Essen. In der Fußball-Regionalliga hat Rot-Weiss Essen dem bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer Sportfreunbde Lotte verdient mit 2:1 besiegt. Die Rot-Weißen erzielten schon in der ersten Minute das Führungstor und ließen „Tante Lotte“ danach ziemlich alt aussehen.
Die Sportfreunde Lotte reisten als Titelverteidiger und Tabellenführer an, sie hatten in dieser Saison 15 Spiele in Folge nicht verloren, ja übergreifend sind sie seit ungefähr einem Jahr ungeschlagen. Eine überragende Truppe, da sind sich alle einig. Und dann das: Gut 30 Sekunden waren an der Hafenstraße gespielt, da rollte der allererste Angriff in Richtung Gäste-Tor. Ganz flott ging’s. Kevin Pires-Rodrigues passte präzise nach Außen auf Kevin Grund, der zog scharf nach innen, wo Marcel Platzek den Ball ins Netz bugsierte zum 1:0. Was für ein Auftakt für die Rot-Weißen, die in den vergangenen Wochen so harsch kritisiert worden waren für ihre mittelmäßigen bis mageren Vorstellungen.
Das frühe Erfolgserlebnis brachte richtig Stimmung in die Bude, und der Hausherr hielt seine Fans weiterhin bei Laune. Die Essener zeigten die Tugenden, die sie früher ausgezeichnet haben. Leidenschaft und Energie, Kampfkraft und Zweikampfstärke. Der Kontrahent wusste gar nicht, wie ihm geschah. Es wirkte so, als hätte man ihm zu oft vorgeschwärmt, wie überragend er doch sei. Lotte versuchte, mit Bedacht zu agieren, der Gegner jedoch funkte heftig dazwischen. Hart und kompromisslos. So kennt man diese Mannschaft aus erfolgreicheren Zeiten.
Trainer Waldemar Wrobel hatte sich bei seiner Personalwahl auch ein bisschen an früher orientiert. In der Mitte stürmte Benjamin Koep neben Marcel Platzek. Heppke, Fring und Pires-Rodrigues erklärten das Zentrum zur Sperrzone. Der Spitzenreiter wirkte hilflos und verunsichert, und es lag sicher nicht daran, dass sein Kapitän Shapourzadeh verletzt fehlte.
Pires-Rodrigues vollendete einen sehenswerten Angriff zum 2:0 für RWE
Rot-Weiss erkämpfte sich die Bälle früh im Mittelfeld wie beim 2:0. Und wieder ging es ruckzuck: Fring auf Platzek, weiter auf Pires-Rodrigues, der diesen sehenswerten Angriff vollendete. Die Gäste-Abwehr spielte nur die Statistenrolle. Dabei hatte Lotte vor dem Anpfiff erst sieben Gegentore in dieser Saison kassiert. RWE hätte in der ersten Hälfte sogar höher führen können. Fring (8./42.), Grund (12.) und Platzek (35.) scheiterten jeweils in aussichtsreicher Position. RWE-Keeper Daniel Schwabke, der wieder in die Startelf gerückt war, hatte kaum etwas zu halten.
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Das änderte sich auch nicht nach der Pause, obwohl Lotte plötzlich vom Ex-Essener Ali Bilgin angetrieben ein durchaus gefälliges Spiel aufzog, technisch versiert, allerdings ohne große Wirkung. Die Essener reagierten nur noch, warfen sich in die Zweikämpfe und störten erfolgreich. Bis kurz vor Schluss, als Freiberger einen Pass in die Schnittstelle der Innenverteidigung abschloss zum 2:1. Zuvor hätte Fring aber den Sack zumachen müssen. Es ist ja noch einmal gut gegangen. Und Rot-Weiss siegte verdient.
Rot-Weiss Essen - SF Lotte 2:1 (2:0)
RWE: Schwabke - Dombrowka, Rodenberg, Wagner, Hermes - Heppke, Fring, Pires-Rodrigues, Grund (84. Wingerter) - Platzek (89. Knappmann), Koep (78. Lemke).
SF Lotte: Fernandez - Grieneisen, Wendel, Herröder, Hansmann (83. Ernst) - Bilgin, Groß, Chahed, Loose (73.Gorschlüter) - Freiberger, Kotuljac (36.Ludwig)
Schiedsrichter: Bläser (Niederzier).
Zuschauer: 7770.
Tore: 1:0 Platzek (1.), 2:0 Pires-Rodrigues (26.), 2:1 Freiberger (87.).