Essen. Gegen den VfB Oldenburg reichte es für Rot-Weiss Essen nur zu einem 0:0. Im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga sollte das aber reichen.
Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen hat den ersten Matchball liegen gelassen, ist aber noch weiter aussichtsreich im Spiel. Mit dem 0:0 gegen Mit-Aufsteiger VfB Oldenburg hielt man einen Konkurrenten im Abstiegskampf auf Distanz. Und da die Konkurrenz bis auf den SV Meppen an diesem Wochenende auch für Rot-Weiss spielte, kam RWE dem Klassenerhalt wieder ein Stück näher.
Rot-Weiss Essen: Erneute "Dabrowski raus"-Rufe - so reagiert der Trainer
Für einige Akteure hatte es bis zum Anpfiff wie befürchtet nicht gereicht: Moritz Römling, Michel Niemeyer und auch Kapitän Felix Bastians tauchten gar nicht erst auf dem Mannschaftsbogen auf. Ron Berlinski wanderte auf die Ersatzbank, Björn Rother rückte nach Rotsperre wieder in die Mannschaft und auch Lawrence Ennali tauchte neben Isi Young wieder auf den Flügeln auf. Trainer Christoph Dabrowski setzte offensichtlich auf schnelles Umschaltspiel im Angriff.
Rot-Weiss Essen gegen VfB Oldenburg: Der Live-Ticker zum Nachlesen:
RWE - Oldenburg 0:0
Im sogenannten Sechs-Punkte-Spiel ging es für die Oldenburger fast um noch mehr, vor einer stattlichen Zahl an Auswärtsfahrern versteckten sich die Gäste nicht und gingen die Sache an der Hafenstraße durchaus offensiv an. RWE dagegen fand nur zögerlich den Weg nach vorne, auch wenn schon nach fünf Minuten ein Freistoß von Thomas Eisfeld an allen vorbei segelte, so dass letztlich VfB-Keeper Felix Dornebusch in höchster Not zur Ecke klären musste.
Aber es gab auch viel Leerlauf im Angriffsspiel, es wurde auf beiden Seiten „mit Kerzen“ die Höhe des Spielfelds ausgelotet, es sah schon sehr nach Abstiegskampf aus. Gefährlich wurde es im RWE-Angriffsspiel immer dann, wenn der gut aufgelegte Cedric Harenbrock seine Füße im Spiel hatte. So wie nach 19 Minuten, als Herzenbruch durch die Mitte spielte, Harenbrock mit einer Berührung weiter leitete und Ennali frei durch ging, sein Schuss landete aber am rechten Pfosten.
Spielerische Höhepunkte blieben auch in der Folgezeit Mangelware, einige Schussversuche von Simon Engelmann ließen jegliche Gefährlichkeit vermissen, sein Abschluss in die dritte Etage (35.) deutete auf nicht allzu großes Selbstvertrauen momentan hin.
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Und Oldenburg? Die setzten einzelne Nadelstiche, wie Rafael Brand, der auf der linken Seite durchging, sein Schuss landete aber nur am Außennetz (42.). Zur Pause war bei den Gastgebern noch ordentlich Luft nach oben.
Rot-Weiss Essen nach dem Seitenwechsel stärker
Nach dem Wechsel kam endlich mehr „Leben in die Bude“. Ennali war an den ersten beiden Aktionen beteiligt. In der 48. Minute erlief er einen Fehlpass, verdribbelte sich dann aber und sank als letztes Mittel im Strafraum zu Boden. Glück für den bereits Verwarnten, dass Schiedsrichter Dr. Kampka wegen Schwalbe nicht Gelb-Rot zückte. Zwei Minuten später machte er es besser, ging auf dem Flügel auf und davon, seine scharfe Hereingabe erreichte den heranstürmenden Young, der aus vollem Lauf die Kugel an den Innenpfosten setzte.
Aber Oldenburg versteckte sich nicht, plötzlich tauchte Brand völlig blank vor Golz auf, doch statt abzuschließen wählte dieser den Querpass – ins Leere… (54.). Nun war wieder RWE an der Reihe: Young schlug zwei Haken im Strafraum und vernaschte die Verteidiger, doch beim Abschluss aus kurzer Distanz war noch ein Abwehrbein dazwischen.
Nach 66 Minuten kam Felix Götze nach sechswöchiger Pause zu seinem Comeback, er löste Björn Rother im Mittelfeld ab – ein Zeichen für mehr Offensive? Jedenfalls lebte die Partie weiter von den Fehlern beider Abwehrreihen. Als ein Schussversuch des in der zweiten Halbzeit viel auffälligeren Ennali letztendlich Eisfeld vor die Füße fiel, nahm er ihn volley – aber diesmal kein Fall für das Tor des Monats. Auf der Gegenseite ging es aber auch wiederholt im Essener Strafraum vogelwild zu, da verhinderten nur die schwachen Oldenburger Angreifer eine mögliche Führung.
Rot-Weiss Essen: Müsel verhindert Heimpleite gegen Oldenburg
In der Schlussphase packte RWE das Brecheisen aus: Ron Berlinski kam für Young, dazu gesellten sich Mustafa Kourouma für Kefkir und Clemens Fandrich für Eisfeld. Zum Sieg reichte es nicht mehr. Im Gegenteil: Der eingewechselte Thorben Müsel klärte im letzten Moment vor dem einschussbereiten Starke am zweiten Pfosten – und wurde dafür von Keeper Golz geherzt (88.). Das hätte noch gefehlt.