Essen. . Nach dem 4:0-Sieg von Rot-Weiss Essen gegen die SSVg Velbert sprach RWE-Mittelfeldspieler Benjamin Wingerter über extreme Ergebnisse und die kommenden Wochen. Velbert-Coach Lars Leese war indes „ sowas von enttäuscht“ von der „schlechtesten Saisonleistung seiner Mannschaft“.
Benjamin Wingerter, Rot-Weiss Essen: Wir wussten, dass wir gegen den Tabellenletzten spielen. Wir wussten, dass wir von Anfang an vorne drauf gehen wollten, um den Gegner zu verunsichern. Wir wussten auch, dass der Gegner nach 70 bis 80 Minuten – so hatte der Trainer uns das gesagt – müde wird. Deswegen war es für uns wichtig, die Ruhe zu bewahren, nicht jeden Ball nach vorne zu spielen und den Gegner laufen zu lassen. Dass der Sieg dann so hoch ausgefallen ist, zeigt, dass bei uns meist extreme Ergebnisse entstehen.
Wingerter zur Frage, ob die Spieler auch für ihre Zukunft gespielt haben: Die Spieler, deren Verträge auslaufen, aber auch ich, der noch einen längeren Vertrag hat, wollen für die Fans gut spielen. Wir haben bis jetzt keine gute Saison gespielt. Da heißt es für uns: Abliefern und alles rausholen. Heute hat auch der Gegner ein bisschen mitgespielt. Je mehr Ballbesitz man hat, desto mehr Sicherheit hat man. Dann läuft es auch einfacher.
Wingerter zu den kommenden Aufgaben: Aus einem Sieg schöpft man immer Selbstvertrauen. Von den nächsten Gegnern stehen viele hinter uns, wo wir aus meiner Sicht Punkte holen müssen, Dreier einfahren müssen, um in der Tabelle etwas gutzumachen.
Velbert-Coach ist enttäuscht - "schlechteste Saisonleistung"
Wingerter zur Frage, was RWE noch besser machen kann: Ich will nicht für meine Mannschaftskameraden sprechen, aber ich persönlich habe ein, zwei Stoppfehler gemacht. Es steht 1:0 und Tim Hermes rettet gut. Wenn es gegen einen läuft, fällt in so einer Situation vielleicht das 1:1. Dann ist der ganze Aufwand, den wir vorher betrieben haben, umsonst gewesen. Ich probiere natürlich, sowas abzustellen. Manchmal ist es vielleicht besser, den Ball wegzuschlagen und einfach zu spielen.
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Lars Leese, Trainer der SSVg Velbert: Wir haben weiter gestoppt als andere schießen. Die Summe der Zweikämpfe war katastrophal. Ich bin sowas von enttäuscht, das war unsere schlechteste Saisonleistung. Klar ist der Druck raus, aber auch ohne Druck geht es um die Ehre, um den Stolz. Da haben unsere Spieler zu viel vermissen lassen. Wir haben mit viel Wohlwollen eineinhalb Torschüsse gehabt. So kann man hier nichts gewinnen. Wir sind abgestiegen, aber wir wollen uns trotzdem weiterentwickeln. Auf diese Art und Weise geht das nicht. Es ist schließlich nicht so, als hätte uns Essen an die Wand gespielt. Wir haben uns wieder drei Tore nach Standardsituationen gefangen. Bei jeder Ecke muss man zittern. Das hat etwas mit der Einstellung, mit Zweikampfverhalten und Verantwortung zu tun.