Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 kann die direkte Qualifikation für die Champions League abhaken. Nach einer 2:0-Pausenführung unterlag S04 Leverkusen mit 2:3.
- Der FC Schalke 04 kann die direkte Qualifikation für die Champions League abhaken.
- Nach einer 2:0-Pausenführung unterlag S04 Leverkusen mit 2:3.
- Die Königsblauen kassierten drei Gegentore in sechs Minuten.
Mit drei Toren binnen sieben Minuten hat Bayer Leverkusen die Hoffnungen des FC Schalke 04 auf die direkte Qualifikation zur Champions League zerstört und den Königsblauen einen fürchterlichen Tiefschlag versetzt. Leverkusen gewann am Samstagabend in einem irren Spiel auf Schalke mit 3:2, nachdem die Gelsenkirchener durch Tore von Eric Maxim Choupo-Moting (14.) und Leroy Sané (29.) bereits mit 2:0 geführt hatten.
Doch in der zweiten Halbzeit verspielte Schalke alles: Julian Brandt (54.), Karim Bellarabi (56.) und Chicharito (60.) drehten das Spiel für die Gäste - Schalke war zehn Minuten lang wie von allen guten Geistern verlassen. Für den Kampf um das internationale Geschäft wird es damit immer enger - und für Trainer André Breitenreiter auch.
André Breitenreiter hatte vor dem Spiel von personellen “Überraschungen” gesprochen, und die saßen in Person von Benedikt Höwedes und Leon Goretzka auf der Ersatzbank. Kapitän Höwedes stand zum ersten Mal in der Rückrunde im Kader - am Dienstag hatte er einen Einsatz gegen Leverkusen noch ausgeschlossen. Und auch mit Goretzkas Rückkehr nach seiner Schulterverletzung war nicht unbedingt zu rechnen. In der Start-Elf gab es zwei erwartete Änderungen: Max Meyer und Sead Kolasinac nahmen die Plätze von Sascha Riether und Dennis Aogo ein.
Schalke wollte Entschlossenheit an den Tag legen, und die war zunächst auch zu spüren, obwohl das Spiel mit einem Rückschlag begann: In der fünften Minute scheiterte Klaas-Jan Huntelaar mit einem Foulelfmeter an Bernd Leno - der Bayer-Torwart ließ sich von der neuen Elfmeter-Masche des “Hunters” nicht verladen. Vorausgegangen war ein Foulspiel von Toprak an Sané, der von Choupo-Moting schön bedient worden war.
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Doch Schalke ließ von dem Fehlschuss zunächst nicht beirren und spielte eine starke erste Halbzeit: Die 2:0-Pausenführung war zu dieser Zeit verdient. Das 1:0 besorgte der in dieser Phase überragende Eric Maxim Choupo-Moting in der 14. Minute. Und wie: Der Deutsch-Kameruner schnappte sich an der Mittellinie den Ball, ließ gleich drei Leverkusener stehen und traf mit einem Schuss aus 16 Metern, der von Ömer Toprak noch leicht abgefälscht wurde, zur Schalker Führung. Es war für Leverkusen das erste Gegentor in der Bundesliga nach zuvor fünf Zu-Null-Siegen in Folge.
Und auch das 2:0 war erste Sahne: Leroy Sane vollstreckte nach Vorarbeit von Max Meyer in der 29. Minute eiskalt - Sané hatte zuvor Meyer selbst per Hacke bedient. Schalke hatte sogar noch weitere Gelegenheiten, während Leverkusen zwar spielstark war, aber wenig Gefahr entwickeln konnte. Doch das änderte sich schlagartig.
Eine Halbzeit lang hatte Schalke alles für den Sieg getan - und nach dem Wechsel reichten Leverkusen sage und schreibe zehn Minuten (!), um alles wieder zunichte zu machen und das Spiel komplett zu drehen. Es begann in der 51. Minute, als Ralf Fährmann einen Schuss von Chicharito nicht richtig zu fassen bekam - das Leder trudelte aber noch gegen den Pfosten. Damit begann wieder das kollektive Nervenflattern, und das wurde in der 54. Minute mit dem 1:2-Anschlusstreffer durch Julian Brandt erst recht verstärkt. Wiederum zwei Minuten später traf Aranguiz die Latte (56.), und beim nächsten Angriff noch in derselben Minute hieß es 2:2 - Fährmann ließ sich von Bellarabi mit einem Schuss ins kurze Eck böse überraschen (56.). Und in der 60. Minute fing sich Schalke nach einem Konter sogar das 2:3 durch Chicharito ein - die Königsblauen waren vogelwild. Es war nicht zu fassen, wie eine Mannschaft, die die erste Halbzeit so dominiert hatte, binnen weniger Minuten so auseinander fallen konnte.
Schalke war konsterniert, versuchte sich aber noch einmal aufzurappeln. Huntelaar scheiterte am glänzenden Leno (68.), der auch den Schuss des einwechselten Belhanda zur Ecke lenkte (74.). Es war jetzt ein offener Schlagabtausch, für Leverkusen traf Aranguiz die Latte. Breitenreiter brachte in den Schlussminuten sogar noch Höwedes, aber auch der konnte als Brecher in der Offensive die Niederlage nicht mehr abwenden.
Schalke verliert 2:3
So spielten Schalke 04 und Bayer Leverkusen
Schalke: Fährmann - Caicara, Matip, Neustädter (87. Höwedes), Kolasinac - Geis (78. Goretzka), Höjbjerg (68. Belhanda) - Sané, Meyer, Choupo-Moting - Huntelaar. Trainer: Breitenreiter
Leverkusen: Leno - Jedvaj (32. Henrichs), Tah, Toprak (65. Ramalho), Wendell - Bender (46. Kießling), Aranguiz - Bellarabi, Kampl, Brandt - Chicharito. Trainer: Schmidt
Tore: 1:0 Choupo-Moting (14.), 2:0 Sané (29.), 2:1 Brandt (54.), 2:2 Bellarabi (56.), 2:3 Chicharito (60.).
Besonderes Ereignis: Leno (Bayer) hält Foulelfmeter von Huntelaar (5.).
Schiedsrichter: Stark (Ergolding)