Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat im Spiel gegen Sportfreunde Lotte mit einem starken Auftritt überzeugt. Ohne Sturmtank Christian Knappmann spielte die Mannschaft von Waldemar Wrobel deutlich variabler. Am kommenden Samstag will RWE die Leistung im Spiel bei Mönchengladbach bestätigen.
Als Rot-Weiss Essen am vergangenen Freitag den bis dato ungeschlagenen Ligaprimus Sportfreunde Lotte in die Knie zwang, war eine klare Struktur im RWE-Spiel zu erkennen. Diese Struktur, diese Leistung will die Elf von Trainer Waldemar Wrobel am Samstag gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach bestätigen.
Auch wenn Wrobel nach der Partie gegen Lotte keinen Grund sah, euphorisch zu sein. Aufbauen können die Essener auf der starken Leistung allemal. In der ersten Halbzeit spielten die Rot-Weißen berauschenden Fußball. Die flinken RWE-Spieler kombinierten sich mit schnellem, direktem Kurzpassspiel durch die gegnerische Verteidigung und setzten die schnellen Kevin Grund und Marcel Platzek auf den Außenbahnen in Szene. Die Dribbelkünstler suchten den Weg zur Grundlinie, von wo sie die nachgerückten Mitspieler mit flachen Hereingaben bedienten. Nicht nur die beiden Tore, sondern auch weitere starke Abschlüsse kreierte RWE nach diesem Prinzip.
„Wir haben dieses Schema im Training geübt“, sagte Wrobel. Im Wettkampf habe RWE es zuvor nicht geschafft, diese Bälle anzubringen. Gegen Lotte aber „haben wir es auf hohem Niveau hinbekommen“, freute sich der 43-Jährige. „Genau das ist es, was wir anbieten wollen.“ Aber es gebe eben auch „Phasen, in denen es nicht läuft. Dann sind diese Automatismen nicht abzurufen.“
„Ohne Knappi konnten wir anders spielen“
Dass RWE an diesem Abend so gut funktionierte, lag auch an der Nicht-Berücksichtigung von Christian Knappmann in der Startelf. Der routinierte Sturmtank hatte in den ersten acht Ligaspielen fünf Treffer erzielt, seit dem neunten Spieltag wartet der 32-Jährige aber auf einen Torerfolg. Wrobel zog die Konsequenzen und brachte den beweglicheren Benedikt Koep an seiner Stelle.
Der Wechsel erwies sich als kluger Schachzug. RWE spielte weniger lange Bälle und somit deutlich variabler. „Ohne Knappi konnten wir anders spielen“, erklärte Innenverteidiger Vincent Wagner nach der Partie. „Das ist jetzt nichts gegen Knappi. Wir waren in den letzten Wochen nicht in der Lage, seine Stärken einzusetzen. Wenn wir das aber nicht schaffen, sieht er scheiße aus - und wir als Mannschaft auch.“
Ein weiterer Grund für den starken RWE-Auftritt war für Wagner der spielstarke Gegner. „Lotte hat mitgespielt. Dann waren Räume da, um schnell umzuschalten.“ Weil auch die Fohlen angriffsorientierten Fußball spielen, ist es gut möglich, dass die rot-weiße Offensivabteilung beim Gastspiel in Gladbach ebenfalls ihre Freiheiten bekommt. Sollte RWE diese Räume ähnlich gut bespielen wie gegen Lotte, könnte es am Samstag erneut Grund zur Freude geben.