Gelsenkirchen. . Max Meyer war zuletzt zweimal nur Ersatz. Gegen Bayer Leverkusen könnte sich das wieder ändern, weil der FC Schalke 04 gewinnen muss.

Bevor diese Saison so richtig losging, stand Max Meyer im Schatten. Alles drehte sich um den großen Wechsel von Julian Draxler, so dass Schalke es klein halten konnte, wie es mit Max Meyer weitergehen würde. Der Dribbelkönig hatte keine leichte Zeit hinter sich – er war gefrustet von den Monaten unter Roberto Di Matteo, die ihm das Selbstvertrauen raubten, das er für sein Spiel braucht. Dennoch hatte ein anderer Klub großes Interesse an ihm: Bayer Leverkusen hatte mehr als nur ein Auge auf Max Meyer geworfen, aber das ging am Ende unter im hektischen Treiben um Draxler.

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Mittlerweile ist Max Meyer längst aus dem Schatten des Vorjahres herausgetreten: Der 20-Jährige hat insgesamt eine gute Saison gespielt – daran ändert auch nichts die Tatsache, dass er in den jüngsten beiden Spielen gegen Dortmund (2:2) und in München (0:3) nur von der Bank ins Spiel kam. Wenn Schalke in dieser Saison gut war, war er immer dabei – es gab keine Feier ohne Meyer. Die ganz sicher schönste am 17. Oktober, dem 9. Spieltag, als er in der Nachspielzeit das Tor zum 2:1-Sieg gegen Hertha BSC erzielte und die Arena zum Tollhaus wurde.

Meyer hat sein Schalke-Tief aus dem Vorjahr überwunden

Es ist gut möglich, dass Meyer an diesem Samstag (18.30 Uhr, live in unserem Ticker) im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen wieder in die Elf zurückkehrt, weil Schalke eigentlich nur ein Sieg hilft, um die Werksmannschaft noch abfangen zu können. Schalke wird offensiver agieren müssen als zuletzt, wo die Taktik von Trainer André Breitenreiter nicht auf Ballbesitz ausgerichtet war. Festlegen mag sich der Fußballlehrer vor dem Spiel gegen Leverkusen zwar noch nicht, aber er betont, dass Meyers jüngste Reservisten-Rolle allein der Taktik geschuldet war: „Max wird in den letzten Spielen noch eine gute Rolle spielen können, wenn es gegen andere Gegner geht und wir mit einer anderen Ausrichtung spielen.“ Nach der Partie gegen Leverkusen hat es Schalke noch mit Hannover, Augsburg und Hoffenheim zu tun – drei Teams aus dem Tabellenkeller.

Max Meyer hat sich in dieser Saison weiter entwickelt und sein Tief aus dem Vorjahr überwunden. Das lässt sich nicht nur an Zahlen festmachen: Mit elf Scorerpunkten (fünf Tore, sechs Vorlagen) in der Bundesliga ist er Schalkes drittgefährlichster Spieler nach Klaas-Jan Huntelaar und Leroy Sané (je 13 Scorerpunkte). Damit hat Meyer seine persönliche Bestmarke von zehn Scorerpunkten aus seiner starken Saison 2013/14 bereits überboten und schon fast doppelt so viele Punkte wie im Vorjahr gesammelt (damals nur sechs).

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Was seine persönliche Entwicklung aber auch unterstreicht: Bei der U21-Nationalmannschaft trug der Schalker zuletzt in Abwesenheit des verletzten Leon Goretzka die Kapitänsbinde, und für Bundestrainer Joachim Löw ist Meyer auch einer der jungen Spieler, die noch für die EM infrage kommen. Dafür müsste Meyer freilich im Endspurt dieser Saison für Schalke noch mal solche Gala-Auftritte hinlegen, wie sie ihm Anfang März bei den Siegen gegen Hamburg (3:2) und in Köln (3:1) gelangen.

Keine Feier ohne Meyer – das Spiel an diesem Samstag gegen Leverkusen wäre auf jeden Fall eine gute Gelegenheit. „Er wird mit Sicherheit eine Option sein“, orakelt Manager Horst Heldt, „aber das entscheidet der Trainer.“ Pause. Und weiter: „Und Max selbst durch seine Trainingsleistungen – und die waren wohl gut in dieser Woche.“