Natürlich ist die Erwartungshaltung an der Hafenstraße mit dem Erfolg gestiegen. RWE ist schließlich Tabellenführer in der NRW-Liga, hat bisher erst einmal verloren und eine insgesamt überzeugende Leistung geboten.

„Wenn ich jetzt sagen würde, wir fahren als Außenseiter nach Wegberg-Beeck, würde mir das sowieso keiner abnehmen“, sagt auch RWE-Trainer Waldemar Wrobel vor dem Spiel am Freitag (20 Uhr, Waldstadion). Aber er betont auch: „Wenn wir den Gegner auf die leichte Schulter nehmen, werden wir ein Riesenproblem bekommen.“

Der Blick auf die Tabelle verleitet freilich zu einer gewissen Leichtfertigkeit. Der Spitzenreiter (24 Punkte) trifft auf den Tabellenvierzehnten (11 Punkte), „da ist es für viele nur eine Frage, wie hoch wir gewinnen. Doch das darf auf keinen Fall die Schlussfolgerung sein“. Wrobel wehrt sich entschieden gegen eine solche Einschätzungen. Das sei ein starker Gegner am Freitag, versichert er und erhebt die Stimme, als wolle er bereits seine Spieler einschwören: „Wegberg-Beeck hat gegen Rhynern gewonnen. Das haben wir nicht geschafft! Die Mannschaft hat gegen Hüls einen Punkt geholt. Das haben wir nicht geschafft! Und sie hat gegen Windeck immerhin zwei Tore gemacht. Auch das ist uns nicht gelungen! Glaube also keiner, dass wir die Punkte im Schongang nach Hause bringen.“

Und natürlich könne auch ein Favorit Spiele verlieren. „Leidenschaft schlägt Qualität“, man kennt das ja. „Wir müssen auf der Hut sein. Und nur, wenn wir hundertprozentig dagegenhalten, nur dann haben wir eine gute Chance zu gewinnen. Aber das werden wir, da bin ich ganz sicher.“

Der FC ist seit neun Spielen ohne Sieg. Doch der Auftritt zuletzt beim 1:1 in Herne habe gezeigt, „dass mit Einsatz und Moral vieles möglich ist“. Und das ist am Freitag wieder gefragt“, heißt es auf der Internetseite des Klubs. „Und wer weiß, was mit ein bisschen Glück dann möglich ist.“

Personell haben die Rot-Weißen ein weiteres Handicap zu verarbeiten. Sebastian Pilch (23) muss am Knie operiert werden und steht in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung. Der Offensivspieler klagte über Knieschmerzen, eine Untersuchung brachte die bittere Diagnose: Meniskusriss. Pilch wird in Kassel operiert, wo er früher bereits einen Kreuzbandriss im gleichen Knie operieren ließ. Er ist somit neben Torwart Philipp Kunz, Damir Ivancicevic und Kevin Lehmann der vierte Langzeitverletzte im Kader.

Eintrittskarten für das Spiel in Wegberg-Beeck sind noch bis Freitag, 15 Uhr, über das Ticket-Center, den Fan-Beauftragen Lothar Dohr und in der RWE-Gaststätte erhältlich. RWE hatte ein Kontingent von 1600 Karten vom Gastgeber bekommen. Davon sind bisher knapp 500 Tickets verkauft worden.