Gelsenkirchen. . An diesem Donnerstag ist André Breitenreiter seit genau 100 Tagen beim FC Schalke im Traineramt. Und der Coach kann eine starke Bilanz vorweisen.
Vor einem Jahr war Schalke gerade in heller Aufregung. Auch da war Anfang Oktober Länderspiel-Pause, doch die hatte es in sich: Am 7. Oktober wurde Trainer Jens Keller gefeuert, am 8. Oktober hatte Nachfolger Roberto Di Matteo seinen ersten Tag auf Schalke. Und als der Italiener sich einen Tag später dann der Arbeit mit der Mannschaft widmete, schien er Königsblau auf links zu drehen. Mamma mia!
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Diesmal verläuft die Länderspielpause auf Schalke entspannt, und sogar ein kleiner Ehrentag für André Breitenreiter, den Nachfolger von Roberto Di Matteo, geht völlig geräuschlos über die Bühne: An diesem Donnerstag ist Schalkes Cheftrainer genau 100 Tage im Amt. Am 1. Juli leitete „Breite“ zum ersten Mal das Training.
Breitenreiter begeistert Fans
Es war brütend heiß damals in Gelsenkirchen, die Fans säumten den Trainingsplatz, wo endlich wieder öffentlich trainiert wurde, und Abwehrspieler Dennis Aogo kann sich heute noch genau daran erinnern, wie André Breitenreiter sich mit seiner ersten Ansprache bei der Mannschaft eingeführt hat: „Er hat gesagt, dass er viel von dem Kader hält, und wir erfolgreich sein können, wenn jeder seinen Weg mitgeht. Und da hat er recht gehabt.“ Überhaupt sagt Aogo: „Alle Eindrücke, die ich an Tag eins gehabt habe, haben sich bestätigt.“
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Die „Süddeutsche Zeitung“ hat dieser Tage trefflich geschrieben, auf der ganzen Welt werde man derzeit nicht einen Schalker finden, „der André Breitenreiter nicht für einen tollen Mann hält“. Als der Trainer vor ein paar Tagen Geburtstag hatte, schenkten ihm Fans eine Torte mit dem Schalke-Logo aus Zuckerguss obendrauf. Der 42-Jährige kommt bodenständig und volksnah daher und erweckt den Eindruck, dass er einfach jeden Tag als Schalker genießt. Nach so einem Typen hat man sich gesehnt – damit kann man sich identifizieren. Noch wichtiger aber: Breitenreiter hat Schalke den Glauben an sich selbst zurückgegeben. Er hat Königsblau wieder wachgeküsst.
Junge Spieler profitieren vom Draxler-Wechsel
Aber nicht nur die Zuschauer hat er schnell auf seine Seite gebracht. Kapitän Benedikt Höwedes sagt: „Der Trainer hat hier vom ersten Tag an eine Euphorie mit reingebracht, die den ganzen Verein, aber hauptsächlich die Mannschaft beflügelt hat.“ Er selbst hat nach einem Gespräch mit Breitenreiter seine Wechselpläne aufgeschoben. Nur Julian Draxler ließ sich nicht vom Trainer überzeugen und beharrte auf seinem Wechselwunsch, doch dafür profitieren andere, junge Spieler wie Leroy Sané oder Max Meyer vom neuen Stil.
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Mit acht Siegen in den ersten elf Pflichtspielen ist der Start viel besser als erwartet ausgefallen – auch wenn es (Ausnahme Wolfsburg) noch nicht gegen die Top-Gegner ging und es zuletzt gegen Köln eine 0:3-Heimniederlage gab. Aber mit 16 Punkten aus acht Bundesliga-Spielen kommt Schalke auf einen Schnitt von 2,0 Zählern pro Spiel – das ist normal die Vorgabe, wenn man den Punkteschnitt auf die Qualifikation für die Champions League hochrechnet. Doch so weit will Schalke in dieser Saison ja noch nicht nach vorne blicken.
Am 17. Oktober kommt Hertha BSC in die Arena. Kurios: Das war auch vor einem Jahr der erste Gegner nach der Länderspielpause – zur Premiere von Di Matteo. Aber es waren andere Vorzeichen...