Gelsenkirchen. Die Zeichen stehen klar auf Abschied: Kevin-Prince Boateng und Schalke wollen sich in diesem Winter trennen. Schalke will einen Schlussstrich ziehen.
Bereits im Sommer wollte Schalke "Problem-Profi" Kevin-Prince Boateng loswerden, denn im Zuge der sportlichen und atmosphärischen Krise war Boateng suspendiert worden. Alle Versuche scheiterten jedoch.
Jetzt gibt es den nächsten Anlauf, noch sind aber Details zu klären, bis Vollzug vermeldet werden kann: "Wenn man eine Auflösung behandelt, dann betrifft das viele Themen. Dass es dabei auch ums Geld geht, ist klar", erklärte Schalke-Manager Horst Heldt am Donnerstagnachmittag.
Heldt: "Juristen kommen immer auf ganz besonders gute Ideen"
Der Sportvorstand ließ anschließend durchschimmern, dass im noch laufenden Vertrag mit dem FC Schalke eine interessante Klausel steckt: Sollte Boateng eine bestimmte Anzahl von Spielen absolvieren, würde sich sein Vertrag automatisch bis 2017 verlängern. Genau dazu hat der Deutsch-Ghanaer freilich gar keine Gelegenheit, denn vom Trainings- und Spielbetrieb bei den Königsblauen ist er ja seit über einem halben Jahr freigestellt.
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Dass Boatengs Anwälte Schalke daraus einen Strick drehen, will Heldt unbedingt vermeiden. "Die Vertragsbedingungen können so aktuell nicht erfüllt werden. Juristen kommen ja immer auf ganz besonders gute Ideen", meinte Heldt vielsagend. Umso wichtiger ist es ihm, dass man eine schnelle und saubere Lösung findet, mit der alle Seiten leben können. "Ich bin in Gesprächen und optimistisch, dass wir uns kurzfristig einigen werden", verriet der Manager. Dabei verhandelt er nicht direkt mit dem Spieler, sondern seiner Agentur. Und diese dürfte versuchen, eine möglichst hohe Abfindung herauszuschlagen. Schalke will trotzdem einen Schlussstrich ziehen, in den nächsten zehn Tagen soll das Thema ad acta gelegt werden.
Ob Boateng ab dem 1. Januar 2016 dann für den AC Mailand auflaufen wird, vermochte Heldt nicht zu sagen. Die Tendenz geht klar zu Milan. In erster Linie ginge es dem 28-Jährigen jedoch schlichtweg darum, überhaupt wieder Fußball zu spielen. Die Fans der Königsblauen werden die Daumen drücken, dass es schon in der Rückrunde soweit ist. (Reviersport)