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Die Mitarbeiter des Awo-Fan-Projektes werden auch am Freitag in Wegberg-Beeck vor Ort sein – wie bei jedem RWE-Spiel. Von der Koordinationsstelle der Fanprojekte in Frankfurt wurde den Essenern nun das „Qualitätssiegel“ verliehen.

In der NRW-Liga sorgen die Fußballer von RWE für Furore. Sie sind erfolgreich, sie sind Tabellenführer. Die Fans von der Hafenstraße stehen ebenfalls Spieltag für Spieltag im Mittelpunkt, weil sie nach Fünftliga-Maßstäben stets eine einmalige Kulisse bauen und der Konkurrenz wenigstens einmal in der laufenden Saison eine überdurchschnittliche Einnahme bescheren. So wird es wohl auch an diesem Freitag sein, wenn beim FC Wegberg-Beeck aufläuft (20 Uhr, Waldstadion).

7387 Zuschauer in der 5. Liga? Bei diesem Zuschauer-Ligarekord, aufgestellt im Heimspiel gegen Siegen, wird so mancher Zweitligist blass. Und überhaupt dürfte es in ganz Deutschland wohl kaum einen Klub geben, der in diesen sportlichen Niederungen so viele Fans mobilisieren kann. Klar, der RWE-Anhang hat auch oft genug für negative Schlagzeilen gesorgt. Es gibt immer welche, die sich nicht benehmen können. Aber das Awo Fan-Projekt kümmert sich darum, dass derartige Ausraster unter den Fans eine Ausnahme bleiben. Für ihre Arbeit ist diese Einrichtung nun ausgezeichnet worden.

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Von DerWesten

Von der Koordinationsstelle der Fanprojekte in Frankfurt wurde den Essenern das „Qualitätssiegel“ verliehen. „Damit wird auch der Begriff Fan-Projekt geschützt“, sagt Roland Sauskat, der gemeinsam mit Claudia Wilhelm für das Awo-Fan-Projekt an der Hafenstraße arbeitet. „Und wir heben uns damit klar von anderen ab.“ Denn nicht jedes sogenannte Fan-Projekt erfüllt die erforderlichen Standards. Das Gütesiegel zeichnet nur diejenigen aus, die schon viele Jahre lang nach dem offiziellen „Nationalen Konzept für Sport und Sicherheit“ arbeiten, das 1993 vom Deutschen Städtetag verabschiedet worden ist. Es soll dafür sorgen, dass Fußballspiele in einem für Fans vernünftigen Rahmen stattfinden. „Das Siegel gilt zunächst für drei Jahre. In dieser Zeit werden erneut die Standards geprüft“, erklärt Sauskat. „Für uns ist es so wie ein Meisterbrief.“ Und dass der betreute Verein nur unterklassig kickt, macht eher stolz.

Auszeichnung Nummer zwei: Das Awo-Fan-Projekt wurde für den gemeinsam mit RWE durchgeführten „Integrationstag“ geehrt, der auch stets zum letzten Heimspiel der Saison im Georg-Melches-Stadion stattfinden soll. Unter dem Motto „Fußball gemeinsam erleben“ kämpfen Verein, Awo-Fanprojekt mit Unterstützung des Integrationsbeirates der Stadt für Toleranz und gegen Diskriminierung. „RWE will sich als sozial engagierte, weltoffene und integrationsfreudige Gemeinschaft präsentieren“, heißt es. Der DFB gratulierte im Namen von Präsident Theo Zwanziger. Und sogar der Bundesinnenminister a.D. Otto Schily lobte diese Initiative.