Schalke. Zehn Wochen ist Kevin Kuranyi jetzt ohne Bundesligator. Schalkes verhinderter Torjäger spielt ganz offensichtlich eine für ihn sehr schwere Saison - auch wenn die eigentlich verheißungvoll begonnen hatte.
Beim Schalker Auftaktspiel in Nürnberg schoss der Ex-Nationalspieler noch beide Schalker Tore beim 2:1-Sieg. „Ich kann mich nur durch gute Leistungen immer wieder anbieten”, sagte der mittlerweile 27-jährige Stürmer damals in der Hoffnung, trotz der Verbannung durch Bundestrainer Joachim Löw vielleicht doch noch auf den WM-Zug nach Südafrika aufspringen zu können.
"Kevin muss sich neu beweisen"
Davon ist in diesen Tagen schon längst nicht mehr die Rede, und auch nicht, dass der FC Schalke 04 seinen besten Torjäger der letzten vier Jahre unbedingt halten will, wenn am Ende der Saison sein Vertrag ausläuft. Der Grund: Die zwei Tore, die Kevin Kuranyi beim Spiel in Nürnberg erzielte, sind bisher seine einzigen in der laufenden Saison geblieben. Trainer Felix Magath glaubt zwar immer noch, dass Kuranyi „bald zu alter Stärke zurückfindet”, er erklärt aber auch, „dass Kevin sich natürlich neu beweisen muss”. Letzteres hat er bisher nicht getan, und deshalb ist Magath der Meinung, dass man sich frühestens im Winter über Kuranyis vertragliche Zukunft unterhalten kann.
Auch Kevin Kuranyi sagt immer wieder. „Ich muss erst wieder Leistung bringen. Dann lösen sich viele Probleme von selbst. Ich mache mir im Moment auf jeden Fall noch keine Gedanken, was in der nächsten Saison ist.” Bei einem Angebot des FC Schalke 04 wäre es für ihn sogar denkbar, Einkommenseinbußen in Kauf zu nehmen, sollten die Schalker dann noch in großen Finanznöten stecken. „Alles ist vorstellbar”, sagte er auf jeden Fall unlängst in einem Gespräch mit der WAZ. „Doch für solche Gespräche ist es jetzt noch zu früh. Erst einmal müssen wir alle helfen, dass Schalke in der nächsten Saison wieder international spielt.” Das würde die Einnahmeseite auch sicher wieder günstiger aussehen lassen.
Schalke noch ohne Auswärtsniederlage
Auf dem Weg zurück auf das europäische Fußball-Parkett sollten sich die Schalker nach Möglichkeit heute im Gastspiel beim VfB Stuttgart keinen Ausrutscher erlauben. Ausrutscher insofern, weil die Truppe von Felix Magath in dieser Saison noch kein Auswärtsspiel verloren hat.
Für Kevin Kuranyi ist der Kick gegen seinen früheren Verein – die Schalker zahlten 2005 rund sieben Millionen Euro Ablöse für ihn – etwas Besonderes. Das könnte die Motivation steigern. Das wäre wichtig, denn im Moment steckt der Schalker Stürmer in einem Leistungsloch. Zuletzt machte Kuranyi auf jeden Fall einen fußballerisch und auch körperlich eher schwachen Eindruck. Dass sich das ändert, ist unwahrscheinlich, denn in den Bundesligaspielen gegen den VfB Stuttgart hat Kevin Kuranyi nur selten getroffen. Insgesamt aber hat er für Schalke schon 55 Bundesligatore erzielt.