Stuttgart. Nach einem 1:0 beim VfB Stuttgart klettert Schalke 04 in der Bundesliga in die Spitzengruppe. Leroy Sané erzielte das Tor des Tages für die Knappen.
Dank eines fantastischen Ralf Fährmann ist Schalke in der Bundesliga auf Platz vier gesprungen. Die Schalker feierten am Sonntag einen 1:0-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart, den vor allem Torwart Ralf Fährmann mit zahlreichen Glanzparaden festhielt. Das Siegtor erzielte Leroy Sané in der 53. Minute.
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Schalkes Trainer André Breitenreiter wollte “den Schwung und das Selbstvertrauen” vom Europa-League-Sieg am Donnerstag in Nikosia mit nach Stuttgart nehmen - und dazu auch die gleiche Start-Elf. Obwohl Eric Maxim Choupo-Moting nach seinem Infekt wieder einsatzbereit war, nahm Breitenreiter zu Beginn keinerlei Umstellungen vor und verzichtete auf eine Rotation - auch Kapitän Benedikt Höwedes saß weiter auf der Bank, weil es ja eigentlich keinen Grund für Umstellungen gab.
Schalke ohne Nikosia-Schwung
Doch mit dem Schwung aus Nikosia klappte es nicht - Schalke überließ den Stuttgartern zunächst das Kommando und geriet im Verlauf der ersten Halbzeit ganz gehörig unter Druck: Am Ende des ersten Abschnitts war es nur Torwart Ralf Fährmann zu verdanken, dass die Schalker ein glückliches 0:0 mit in die Pause nahmen. Das Spiel seiner Vorderleute war dagegen viel zu durchlässig. Was vor allem daran lag, dass das Mittelfeld mit den Bubis Geis (22), Goretzka (20), Sane (19) und Meyer (20) diesmal keinen Zugriff auf den Gegner bekam.
Stuttgart hatte in der achten Minute die erste Chance: Nach einer Linksflanke des heftig von Schalke umworbenen Filip Kostic traf Timo Werner den Ball nicht richtig. Neun Minuten später ließ Werner dann aber ein ganz krummes Ding vom Stapel: Fährmann musste zum ersten Mal zur Ecke retten. Und in der 18. Minute kam der aufgerückte Innenverteidiger Timo Baumgartl zum Kopfball, brachte die Kugel aber nicht aufs Tor - den musste er eigentlich versenken.
Schalke zog sich weit zurück - zu weit. Einmal fuhren die Gäste einen Konter, der zur Ecke abgeblockt wurde, und danach wurde es gleich gefährlich: Johannes Geis brachte den Ball vors Tor, wo Joel Matip mit dem Fuß herankam, aber an VfB-Torwart Tyton scheiterte (20.). Insgesamt hatte S04 in der ersten Halbzeit nur drei Chancen: Max Meyer brachte in der 30. Minute aber nur ein Schüsschen zustande, und in der 39. Minute drehte Tyton einen gefährlichen Schuss von Leroy Sané um den Pfosten. Sane war nur mühsam ins Spiel gekommen, wurde dann aber etwas munterer.
Fährmann vereitelt Stuttgarter Chancen
Doch die Stuttgarter hatten klar mehr vom Spiel in Halbzeit eins: Allein der sonst vor dem Tor so abgebrühte Daniel Ginczek hatte vier Chancen (27., 29., 35., 37.) - einmal sogar, nachdem Joel Matip fahrlässig einen Rückpass in Richtung Fährmann gespielt hatte, aber dabei Ginczek übersah. Die größte VfB-Chance vereitelte Fährmann indes in der 41. Minute: Christian Gentner kam aus spitzem Winkel frei zum Schuss, doch Fährmann machte sich ganz breit und verhinderte die Pausenführung für Stuttgart. “Das kann sich noch rächen, wenn die Stuttgarter so viele Chancen auslassen”, orakelte zur Pause Sidney Sam, für den kein Platz im 18-er Kader war.
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Breitenreiter verzichtete auch zur Pause auf Wechsel - und sortierte die Reihen stattdessen neu. Di Santo rückte auf die rechte Seite, Sane nach links und Meyer ins Zentrum, um hier mehr Zugriff aufs Spiel zu bekommen. Und in der 53. Minute ging genau dieser Plan auf: Max Meyer spielte diagonal einen Traumpass über 50 Meter auf die linke Seite, wo Sane in den freien Raum lief, seinen Gegenspieler aussteigen ließ und zum 1:0 für Schalke vollstreckte. Nicht ganz dem Spielverlauf entsprechend - aber traumhaft schön.
Wenig später wechselte Breitenreiter den Torschützen Sané aus und brachte Pierre-Emile Höjbjerg, um das Spiel zu beruhigen. Doch Stuttgart blieb am Drücker, und Fährmann brachte die Schwaben schier zur Verzweiflung, als er nacheinander gegen Werner (70.) und Klein (71.) den Ausgleich verhinderte. Doch auch Schalke hatte einen Matchball: Der für Huntelaar eingewechselte Choupo-Moting schlenzte den Ball aus bester Position knapp vorbei (73.). Fast im Gegenzug parierte Fährmann erneut gegen Ginczek - ein packendes Spiel.
Kurz vor Schluss wurde dann auch noch Benedikt Höwedes eingewechselt - er warf sich mit ins Getümmel und half, den Sieg für Schalke über die Zeit zu bringen.
Schalke siegt beim VfB
