Essen. Rot-Weiss Essen empfängt am Samstag Viktoria Köln zum Auftakt der Fußball-Regionalliga. RWE-Trainer Waldemar Wrobel ist mit der Vorbereitung seiner Mannschaft zufrieden und schwärmt von der Arbeit des Managements. Das Duell mit dem Titelfavoriten ist zwar die erste Standortbestimmung, aber kein Indikator für den weiteren Saisonverlauf.
„Wenn wir jetzt zu Hause gegen den FC Kray spielen würden und dann verlieren – was würden wir denn dann sagen?“, fragte Waldemar Wrobel rhetorisch auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Ein Journalist hatte zuvor versucht, den RWE-Trainer in eine Was-wäre-wenn-Diskussion zu verwickeln.
Was, wenn das Auftaktspiel verloren geht? Was, wenn Viktoria Köln, Gegner der Rot-Weißen, aus dem Stadion gefegt wird? Gar nicht so wichtig, meint Wrobel, jedenfalls nicht als Indikator für den weiteren Saisonverlauf: „Egal was am Samstag passiert - es ist der erste Spieltag.“ Man solle nicht den Fehler machen, „dieses Spiel als das Maß aller Dinge zu nehmen.“ Sich jetzt Gedanken zu machen, welche Auswirkungen welches Ergebnis wohl haben könnte, sei der absolut falsche Ansatz.
Wrobel: „Haben uns in der Offensive verstärkt“
Wrobel bemühte sich zwar, der Partie keine „zu große Bedeutung zu schenken“, machte aber dennoch deutlich, dass RWE dieses Spiel unbedingt gewinnen will. Die erste Standortbestimmung soll positiv ausfallen. Wrobel will mit den Rot-Weißen unter die Top drei.
Guter Dinge war Wrobel nicht nur aufgrund der „guten Vorbereitung“, sondern in erster Linie wegen der „sehr, sehr guten Arbeit“ von Manager Damian Jamro und Vereinsboss Michael Welling: „Wir sind insgesamt breiter aufgestellt als im vergangen Jahr.
In der Offensive haben wir uns deutlich verbessert.“ Konkret nannte der 43-Jährige neben Konstantin Sawin, Benedikt Koep und Cebio Soukou die Neuzugänge Marcel Platzek (kam von Borussia Mönchenglabach II), Christian Knappmann (BVB II) und Christoph Sauter (Karlsruher SC). „Auf vielen Positionen haben wir nahezu gleichwertige Konkurrenzsituationen geschaffen“, freute sich Wrobel.
Knappmann als neuer Leader?
Auch in Punkto „Galligkeit“, die RWE nicht erst seit dem Abgang von Ex-Kapitän Timo Brauer vermissen lässt, erwartet der Coach einen Schritt nach vorne. Knappmann, der im Sturmzentrum gesetzt sein dürfte, bringt genau diese Galligkeit mit. Er könnte einer der neuen Leader sein. Darüber hinaus sollen Kapitän Markus Heppke, Vincent Wagner, Benjamin Wingerter und Kevin Pires-Rodrigues zu den Wortführern zählen.
In der vergangenen Saison haben die Essener Viktoria Köln gleich zwei Mal in die Schranken gewiesen (2:1/4:0). Am Samstag soll der dritte Streich folgen. Dann wird die Essener Mannschaft erstmals seit 1994 an der Hafenstraße in einem Stadion mit vier Tribünen auflaufen.
„Es ist ein Traum, vor dieser Kulisse zu spielen“, freute sich Wrobel, der „ein Spiel auf Augenhöhe“ erwartet. Eine Niederlage würde zwar nicht zwingend einen schlechten Saisonverlauf nach sich ziehen, wohl aber die ein oder andere lästige Diskussion. Doch daran denkt bei den Essenern niemand. Warum auch? „Wir sind in der Lage, jeden Gegner in dieser Liga zu schlagen“, glaubt Wrobel.