Gelsenkirchen. Schalke verspielte gegen Leverkusen eine 2:0-Führung und verlor noch mit 2:3. Dabei patzte einer der zuverlässigsten Schalker mehrfach.

• Schalke verspielte gegen Leverkusen eine 2:0-Führung und verlor noch mit 2:3.
• Dabei patzte einer der zuverlässigsten Schalker mehrfach.
• Die Einzelkritik.

45 Minuten lang sah es endlich mal wieder richtig nach Fußball aus auf Schalke. Hochkonzentriert legte Schalke im ersten Durchgang los, um dann wie verwandelt aus der Kabine zu kommen – allerdings zu Komapatienten mutiert.

Ralf Fährmann: Bei seiner etwas verunglückten Parade gegen Chicharito rettete noch der Pfosten (51.), wenig später dann die Latte. Dann aber folgten drei Gegentore in kürzester Zeit, von denen sich Schalkes sonst so starker Rückhalt die ersten beiden quasi selbst reinlegte. So war es ein Tag zum Vergessen. Als er endlich wieder im Spiel war und gegen Brandt parierte (74.), lag Schalke schon 2:3 hinten. Note: 5,5

Junior Caicara: Beging ein wichtiges taktisches Foul gegen Chicharito, das aber mit Gelb geahndet wurde (27.). Beim Zweikampf gegen Wendell hatte er etwas Glück (49.), danach wurde es immer vogelwilder. Wäre besser ausgewechselt worden, weil er so viel Verunsicherung stiftete. Note: 5,5

Joel Matip: Strahlte – passend zum Jahrestag am Samstag – im ersten Abschnitt eine Bierruhe aus und meldete Chicharito ab. Nach dem Seitenwechsel zahlte es ihm dieser aber böse heim. Schlimmer Fehlpass im Aufbau (75.). Note: 4,5

Roman Neustädter: Wenn er mehr Selbstvertrauen hätte, dann hätte er von der Strafraumkante abgezogen und nicht gepasst (27.). Der Stellungsfehler gegen Brandt (10.) fiel erstmal nicht ins Gewicht, da er sich in der ersten Halbzeit immer am Mann und als kleines Kopfballungeheur präsentierte. Dieser Zugriff ging ihm dann gänzlich abhanden. Für sein Dribbling im eigenen Strafraum böse ausgepfiffen (69.). Note: 5

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Von Manfred Hendriock

Sead Kolasinac: Zeigte zunächst genau die Körpersprache und Dynamik, die Schalkes Fans von ihm sehen wollten. Hinten griffig und mutig bei seinen Vorstößen. In dieser Form ist er gegenüber Aogo die klar bessere Lösung als Linksverteidiger. Auch er fiel schließlich ab, weckte mit seinem Angriff aber noch einmal Hoffnung (79.). Note: 3

Pierre-Emile Höjbjerg: Eroberte im Zentrum viele Bälle, machte anfangs einen sehr motivierten und dynamischen Eindruck. Musste seinen Platz nach dem Rückstand für den offensiveren Belhanda räumen. Note: 4

Johannes Geis: Fiel gegenüber Höjbjerg noch mal ab. Stand mal nicht so tief wie sonst und konnte sich so auch etwas besser als Umschaltspieler einbringen, böser Ballverlust in Leverkusens Druckperiode (64.) und ein blutleerer Auftritt in der zweiten Hälfte. Note: 5

Leroy Sané: Sein schönes Tor krönte die gute Leistung in der ersten Halbzeit. Seine schnellen Konter wurden im zweiten Duchgang seltener, so war es insgesamt nur noch durchwachsen. Note: 3,5

Max Meyer: Tauchte nach blendender erster Hälfte fast völlig ab. Wenn er ein richtig großer Spieler werden will, muss er eine Chance wie die nach 81 Minuten verwandeln. Note: 4

Eric Maxim Choupo-Moting: So einen Auftritt zum Beginn hatten ihm wohl die wenigsten zugetraut. Egal ob hinten oder vorn, ob auf der linken Außenbahn oder vor dem gegnerischen Tor – „Choupo“ wirkte richtig aufgedreht und stellte Bayer allein in den ersten 45 Minuten vor etliche Probleme. Dann aber klinkte er sich bis auf seltene Geistesblitze (85.) aus. Note: 3,5

Klaas-Jan Huntelaar: Zu schwacher Elfmeter – neue Anlauftechnik hin oder her. Nach Wiederanpfiff von Tah behindert, aber nach dem Dafürhalten von Schiedsrichter Wolfgang Stark war das nicht regelwidrig (47.). War einziger Schalker, der in der zweiten Halbzeit besser spielte als in der ersten, doch da fand er stets in Leno seinen Meister. Note: 4

Younes Belhanda: Kam in der 68. Minute für Höjberg, setzt aber kaum Akzente. Ohne Note

Leon Goretzka: Kam in der 78. Minute für Johannes Geis. Ohne Note

Benedikt Höwedes: Seine späte Einwechslung für Neustädter hatte wohl vor allem symbolischen Charakter (87.). Ohne Note

Schalke verliert 2:3

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