Gelsenkirchen. Vor Anpfiff der Partie FC Schalke 04 gegen Hannover 96 präsentierten die Fans der Knappen auf der Nordkurve gleich vier verschiedene Blockfahnen.
André Breitenreiter wählte den Superlativ. "Heute", sagte der Trainer des FC Schalke 04 nach dem 3:1-Erfolg im Spiel gegen Hannover 96, "sind in Sachen Choreografie Maßstäbe gesetzt worden. Das war Gänsehaut pur." Genauso wie über den Sieg freute sich Breitenreiter über das, was die Fans vor dem Anpfiff gezeigt hatten. Sechs Monate lang hatte die Schalker Nordkurve unter Federführung des Fanklubs "Ultras Gelsenkirchen" eine aufwendige Choreografie herausgearbeitet.
Acht Minuten vor dem Anpfiff präsentierten die Fans gleich vier verschiedene Blockfahnen, welche die Vereinsgeschichte nacherzählten. Dazu hatten die Ultras eigens einen "Fernseher" vorbereitet, auf dem ein selbst geschnittener Filmbeitrag zu sehen war. Den dazugehörigen Text las Werner Hansch, die "Stimme des Ruhrgebiets". Auf der überdimensionalen Leinwand wurde so in vier Kapiteln nacherzählt, was den FC Schalke 04 so besonders macht. Die Namen der Kapitel:
Ein Mythos entsteht
Wachstum und Erfolge
Turbulente Zeiten
Titel und Träume.
Die abgedunkelte Arena bildete einen passenden atmosphärischen Rahmen für die Choreografie, welche in dieser Größenordnung noch nicht in der Schalke-Arena zu sehen war. Manager Horst Heldt sprach von einem fünfstelligen Betrag, den die Fans in Eigenregie aufbrachten.
Schalke-Fans hatten Trainer und Mannschaft eingeweiht
Die Fans hatten die Vereinsführung, Trainer André Breitenreiter und die Mannschaft eingeweiht. "Wir wissen das Engagement der Fans zu schätzen. Die Leidenschaft hat uns zusätzliche Energie gegeben", erklärte Klaas-Jan Huntelaar. Die Bilder der Choreografie wurden in die Kabine übertragen. "Das hat uns zusätzlich gepusht", sagte Johannes Geis.
Nach dem überzeugenden 3:1-Erfolg marschierten alle Spieler in die Kurve und feierten mit den Zuschauern. "Wir haben uns bei unseren Anhängern bedankt. Ein solch enger Zusammenhalt ist nicht alltäglich", sagte Geis. Breitenreiter nutzte die Pressekonferenz nach dem Spiel zu einer Spitze gegen die Kritiker: "Der eine oder andere mag dann kritisieren, dass man sich so nicht feiern lassen darf. Dem kann ich sagen: Das ist mir scheißegal. Das zeigt, dass niemand mit negativer Stimmung von außen Einfluss nehmen kann."
Da war Breitenreiter viel zu empfindlich. Kritik gab es an diesem Abend nicht.
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