Essen. Rot Weiss Essens Trainer Waldemar Wrobel hat einen „hochverdienten Sieg“ gegen Sportfreunde Lotte gesehen. Lotte sei mit dem Ergebnis noch „gut bedient“. Das Spiel müsse man „aber schnell abhaken“, sagte Kevin Pires-Rodrigues, denn „nächste Woche geht es weiter“. Die Stimmen.
Überraschend hat Rot-Weiss Essen an einem regnerischen Freitagabend Sportfreunde Lotte mit 2:1 (2:0) bezwungen. RWE-Trainer Waldemar Wrobel sah zwar einen „hochverdienten Sieg“ gegen den zuvor ungeschlagenen Tabellenführer der Regionalliga West. Dennoch habe RWE „keinen Grund, jetzt euphorisch zu sein.“ Für Lotte-Trainer Ramazan Yildirim hingegen fühlt es sich „scheiße“ an, ohne Punkte nach Hause zu fahren.
Waldemar Wrobel (RWE-Trainer): "Wir haben das Spiel hochverdient gewonnen. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war entscheidend. Wir waren robust, aggressiv und gallig. Allerdings hätten wir mehr Tore machen müssen. Wenn man die erste Halbzeit sieht, ist Lotte mit 2:0 noch sehr gut bedient. Im zweiten Durchgang hatten sie zwar mehr Spielanteile - finale Aktionen, die uns Probleme bereitet haben, habe ich aber nicht gesehen. Wir hingegen hatten noch zwei, drei gute Kontergelegenheiten. Wir haben keinen Grund, jetzt euphorisch zu sein. Da muss man nur auf die Tabelle schauen. Jetzt müssen wir dieses Spiel aufarbeiten. Dann werden wir uns auf den nächsten Gegner vorbereiten. Wir müssen diese Konstanz, diese Bereitschaft, diese Präzision über einen langen Zeitraum anbieten. Von daher ist es wichtig, diese Leistung in den nächsten Spielen zu bestätigen. Konstanz kann man nicht trainieren, die muss man sich durch Erfolgserlebnisse erarbeiteten."
Wrobel zur Frage, ob der Druck weggefallen ist, weil RWE nicht als Favorit ins Spiel gegangen ist: "Nein. Wir hatten hier eine Situation, die berechtigterweise durch Unzufriedenheit geprägt war. Wir waren heute nicht die Mannschaft, die als Favorit ins Spiel gegangen ist. Gegen so eine starke Mannschaft muss man erstmal so dominant auftreten. Das haben in den vergangenen Monaten nicht viele geschafft."
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Vincent Wagner (RWE): "Wenn man gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter gewinnt, kann man von der besten Saisonleistung sprechen. Ich freue mich über den Sieg, bin aber auch sehr enttäuscht. Vor dem Spiel hatte ich ein gutes Gefühl. Ich wusste eigentlich, dass wir heute gewinnen, weil wir in den letzten Wochen stabil stehen und gut auftreten. Aber es bringt nichts, wenn man einerseits sieht, was wir leisten können, und andererseits, wo wir in der Tabelle stehen. Das ist enttäuschend. Deshalb wollten wir den Zuschauern etwas zurückgeben. Vielleicht war das heute die Wende. Nächste Woche spielen wir gegen Gladbach II. Das ist auch ein starker Gegner. Wenn wir dann nicht gewinnen, ist alles wieder für den Arsch."
Kevin Pires-Rodrigues (RWE): "Das war ein verdienter Sieg. Lotte hatte keine Chance. Wenn, dann durch unsere eigenen Fehler, aber das haben wir gut kompensiert. Wir kennen unsere Stärken und wussten, wie wir gegen Lotte spielen müssen. Wir standen kompakt und haben gute Konter gefahren. Wir freuen uns über die drei Punkte, müssen das Spiel aber schnell abhaken. Nächste Woche geht es weiter."
So analysiert Lottes Trainer Ramazan Yilderim das Spiel
Ramazan Yildirim (Trainer der Sportfreunde Lotte): "Für RWE kann das Spiel nicht besser losgehen. Wenn man dann versucht, das Ganze fußballerisch zu lösen und dann noch das 0:2 bekommt, ist es nicht so einfach. Trotzdem haben wir eine überlegene zweite Halbzeit gespielt – nicht mit den klarsten, aber mit trotzdem klaren Torchancen. Wir müssen das Tor früher machen, dann kann sich ein anderes Spiel entwickeln. Jetzt fahren wir ohne Punkte nach Hause. Das fühlt sich scheiße an."