Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat am Dienstag Marc Fascher als neuen Trainer vorgestellt. Auf der Pressekonferenz stellte sich der gebürtige Hamburger vor und sprach über seine Ziele, die Kaderplanung für die kommende Saison und das in Essen bekannte Zauberwort “Konstanz“.
Marc Fascher, mit Concordia Hamburg (2000-2004), Preußen Münster (2010-2013) und Hansa Rostock (2012-2013) haben Sie schon drei Traditionsvereine trainiert. Nun kommt ein weiterer dazu. Was macht Essen für Sie aus?
Marc Fascher: Es gibt Vereine, die kann man an einer Hand abzählen, die würde man auch in der Bezirksliga trainieren. Dazu zählt für mich auch Rot-Weiss Essen. Wer einmal die Stadien, das alte und das neue, und die Fans drumherum erlebt hat, der ist sofort begeistert. Das ist Fußball mit Herz und Leidenschaft. Die Stadt Essen lebt und liebt diesen Verein. Wer darauf nicht steht, der hat mit Fußball wenig am Hut. Ich freue mich riesig, dass ich der neue Trainer bin. Die Aufgabe ist extrem reizvoll – auf Deutsch gesagt: einfach nur geil.
Wie gut kennen Sie die Mannschaft?
Fascher: Ich habe die Mannschaft schon einige Male gesehen und glaube, dass ich mir in diesen Spielen schon einen guten Überblick verschaffen konnte.
Ist der derzeitige Kader zu mehr imstande, als es die Tabelle vermuten lässt?
Fascher: Die Tabelle lügt nicht. Deswegen wird es um so wichtiger sein, die Spieler kennenzulernen und zu sehen, ob sie denn auch imstande sind, mehr zu leisten. Mit mehr meine ich natürlich auch, Konstanz reinzukriegen. Wenn hier ein Problem herrscht, ist es die fehlende Konstanz. Immer wenn die Mannschaft nichts mehr zu verlieren hatte, hat sie gezeigt, was in ihr stecken kann. Aber letztendlich ist das brotlose Kunst. Das Zauberwort ist Konstanz.
Wie bekommt man diese Konstanz?
Fascher: In Hinblick auf die neue Saison ist entscheidend, dass man 365 Tage im Jahr davon abhängig ist, was die Mannschaft auf dem Platz fabriziert. Dementsprechend ist die Kaderzusammenstellung das Wichtigste. Davon lebt der Trainer, aber letztendlich auch der gesamte Verein. Das wird sicherlich eine reizvolle Aufgabe, die wir sehr gut angehen und dementsprechend spätestens zur neuen Saison eine gute Mannschaft präsentieren werden.
Was heißt das für die Spieler?
Fascher: Die gesamte Mannschaft ist in der Bringschuld und muss die Zeit nutzen, sich für die neue Saison zu präsentieren.
Klare Worte. Sind Sie ein harter Hund?
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Fascher: Ich würde mich als knallharten Kumpeltypen beschreiben. Knallhart insofern, als dass ich klare Vorstellungen von Disziplin und dem Verhalten auf dem Platz habe. Jeder Spieler sollte aber auch wissen, dass meine Tür immer offen steht. Ich bin rund um die Uhr für die Mannschaft da. Das ist kein Gelaber, das ist so. Ich bin auch jemand, der sehr viele Einzel- bzw. Gruppengespräche führt. Ich würde mich als kommunikativen Trainer bezeichnen.
Was haben Sie nach Ihrem Engagement bei Hansa Rostock gemacht?
Fascher: Als Trainer nutzt man diese Zeit entweder zum Hospitieren, was ich schon mehrere Male gemacht habe oder man beschränkt sich in erster Linie darauf, am Wochenende viel unterwegs zu sein. Ich habe das so gehandhabt, dass ich mir die Wochenenden in Nord-Ost- und Süd-Südwest-Touren eingeteilt habe, um mir als Trainer ein Bild über alle Ligen zu verschaffen. Dazu gehören die vierten Ligen, die dritte und die zweite Liga. Unter der Woche habe ich mich eher mit Trainingsplänen beschäftigt. Und dieses Mal war es das erste Mal so – dafür wird mir meine Frau sehr dankbar sein – dass ich mich um Dinge gekümmert habe, die in den vielen Jahren auf der Strecke geblieben sind. Da stand die Familie und der Freundeskreis ganz klar im Vordergrund.