Gelsenkirchen. Big Point für den FC Schalke 04. Nach dem Sieg gegen den VfL Wolfsburg haben die “Knappen“ die Champions-League-Plätze wieder im Blick. Früh kamen die Gelsenkirchener mit 3:0 in Führung, doch in der zweiten Hälfte wurde es noch einmal spannend in der Veltins-Arena.

Riesenjubel bei Schalke 04: Mit einem schwer erkämpften 3:2-Sieg gegen den VfL Wolfsburg hat Schalke in der Bundesliga wieder Anschluss gefunden und Hoffnungen auf eine Trendwende geweckt. Das Spiel war verrückt: Schalke führte nach 25 Minuten bereits mit 3:0 durch Tore von Choupo-Moting (2) und Fuchs, ehe Wolfsburg durch Olic und Bendtner verkürzte und die Schlussminuten noch zur Zitterpartie wurden. Doch letztlich hatte Schalke die Wölfe ausgetrickst - auch dank Trainer Roberto Di Matteo.

Roberto Di Matteo hatte tief in die Taktik-Kiste gegriffen und beim Geheimtraining in den beiden letzten Tagen eine ganz neue Formation einstudiert. Basis war eine Dreierkette in der Abwehr mit Neustädter, Santana und Höwedes. Beim Spiel gegen den Ball rückten auch die Außenverteidiger Uchida und Fuchs nach hinten und komplettierten den Defensivblock dann zur Fünferkette - sobald es nach vorne ging, rückten sie weit ins Mittelfeld auf. Dort war Kichhoff der einzige Sechser, vor ihm besetzten Hoger (rechts) und Boateng (links) die offensiven Halb-Positionen. Und ganz vorne schickte Di Matteo erstmals eine Doppelspitze mit Choupo-Moting und Huntelaar ins Rennen. Eine taktische Ausrichtung, mit der die Wolfsburger so nicht rechnen konnten - und mit der die Gäste zunächst einmal nichts anfangen konnten. Di Matteo hatte Wolfsburg kalt erwischt.

Noch ehe der Tabellenzweite sich darauf eingestellt hatte, ging Schalke mit 1:0 in Führung. Nach einem messerscharfen Pass von Marco Höger in die Spitze fackelte Eric Maxim Choupo-Moting nicht lange und traf mit einem Schuss ins lange Eck eiskalt zur 1:0-Führung - es war die erste echte Torchance in der zehnten Spielminute.

3:0 nach 25 Minuten

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Und genauso effektiv ging es weiter. Zweite Chance, zweites Tor für Schalke in der 22. Minute: Diesmal schlug Kevin-Prince Boateng den öffnenden Pass in die Spitze, erneut war Choupo-Moting dort der Empfänger und schob den Ball in aller Seelenruhe ganz überlegt zum 2:0 ein. Gleich vier Wolfsburger, inklusive Torwart Benaglio, waren nur staunende Zuschauer.

Und auch die Schalker Fans kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: Drei Minuten später lag der Ball schon wieder im Netz der Wölfe. Diesmal senkte sich eine Freistoßflanke von Christian Fuchs an Freund und Feind vorbei ins Tor - so ein Glück muss man auch mal haben, und Schalke führte nach gerade einmal 25 Minuten satt mit 3:0. Wann hatte es das zuletzt gegeben?

Wenig später hatte Marco Höger sogar noch die Chance zum vierten Tor, ehe sich die Wolfsburger dann doch ein wenig besser auf die Schalker eingestellt hatten. Bis dahin hatte die Schalker Dreierkette wenig zugelassen, doch in der 37. Minute zeigten die Gäste, dass man sie keine Sekunde aus den Augen lassen darf. Santana hatte eine Kopfballabwehr genau in die Mitte gespielt, der abgewehrte Ball kam zu Perisic, dessen scharfe Hereingabe von Ralf Fährmanns Hand gegen den Fuß von Ivica Olic sprang - und von dort zum 1:3 ins Schalker Netz (37.).

Olic und Bendtner machen es spannend

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Das war das Signal, dass die Messe in der Arena noch lange nicht gelesen war, auch die Wolfsburger stellten zur Pause mit der Einwechslung von Hunt für Träsch die Weichen auf Offensive. Doch außer einem Abseitstor von Olic (57.) kam zunächst wenig dabei heraus und erst die dritte Wolfsburger Einwechslung trieb die Spannung noch einmal auf den Siedepunkt. Denn in der 72. Minute brachte VfL-Trainer Dieter Hecking den langen Dänen Nicklas Bendtner für Olic - und zwei Minuten später verkürzte Bendtner auf 2:3. Nach einem unglücklichen Missverständnis (Santana köpfte Höwedes an) sprang der Ball Bendtner vor die Füße, der zog sofort ab und schoss den Ball durch die Beine von Ralf Fährmann zum Anschlusstreffer ein. Jetzt musste Schalke doch wieder zittern.

Schalke fehlten bis dahin die Entlastungsangriffe in der zweiten Halbzeit, die Bälle kamen nicht mehr so präzise wie im ersten Durchgang in die Spitze. Erst in der Schlussphase erspielte sich Schalke durch Höwedes (81.), Huntelaar (84.) und Uchida (91.) wieder Chancen. Wolfsburg drängte aber mit Macht auf den Ausgleich, doch bei der Chance durch Hunt trudelte der Ball quer am Schalker Tor vorbei.