Essen. .
Außenverteidiger mit Drang nach vorne sind rar gesäht und bei den sportlichen Leitern landauf landab heißbegehrt. Einer von ihnen kommt aus dem Vest und läuft alle zwei Wochen an der Hafenstraße für Rot-Weiß Essen auf: Dirk Jasmund.
Der 20-jährige Alt-Marler hat gerade erst seinen Vertrag bei den Rot-Weißen um zwei Jahre verlängert – „Eine große Ehre“, wie er selbst sagt –, und wird in der kommenden Saison in der Regionalliga seine Schuhe schnüren. „Absoluter Wahnsinn. Damit war so nicht zu rechnen. Wir haben ja auch in der Vorbereitung nicht so gut gespielt, aber in der Saison lief es super. Auch, weil uns die Fans so sensationell unterstützt haben“, sagt Jasmund.
Den 13. August 2010 wird Dirk Jasmund wohl nie mehr vergessen. Sein erstes Pflichtspiel für Rot-Weiß Essen im Stadion an der Hafenstraße. 6000 Fans kamen, um das erste NRW-Liga-Spiel gegen den VfB Homberg zu sehen. „Das kann man nicht beschreiben. Ein unglaubliches Gefühl“, erinnert sich der Außenverteidiger.
Seine Fußballer-Karriere begann Jasmund als Vierjähriger bei der Spvgg. Marl. Bis zur DII-Jugend kickte er im Volkspark, ehe es ihn zur SG Langenbochum nach Herten zog. Auch dort hielt es ihn nur zwei Jahre, denn dem Ruf aus Essen konnte er nicht widerstehen. „Die Perspektive, bei einem Zweitligisten zu spielen, war sehr spannend. Mein damaliger Trainer Udo Platzer hat mich nach Essen geholt. Ein Jahr zuvor wollte er mich schon nach Wattenscheid holen, aber da wollte ich noch nicht. Als wir uns dann bei einem Hallenturnier trafen, hat er mich überzeugt. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung“, sagt Jasmund.
In allen Jugendmannschaften kickte der Defensivspezialist in der Bundesliga. Außenverteidiger wurde er aber erst unter Trainer Waldemar Wrobel in seiner ersten NRW-Liga-Saison. „Dirk ist ein sehr flexibel einsetzbarer Spieler. Er kann Innen- und Außenverteidiger spielen. Ich denke, er hat auch noch eine große Perspektive nach oben und ist auch menschlich ein toller Typ. Er muss aber noch lernen, besser mit Enttäuschungen umzugehen“, sagt sein Coach Waldemar Wrobel.
Darin sieht Jasmund auch das Geheimnis des Essener Erfolges. „Wir sind 25 Freunde im Kader. 25 geniale Typen. Es gibt niemals Streit. Da muss man unserem Trainer Waldemar Wrobel wirklich ein Riesenkompliment machen.“
In seiner Heimat Marl ist Jasmund nur noch selten. Er wohnt jetzt in Bochum, beginnt dort bald eine Ausbildung zum Kaufmann für Marketingkommunikation in einer Sportmarketing-Agentur. Viel Freizeit bleibt ihm da nicht. „Und wenn doch, ist die für meine Freundin Kathleen oder meine Freunde reserviert“, sagt der 20-Jährige. Wo sein Weg noch hinführen soll? „Ich nehme es, wie es kommt. Aber in Essen fühle ich mich richtig wohl.“
Ent- oder weder - Dirk Jasmund hat sich entschieden
Rot-Weiß Essen oder Rot-Weiss Essen?
Dirk Jasmund: Rot-Weiß Essen, weil es so grammatikalisch richtig ist.
Guido-Heiland Bad oder Buna Bad?
Buna Bad. Das ist ein See und kein Schwimmbad, da ist es einfach entspannter. Im Guido-Heiland-Bad ist mir zu viel Trubel.
VfB Hüls oder TSV Marl-Hüls?
Beim TSV Marl-Hüls spielen einige Kumpels von mir, also natürlich der TSV Marl-Hüls.
Andere Sportart: Michael Schumacher oder Sebastian Vettel?
Zu Michael Schumacher habe ich als Kind immer aufgeschaut, weil er in seinem Sport so viel erreicht hat. Das ist schon sehr beeindruckend, was für ein toller Formel-1-Fahrer er ist.
Dortmund oder Schalke?
Als Kind war ich kleiner Dortmund-Fan, und was Jürgen Klopp und seine Mannschaft dort jetzt leisten, ist auch sehr sympathisch. Also der BVB.
Volksparkfest oder Frentroper Schützenfest?
Ganz klar das Frentroper Schützenfest. Da gehen wir mit ein paar Freunden immer abends hin. Wenn es dieses Jahr zeitlich passt, werde ich auch wieder da sein.
Stollen oder Nocken?
Ich spiele wesentlich lieber mit Nocken, weil die Bewegungen da einfach besser sind. Ich versuche Eisenstollen so oft es geht zu vermeiden, aber wenn der Platz sehr nass und tief ist, geht es leider nicht anders.
Rückennummer 4 oder doch die 10?
Na, die 4 natürlich. Seit ich bei Rot-Weiß Essen bin, habe ich bis auf eine Saison immer die Rückennummer 4 getragen. Da habe ich einmal die 5 gehabt, aber als jetzt Alexander Thamm zu uns kam und er gerne die 5 haben wollte, konnte ich zurück zu meiner 4.
Sportschau oder Sportstudio?
Lieber das Sportstudio. Ich finde es sehr interessant, den Gästen zuzuhören und auch die Reportagen, die sie dort immer zeigen, gefallen mir.
Marler Stern oder Limbecker Platz?
Der Limbecker Platz. Die Auswahl an Geschäften ist wesentlich besser und leider wird die Auswahl im Marler Stern immer schlechter.
Essen oder Trinken?
Essen. Am besten Rot-Weiß!