Die Punkte vom abgebrochenen Zwickau-Spiel mit eingerechnet, hätte RWE bei einem Sieg den Klassenerhalt nahezu sicher. Aber Dabrowski warnt noch.
Beim Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen fühlt sich das Heimspiel am Sonntag gegen VfB Oldenburg (15 Uhr, Hafenstraße) an wie der erste Matchball. Die drei Punkte eingerechnet vom abgebrochenen Spiel in Zwickau – das DFB-Urteil wird sehnlichst erwartet – wäre das Team von Trainer Christoph Dabrowski bei einem Heimsieg mit dann 42 Punkten aller Sorgen ledig.
RWE: Dabrowski rechnet die Punkte aus Zwickau noch nicht mit ein
Doch davon will der RWE-Coach noch nichts wissen: „Solange wir die Punkte am Grünen Tisch noch nicht sicher haben, haben wir sie auch noch nicht im Sack. Umso wichtiger, dass wir das nächste Heimspiel dafür nutzen. Oldenburg hat trotz aller Schwankungen nie aufgegeben, sie wollen sicher ihre Chance ergreifen. Und wir wollen nach Mannheim eine andere Energie auf den Platz bringen.“
Diese wird Andreas Wiegel auf keinen Fall beisteuern können, der Fuß wird weiter ruhig gestellt, der Verteidiger wird sich die nächsten zwei Wochen wohl gedulden müssen. Auch Kapitän Felix Bastians absolviert noch ein individuelles Reha-Programm auf dem Platz, für ihn wird es eng bis Sonntag. Moritz Römling hatte einen Infekt und beginnt nun wieder mit dem Lauftraining, Oguzhan Kefkir (Erkältung) kann wieder eingreifen, dafür meldete sich Meiko Sponsel (Magen-Darm) ab.
Das Pokalfinale wartet als Highlight für Rot-Weiss Essen
Die letzten Heimaufgaben nach Oldenburg (1860 München und Verl) könnten bei entsprechendem Verlauf am Sonntag auch noch einmal zur „Werbung in eigener Sache“ für die kommende Saison genutzt werden. Dabrowski: „Priorität hat natürlich der Klassenerhalt, wir hatten eine harte Saison mit Auf und Abs. Aber seit dem siebten Spieltag standen wir nicht mehr auf einem Abstiegsplatz und konnten uns einen Puffer verschaffen. Natürlich wollen wir auch mit einer positiven Stimmung aus der Saison gehen. Nicht zu vergessen noch das Highlight im Pokalfinale danach (3. Juni, gegen RWO), wo wir uns für den DFB-Pokal qualifizieren wollen.“
Aber erst einmal steht Abstiegskandidat Oldenburg an, die Erinnerungen an den 5:3-Erfolg im hohen Norden ist bei den Essenern noch präsent: „Das war ein wildes Spiel damals, sehr attraktiv für die Zuschauer. Wenn wir auch diesmal als Sieger vom Platz gehen, hätte ich gegen ein weiteres wildes Spiel nichts einzuwenden“, so der RWE-Trainer, der aber auch jeden anderen Sieg gerne annimmt.
Mustafa Kourouma ist ein Mann für die RWE-Zukunft
Sollte Sponsel ausfallen, wäre vor allem die Rechtsverteidiger-Position vakant. Hier böte sich das Talent Mustafa Kourouma an, bei dem sich viele fragen, warum er in der letzten Zeit nicht öfter zum Zuge kam. Dabrowski liefert die Erklärung: „Nach dem Weggang von Heber hat er sich vielleicht zu sehr unter Druck gesetzt, da brachte er seine Performance nicht so auf die Platte. Am Ende verteile ich als Trainer keine Geschenke, ich sehe ihn auch nicht optimal auf der Rechtsverteidiger-Position, als Innenverteidiger hat er größeres Potenzial.“ Aber bei ihm sei der Aufwärtstrend unverkennbar: „Der Junge hat sich selbst daraus gekämpft, er wirkt wieder frisch und frei. Wir bauen auf ihn mittel- und langfristig.“
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Rot-Weiss Essen: Michel Niemeyer könnte wieder Bastians ersetzen
Auf der linken Abwehrseite könnte Dabrowski wieder auf Michel Niemeyer setzen, der nach seiner langen Leidenszeit zuletzt in der Startelf in Zwickau stand und in den 45 Minuten durchaus zu überzeugen wusste. „Nach seinen Trainingsleistungen zu urteilen bin ich total überzeugt von ihm. Mit seiner Erfahrung und seiner Geschwindigkeit auf dem Platz hilft er uns auf jeden Fall weiter. Nun muss er sich nach der langen Pause noch körperlich reinfinden, aber jetzt ist der Moment da“, wird der Trainer wahrscheinlich auch gegen Oldenburg auf ihn setzen, wenn Bastians passen muss.