Dresden. Rot-Weiss Essen muss beim Aufstiegskandidaten Dynamo Dresden eine 1:2 (1:1)-Niederlage einstecken. Rot für Björn Rother nach einer Tätlichkeit.

Trainer Christoph Dabrowski hatte sich einen Überraschungssieg in Dresden gewünscht, vergebens: Rot-Weiss Essen verlor am Samstagnachmittag 1:2 (1:1) bei der SG Dynamo. Und das zurecht.

Was hatten sich die Essener auf diese 90 Minuten gefreut. 30.699 Zuschauer im legendären Rudolf-Harbig-Stadion, rund 2500 Rot-Weisse kamen mit, und der SGD-Anhang wurde seinem Ruf gerecht: Der K-Block zeigte zum Anpfiff eine beeindruckende Choreographie.

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Dresden - RWE 2:1

Genauso viel Lust hatten die Mannschaften. RWE wollte den Tabellenvierten Dynamo Dresden mit einer Dreier-/Fünferkette ärgern. Felix Bastians fiel verletzt aus, dafür bleib Moritz Römling in der Startelf. Andreas Wiegel beackerte die rechte Seite, Meiko Sponsel rückte in die Innenverteidigung. Der Beginn war gar nicht so schlecht: Die Essener waren gut in der Partie, stellten die Räume geschickt zu, überließen den Dresdnern den Ball.

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Plötzlich war RWE unsortiert, die SGD schlug zu, und wie: Ahmet Arslan, mit dem Rücken zum Tor, sprang hoch und jagte den Ball per Fallrückzieher ins lange Eck (13. Minute). Saisontor Nummer 19, kann man mal so machen.

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Zwei strittige Momente folgten. Christian Conteh lief auf und davon, Felix Herzenbruch und Andreas Wiegel griffen beherzt ein, klärten im letzten Moment (20.). Die SGD wollte den Strafstoß, bekam ihn nicht.

Früher Schlag für RWE: Hinten jubeln die Dresdener.
Früher Schlag für RWE: Hinten jubeln die Dresdener. © dpa

Von einer Fehlentscheidung profitierte RWE wenig später. Ein Ball kullerte in den eigenen Strafraum, Sponsel wollte klären, gleichzeitig lief Jakob Golz aus dem Tor heraus. Na, wer geht denn nun hin? Dresdens Dennnis Borkowski erahnte die Situation, stibitzte das Leder und traf ins leere Tor. Da sein Kollege Stefan Kutschke Keeper Golz zu Boden warf, nahm Schiri Martin Speckner den Treffer zurück. Riesenglück für Rot-Weiss (28.).

Ron Berlinski gleicht für Rot-Weiss Essen aus

Es war die Partie der Spürnasen. Ron Berlinski war in Minute 40 ebenfalls gedankenschnell, sah einen zu kurz geratenen Pass von SGD-Torwart Stefan Drljaca voraus, sprintete los und schob dann seinerseits unbedrängt zum 1:1 ein (40.). Verdient war der Ausgleich nicht, bis dahin hatte sich der Gast keine Chance herausgespielt.

Ron Berlinski (r.) zieht ab und trifft in dieser Szene zum 1:1 für Rot-Weiss Essen gegen Dynamo Dresden.
Ron Berlinski (r.) zieht ab und trifft in dieser Szene zum 1:1 für Rot-Weiss Essen gegen Dynamo Dresden. © dpa

Golz griff noch einmal zu, die SGD-Anhänger hatten sich nach dem zurückgenommenen Tor auf den Essener eingeschossen und veranstalteten ihm zu Ehren ein Pfeifkonzert, dann war Pause. Ein munteres Spielchen.

Mit Druck kam Dynamo aus der Kabine: Kutschke zog ab, Golz machte sich lang (50.). Thomas Eisfeld und Simon Engelmann probierten’s auf der Gegenseite (51.). Berlinski fing sich den Ärger von Wiegel ein, der rechts blank stand, Essens Nummer neun wagte aber den Distanzschuss, der über die Latte flog (54.). Chancen hatten auch die Dresdner. Alles schien jetzt möglich, für beide Teams. Und Dynamo setzte den zweiten Streich. Borkowski verwertete eine Flanke fein per Kopf (66.).

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Rot-Weiss musste spätestens jetzt mehr investieren. Das Problem: Dresden drängte auf die Entscheidung. Golz rettete in höchster Not. RWE-Trainer Dabrowski entschied sich zunächst gegen Wechsel. Erst in der Schlussphase brachte er Torben Müsel, Isaiah Young und Lawrence Ennali.

Die Wende konnten sie in der letzten Viertelstunde nicht mehr bringen – die Überraschung blieb aus, dafür kam zu wenig von der Offensive. Zu allem Überfluss sah Björn Rother die Rote Karte (83.), Felix Herzenbruch seine fünfte Gelbe. Er fehlt damit gegen Waldhof Mannheim am kommenden Samstag.

Dynamo Dresden – Rot-Weiss Essen 2:1 (1:1)

Tore: 1:0 Arslan (13.), 1:1 Berlinski (40), 2:1 Borkowski (66.).

Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Rother (83.).

RWE: Golz – Wiegel (Young), Sponsel, Rios Alonso, Herzenbruch, Römling (Kefkir), Rother, Fandrich (Tarnat), Eisfeld (Ennali), Berlinski (Müsel), Engelmann.

Zuschauer: 30.699.