RWE erwartet am Samstag im Georg-Melches-Stadion die Gäste von Preußen Münster. Markus Kurth fällt aus. Dafür steht Defensiv-Allrounder Michael Lorenz erstmals nach seiner Degradierung wieder im Kader.

Routinier Markus Kurth (l.) - hier gegen den Kölner José Pierre Vunguidica - fällt am Samstag gegen Münster sicher aus. Foto: WAZ, Michael Gohl
Routinier Markus Kurth (l.) - hier gegen den Kölner José Pierre Vunguidica - fällt am Samstag gegen Münster sicher aus. Foto: WAZ, Michael Gohl © Michael Gohl

Diejenigen Fußball-Experten, die Ende August nach dem vierten Spieltag auf die Regionalliga-Tabelle blickten, wollten vermutlich ihren Augen nicht trauen: Damals fanden sie Rot-Weiß als Achten und Preußen Münster auf Rang 14 weit entfernt von der Spitze wieder. Inzwischen haben beide „Schwach-Starter” zumindest ein Stück weit zur im Vorfeld erwarteten Stärke zurückgefunden. Und heute (14 Uhr, Georg-Melches-Stadion) treffen die Klubs, die fast alle Trainer vor Saisonbeginn als Aufstiegsfavoriten bezeichnet hatten, im direkten Duell aufeinander. Kein Wunder, dass die Essener bei dieser Konstellation mit einer fünfstelligen Besucherzahl rechnen.

„Zum Glück hatte Münster so einen schlechten Start”, sagt RWE-Trainer Uwe Erkenbrecher. „Denn sonst hätten sie ja jetzt einen noch größeren Vorsprung.” Dank einer schönen Serie hat sich die Preußen-Elf mit 19 Zählern mittlerweile auf Rang drei vorgeschoben. „Münster hat eine laufstarke und sehr bewegliche Mannschaft mit vielen starken Individualisten”, charakterisiert Erkenbrecher den Gegner. Dieser muss heute in diesem prestigeträchtigen Spiel auf Marc Lorenz (Rot) und Orhan Özkara (Gelb-Rot) verzichten, die beim 4:0-Sieg in der Vorwoche über Trier jeweils vom Platz gestellt wurden.

„Münster hat aber genügend starke Leute in der Hinterhand”, weiß Erkenbrecher um die Qualität in der Breite des Preußen-Kaders. Trotz allem kommen er und Trainerkollege Ralf Aussem zu dem Schluss: „Das ist keine unschlagbare Mannschaft.”

Zudem haben die Rot-Weißen etwas gutzumachen: Im Vorjahr verloren sie beide Vergleiche mit den von Roger Schmidt trainierten Münsteranern. Daheim gab's eine 0:4-Klatsche, auswärts verlor RWE mit 1:3. „Deshalb sind wir jetzt mal wieder mit drei Punkten dran”, will Erkenbrecher die Serie brechen.

Dabei wird Markus Kurth aber nicht mithelfen können. Nach dem gestrigen Abschlusstraining steht fest, dass Kurths Oberschenkel-Probleme einen Einsatz unmöglich machen. Ein Routinier fällt also aus, dafür rückt ein anderer nach: Erstmals nach der „Degradierung” durch den damals noch verantwortlichen Thomas Strunz gehört heute Michael Lorenz wieder zum Kader. Zuletzt hatte sich der Defensiv-Allrounder mit guten Leistungen in der U 23 empfohlen. Auch Stürmer Leon Enzmann zählt zum Aufgebot.

Für Timo Brauer, der in der abgelaufenen Woche erstmals mit dem Regionalliga-Team trainieren durfte, hat es noch nicht ganz gereicht. „Er hat aber einen guten Eindruck hinterlassen. Wie es mit ihm weitergeht, werden wir nach dem Münster-Spiel klären”, sagt Erkenbrecher.

Große Umstellungen im Vergleich zur Vorwoche beim 0:0 in Köln gegen Leverkusen II wird das Trainergespann wohl nicht vornehmen. Zwar haben Aussem und Erkenbrecher die Probleme erkannt, die Bartosz Broniszewski und Markus Neumayr in Halbzeit eins auf der rechten Seite hatten. „Man darf dabei nicht vergessen, dass dies für beide Spieler nicht die Wunschposition ist”, erklärt Erkenbrecher. Zudem sei es in Halbzeit zwei ja bei beidenauch besser gelaufen.

Viel mehr Dampf machten die Essener aber über die linke Seite. Dort befindet sich Dennis Bührer laut seinen Trainern „derzeit in einer überragenden Verfassung”. In Köln bildete er mit Holger Lemke das Duo auf dieser Außenbahn. Gründe, es nun zu „sprengen”, gab es keine.