Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 hat auch das vierte Heimspiel unter Trainer Roberto Di Matteo gewonnen. Die Königsblauen besiegte Wolfsburg mit 3:2 (3:1), mussten am Ende aber noch zittern. Doppel-Torschütze Eric Maxim Choupo-Moting und Christian Fuchs ragten heraus. Fuchs kam in ungewohnter Rolle zum Einsatz.

Früh gingen die Schalker daheim gegen Wolfsburg in Führung. Am Ende wurden es trotzdem noch einmal spannend.

Für das 3:0 nach 25 Minuten hatten Eric Maxim Choupo-Moting (Doppelpack) und Christian Fuchs gesorgt.

Die "Wölfe" kamen durch Ivica Olic und Nicklas Bendtner noch auf ein 2:3.

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Schalke - Wolfsburg in der Einzelkritik 

Ralf Fährmann: Der Torwart bekam wenig zu tun, musste aber zweimal hinter sich greifen. Beim 1:3 machte er keine glückliche Figur, weil er den Querpass von Ivan Perisic direkt vor die Füße von Ivica Olic abprallen ließ, beim 2:3 flog Nicklas Bendtners abgefälschter Schuss durch seine Beine (74.). Note: 4

Atsuto Uchida: Mit dem etwas verändertem Aufgabenzettel kam der Japaner nicht immer zurecht. Am Anfang stand er selbst in der Fünfer-Abwehr nicht immer richtig, in der 18. Minute sogar völlig falsch, als Ivan Perisic allein aufs Tor zulief. Wenn die Schalker den Ball hatten, blickte der Japaner auch mal Richtung Trainerbank und war für Hinweise von Roberto Di Matteo sehr dankbar. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte fing er sich. Nach der Pause sahen die Fans den "richtigen" Uchida, in der Nachspielzeit vergab er die große Chance zum 4:2 (90.+3). Note: 3,5

Roman Neustädter: In den Sonderheften zur kommenden Saison taucht er wohl nicht mehr unter den Mittelfeldspielern auf - seine neue Rolle liegt in der Abwehr. Auch im neuen Di-Matteo-System blieb er in der Innenverteidigung. Ordentliche Leistung, auch wenn er sich im Dribbling einmal von Kevin de Bruyne düpieren ließ (15.) und beim Gegentor den Querpass von Ivan Perisic nicht verhinderte (37.). Note: 3,5

Felipe Santana: Nach langer Verletzungspause kehrte er direkt in die Startelf zurück - und bekam die Rolle als zentraler Abwehrspieler, ob gegen den Ball als Fixpunkt der Fünferkette, oder im Aufbau als Eröffnungsspieler. Er hatte starke Szenen im Stellungsspiel, schenkte den Wolfsburgern mit ungeschickten und nicht platzierten Kopfbällen zu oft den "zweiten Ball". So entstand der Anschlusstreffer zum 1:3 in der 37. Minute, als der VfL einen Santana-Ballverlust zu einem schnellen Angriff nutzte. Das 2:3 (74.) fiel nach einem Missverständnis zwischen Santana und Benedikt Höwedes, zudem fälschte er Bendtners Schuss leicht ab. Note: 4

Benedikt Höwedes: Der Kapitän hatte keine Mühe, sich im neuen System von Roberto Di Matteo zurechtzufinden. Er überzeugte als zweikampf- und kopfballstarker Abwehrspieler, war aber am 2:3 (74.) nicht unbeteiligt. Im Aufbauspiel hielt er sich zurück. Da waren andere Schalker wichtiger. Note: 3

Christian Fuchs: Die neue Rolle kam dem Österreicher sehr entgegen. In der Defensive, wenn er die neue königsblaue Fünferkette vervollständigte, hatte er Unterstützung von Weltmeister Benedikt Höwedes, im Ballbesitz konnte er seine offensiven Stärken ausspielen. Er krönte seine gute Leistung mit dem Tor zum 3:0 (25.), auch wenn sehr viel Glück hatte, dass seine als Flanke gedachter Freistoß an allen vorbei ins Netz flog. Note: 2,5

Jan Kirchhoff (bis 72.): Di Matteos Lieblingsspieler blieb in der Anfangsformation - erneut in der Rolle des zentralen Spielers vor der Abwehr. Nachdem er beim 0:2 in Freiburg noch fast jeden Angriff der Königsblauen eröffnete, hatte er diesmal andere Aufgaben. Bis zu seiner Auswechslung war er der laufstärkste Schalker. Er lief 9,4 Kilometer und stopfte viele Löcher. Im Abschluss kann er sich verbessern. Aus aussichtsreicher Position schlenzte er den Ball drüber (21.). Note: 3

Marco Höger: Mit einem herrlichen Pass auf Eric Maxim Choupo-Moting leitete er die starke Viertelstunde zwischen der 10. und 25. Minute ein. Choupo-Moting erzielte problemlos das 1:0. Munter, deutlich konzentrierter als in vielen Spielen in dieser Saison. Kein Spieler auf dem Feld lief mehr als der Schalker. Am Ende ließen auch deshalb die Kräfte nach. In der vierten Minute der Nachspielzeit ermöglichte er den Wolfsburgern mit einem Fehlpass eine gute Chance. Note: 3

Kevin-Prince Boateng: Er präsentierte sich mit neuer Frisur, wirkte spritziger und streitlustiger als in der Anfangsphase der Saison. Die Länderspielpause kam für ihn offenbar zur richtigen Zeit, denn er lief so viel wie lange nicht. In der 22. Minute sammelte er seinen ersten Scorerpunkt in dieser Saison, als er Eric Maxim Choupo-Moting vor dem 2:0 bediente. In der zweiten Hälfte beschränkte sich auf seine Aufgaben in der Rückwärtsbewegung. Für Entlastung sorgte er nicht mehr. Note: 3

Eric Maxim Choupo-Moting: Er durfte diesmal als zweite Spitze neben Klaas-Jan Huntelaar stürmen und begann furios. In den ersten 25 Minuten wirbelte er allein die Wolfsburger Abwehr durcheinander. Nach Traumvorlagen von Marco Höger (10.) und Kevin-Prince Boateng (22.) erzielte er die ersten beiden Schalker Tore und sorgte damit für die frühe Vorentscheidung. Das waren seine Saisontore vier und fünf. Danach ließ er allerdings nach. Gleich dreimal erlaubte er sich dumme Fehlpässe, als er Klaas-Jan Huntelaar bei Kontern einsetzen wollte. Note: 2

Klaas-Jan Huntelaar (bis 90.): Der "Hunter" bekam nach langer Wartezeit die geforderte Unterstützung im Sturm. Doch er stand diesmal im Schatten seines Sturmpartners Eric Maxim Choupo-Moting. Der "Hunter" kam nur selten an den Ball und nicht zum Abschluss. Zudem handelte er sich eine Gelbe Karte ein - bereits seine vierte in dieser Saison (87.). Note: 4,5

Joel Matip (ab 72.): Er kam für Jan Kirchhoff. Ohne Note

Kaan Ayhan (ab 90.): Er kam für Klaas-Jan Huntelaar. Ohne Note