensiven Einstellung in Gelsenkirchen erwartet. Und da die Schalker noch nicht so weit sind, spielerisch aufzutrumpfen, ist mit einem umkämpften Spiel zu rechnen.