Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen weiht am nächsten Dienstag an der Hafenstraße mit einem Freundschaftsspiel gegen den Erstligisten Werder Bremen seine Stehtribüne ein. Nicht erst seit dem DFB-Pokalfinale 1994 pflegen beide Klubs eine Fan-Freundschaft. Über 10.000 Zuschauer werden erwartet.
Wer gestern Nachmittag an der Hafenstraße vorbeischaute, wusste plötzlich, was die Rot-Weißen meinen, wenn sie aufgrund des Wasserschadens im Stadion von „Improvisieren“ sprechen. Mittelfeldspieler Markus Heppke stand am Kofferraum seines PKW und streifte sich ganz öffentlich das Trikot zum Training über. Die Kabinen können wohl drei bis vier Monate nicht genutzt werden. Die aufgestellten Dusch-Container werden erst am kommenden Dienstag zum Freundschaftsspiel gegen den Erstligisten Werder Bremen eingeweiht (20.15 Uhr).
Dass die neue „Alte West“-Tribüne nun ebenfalls zu diesem Termin eingeweiht wird, ist dann auch wieder dem Wasserschaden zu verdanken. Denn der Regionalliga-Auftakt gegen Viktoria Köln musste ja bekanntlich am vergangenen Wochenende abgesagt werden. „Vielleicht ist es ja ganz gut, dass wir diese Tribüne nicht mit einem profanen Spiel gegen Viktoria Köln, sondern mit Freunden einweihen können“, sagt RWE-Chef Michael Welling. Nicht erst seit dem DFB-Pokalfinale 1994 zwischen RWE und Werder sind die Anhänger beider Lager befreundet. Aber diese Begegnung damals hat die Zuneigung sicherlich wieder belebt. 7200 Karten sind bereits verkauft worden für dieses Spiel. „Und ich glaube, dass wir eine fünfstellige Zahl erreichen können“, so Welling. 6600 Leute passen auf diese (Steh-)Tribüne, die bereits den ersten Ertrag gebracht hat. Die WAZ hat als neuer Partner der Rot-Weißen u.a. die Namensrechte erworben (siehe Lokalteil). Und farblich passt das Ganze ja auch.
„A Tribute to Otto Rehhagel“
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Das „WAZ-Westkurve“-Eröffnungsspiel haben die Rot-Weißen mit einem Motto versehen: „A Tribute to Otto Rehhagel“. Der populäre Ausnahmetrainer, der die Griechen 2004 überraschend zum EM-Titel führte, ist bekanntlich ein Essener. Der fast 75-Jährige hat bei TuS Helene angefangen zu kicken und ist als Junge regelmäßig von Altenessen aus zur Hafenstraße gelaufen. „In der Meistersaison 1955 habe ich wohl jedes Spiel gesehen“, erinnert sich Rehhagel, der später mit seinen „Fußball-Helden“ zusammen spielen durfte. Bei RWE hatte der Verteidiger 90 Einsätze, bevor er 1963 zur Bundesliga-Premiere nach Berlin zur Hertha wechselte. Später als Trainer bei Werder verehrten sie ihn als „König Otto“. Und 1994 beim Pokalfinale gegen Essen saß Rehhagel dort auf der Bank. Also auch in dieser Hinsicht ist der Gegner am Dienstag trefflich gewählt.
Übrigens ist Otto Rehhagel ein Gründungsmitglied der von RWE mit initiierten „Essener Chancen“, ein Projekt, das Kinder und Jugendliche unterstützt. Ein Euro jeder Eintrittskarte am Dienstag fließt in diese Sozialmaßnahme.