Gelsenkirchen. Mitten in der eigenen Finanzkrise beantragt der FC Schalke 04 die Einführung einer Obergrenze für Transfer- und Personalkosten.
Bisher ist es nur ein Antrag von Schalke 04. Aber wenn sich die 36 Profi-Clubs am 11. November zu ihrer Vollversammlung treffen, wird darüber diskutiert und abgestimmt: Schalke möchte, dass sich die Erst- und Zweitligisten künftig bei ihren Gehältern und Transferausgaben eine Obergrenze auferlegen und sich damit selbst einschränken. Konkret heißt es in dem Schalker Vorstoß: „Nicht mehr als 70 Prozent aller Erträge aus Fernseheinnahmen, Kartenverkäufen und Sponsoring sollen die Clubs im jeweiligen Spieljahr für Personal- bzw. Transferkosten aufwenden können.” Schalke fordert die Kostenbremse für die Liga.
Hinter dem Antrag steckt Schalkes Finanzchef Peter Peters, der zugleich Vize-Präsident der Deutschen Fußball-Liga ist. Schon daran wird deutlich, dass hier nicht nur heiße Luft an einem kühlen Herbsttag herausgeblasen worden ist. Und an sich ist es ja auch ein lobenswerter Vorstoß, die Kosten für den Spielbetrieb einzudämmen. Dennoch hat das Ganze ein „Geschmäckle”. Denn es sieht so aus wie eine Reaktion auf die Schalker Finanzkrise. Motto: Wenn schon Königsblau klamm ist, dann sollen auch die anderen Clubs nicht mehr ausgeben dürfen.
Bei Schalke soll es sich jedoch um eine Gegenreaktion auf den Antrag von Hannovers Präsident Martin Kind handeln. Der möchte bei der Liga-Versammlung am 11. November die 50+1-Regel abschaffen, um bei den Clubs den Einstieg von Investoren zu ermöglichen. Die Kind-Gegner befürchten, dass Gelder von Investoren dazu verwendet werden, um noch mehr teure Spieler zu kaufen. Deswegen erwähnt Schalke in dem Antrag explizit, „zusätzliche Einnahmen von Investoren” dürften bei der Bemessung des künftigen Personal-Budgets „nicht berücksichtigt” werden.
Magath hält nichts von Peters' Vorstoß
Die vorgeschlagene Begrenzung betrifft übrigens nicht das Gehalt von einzelnen Spielern, sondern es geht um ein ein Gesamt-Budget für sämliche Gehälter und Transfers.
Schalkes Sportchef Felix Magath hält indes eher wenig von dem Vorstoß seines Vorstandskollegen Peters. „Ich bin kein Freund von Regularien”, entgegnet Magath, „denn ich glaube, dass irgendjemand immer einen Weg findet, eine Regel zu umgehen.” Magath hat derzeit aber auch andere Sachen im Kopf: Schalke spielt morgen in Stuttgart – da gab es zuletzt wenig zu holen.