Gelsenkirchen. Nach fünf sieglosen Bundesliga-Partien gewinnt der FC Schalke 04 ohne große Mühe zu Hause mit 3:1 gegen Hannover 96.
Die Fans in der Nordkurve hatten alles gegeben. Monatelang hatten sich die Ultras des FC Schalke 04 auf diesen Abend vorbereitet, eine aufwändigen Choreografie beeindruckte die Zuschauer in der Arena vor der Bundesligapartie gegen Hannover 96. Mit bewegten und bewegenden Bildern wurde die königsblaue Geschichte auf einer großen Leinwand präsentiert, dazu lief das Vereinslied. “Tausend Freunde, die zusammensteh’n” - eine Steilvorlage von den Rängen auf den Rasen, die von den Profis gerne aufgenommen wurde: Mit 3:1 siegten die Schalker, die damit kurzfristig auf Platz vier kletterten und das Wochenende entspannt genießen können.
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Nach holprigem Beginn hielten die Schalker Anhänger nach zehn Minuten erstmals den Atem an: Leroy Sané raste unwiderstehlich über rechts, vier Rote waren in seiner Nähe, keiner konnte ihn stoppen; nach dem dann allerdings nicht genauen Pass brachte Klaas-Jan Huntelaar den Ball nicht unter Kontrolle.
Sané überzeugt
Schalke tat sich anfangs schwer, das Spiel zu machen - dennoch ergaben sich Chancen: Ein Kopfball von Sané landete in den Armen von 96-Torwart Ron-Robert Ziegler (23.), und als Sané erneut gefährlich im Strafraum auftauchte, spitzelte der von ihm bediente Max Meyer den Ball am Tor vorbei (27.).
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Sané, immer wieder Sané. Der Junge spielte wieder ganz groß auf, er dribbelte sich durch die Reihen, degradierte die Gegenspieler zu Slalomstangen. Im Abschluss jedoch fehlte den Schalkern Glück, aber auch kühle Klasse. Fünf Minuten vor der Pause rauschte ein Drehschuss von Huntelaar über den Querbalken. Und in Minute 45 wurde auch die Top-Chance vergeben. Oft gesehen, oft geglückt, diesmal nicht: Huntelaar passte steil auf den einlaufenden Sané, der zog aus nicht zu spitzem Winkel ab - doch Ziegler parierte.
Geis verwandelt sicher
Wenn nichts geht, müssen manchmal Standards helfen. In der 51. Minute wurde Huntelaar von Marcelo umgerissen - Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte sofort auf den Punkt. Gut für Schalke, dass Johannes Geis nach einer Sperre für fünf Spiele wieder am Start war: Mit Schärfe und Präzision steuerte er die Kugel links unten ins Eck - ein Treffer, den ihm alle Kollegen gönnten. Selbst Torhüter Ralf Fährmann raste aus seinem Kasten nach vorne, um dem an der Eckfahne jubelnden Geis zu gratulieren. Ein gutes Zeichen - auch für den Trainer, auch für die Fans: So etwas passiert nicht in einer Mannschaft, in der das Innenleben nicht stimmt.
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Auffällig war erneut die Leistung der Schalker Top-Talente: Neben Leroy Sané rannte auch Leon Goretzka fleißig wie ein Hamster im Rad, und über Max Meyer liefen fast alle Angriffe. Nach dem Schalker Motto “Glückauf, der Übersteiger kommt” trickste er sich durchs Mittelfeld, und so war es dann auch kein Wunder, dass er den zweiten Treffer vorbereitete. Meyer flankte von links, und endlich traf auch Huntelaar, der den Ball direkt abnahm und versenkte (73.).
Zu sicher aber darf man sich nie fühlen. Allan Saint-Maximin verkürzte, Schalke führte nur noch 2:1 (81.). Die direkte Reaktion: Schon eine Minute später hieß es 3:1. Der eingewechselte Franco Di Santo traf per Kopf - sein erstes Bundesliga-Tor für Schalke. Und davon war dann nicht nur er selbst begeistert.
Schalke feiert mit den Fans