Essen. .
Der Essener Stadionsprecher musste lange in seiner Kiste kramen. Nach dem Spiel lief im Georg-Melches-Stadion ein Lied vom Band, das bessere Zeiten, das nach Niederlagen Siege ankündigt. Die 1:3-Heimpleite der Rot-Weißen gegen den FC Wegberg-Beeck ist die erste der Saison und die erst zweite Niederlage überhaupt in dieser Spielzeit.
6777 Zuschauer waren zur Aufstiegsfeier gekommen. Viele von ihnen hatten die rot-weißen Aufsteiger-Shirts angezogen. So auch Sascha Mölders. Der Torjäger hatte die Rot-Weißen im Januar 2010 in Richtung FSV Frankfurt verlassen und ließ sich am Ostermontag zumindest die Currywurst im VIP-Zelt schmecken. Denn das Spiel schmeckte nur den Gästen aus dem Rheinland, die verdient gewannen. Denn sie waren es, die mehr investierten, die wesentlich ballsicherer auftraten und mit Nouredine Zaanani den besten Spieler stellten. Der agile Stürmer erzielte die ersten beiden Tore sehenswert und bereitete den dritten Treffer mustergültig vor.
Neben Mölders gesellte sich auch Rolf Hempelmann mit Ehefrau Renate zum Ehemaligentreffen an der Hafenstraße. Der Ex-Präsident hatte in erster Reihe auf der Tribüne Platz genommen, sein graues Oberhemd aber nicht gegen ein Aufstiegsshirt eingetauscht.
Bei den Rot-Weißen wusste nur Meik Kuta zu gefallen, der mit seiner enormen Antrittsschnelligkeit kaum zu halten war. Wenn die Rot-Weißen gefährlich wurden, dann durch Standards. Cedric Vennemann setzte seine Mitspieler einige Male gut in Szene, allerdings vergaßen die Essener zu oft, den Rückraum zu besetzen. Es war kein Zufall, dass Benedikt Koep nach einem Vennemann-Eckball, zum 1:2 einköpfte.
Nach dem 1:3, das zwei Minuten vor dem Abpfiff fiel, strömten die Fans aus dem Stadion. Sie waren enttäuscht, hatten sich auf ein rauschendes Fußballfest mit ihren Aufsteigern gefreut. So richtig böse waren sie ihren NRW-Liga-Helden aber nicht. Zu überzeugend sind die Rot-Weißen durch die Saison marschiert.
Früher gab es an der Hafenstraße nach Heimniederlagen schon ganz andere Reaktionen. Sascha Mölders und Rolf Hempelmann werden’s wissen.