Essen. Rot-Weiss Essen machte beim 1:1 gegen den VfL Osnabrück in Hälfte zwei richtig Druck. Isi Young war einer der Antreiber. So hat er es gesehen.

Unangenehm, oh ja, das war Rot-Weiss Essen. Der VfL Osnabrück war mit einer imposanten Serie angereist. Acht von neun Spielen hatten die Lila-Weißen in diesem Jahr gewonnen, sind damit das formstärkste Team in der Dritten Liga und mittlerweile wieder heißer Aufstiegskandidat. An der Hafenstraße mussten sich die Gäste mit einem 1:1 begnügen, und sie fanden es für sich okay.

Die Rot-Weissen hatten sie gefordert bis zur letzten Sekunde, hatten sie unter Druck gesetzt und am Rande einer Niederlage. Diese Aufmüpfigkeit sollte die Überflieger von der Bremer Brücke allerdings nicht überrascht haben. Zwei Heimspiele haben die Rot-Weissen in dieser Saison verloren, gegen Elversberg (1:5) am ersten Spieltag und gegen Viktoria Köln (1:4) am zweiten. Das war’s.. Seit elf Spielen ist RWE zu Hause ungeschlagen: vier Siege und sieben Unentschieden, auch das eine bemerkenswerte Bilanz.

Rot-Weiss Essen hat sich nach Rückstand zurückgearbeitet

Das Duell mit Osnabrück endet zwar „nur“ 1:1, aber es war eines, wenn nicht das eindrücklichste Heimspiel, intensiv, rassig, die Stimmung typisch Hafenstraße, so wie die Rot-Weissen es lieben und die Gegner fürchten. Vor allem die zweite Halbzeit hatte es in sich und riss die Fans mit.

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„Die erste Halbzeit war auch schon gut“, fand Isaiah Young, der Angriffsmotor. „Wir haben gekämpft, hatten viel Ballbesitz und auch Chancen.“ Doch das Tor machte der Gast nach einer Ecke durch Kapitän Timo Beermann (32.). „Nach dem Gegentor war‘s schwer, aber wir haben in der zweiten Halbzeit zurückgearbeitet und verdient das 1:1 gemacht“, beschrieb es ständige „Unruhestifter“ Young, der natürlich auch die Fans lobte als unermüdlichen Anschieber.

Brachte viel Schwung in Hälfte zwei: Lawrence Ennali von Rot-Weiss Essen in der Rolle des Verteidigers gegen den Osnabrücker Maxwell Gyamfi.
Brachte viel Schwung in Hälfte zwei: Lawrence Ennali von Rot-Weiss Essen in der Rolle des Verteidigers gegen den Osnabrücker Maxwell Gyamfi. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Trainer Dabrowski hatte Young zur zweiten Hälfte für Torben Müsel auf die Zehner-Position beordert und Lawrence Ennali eingewechselt. Young fand es gut, vor allem „mit Lolo hatten wir noch mehr Geschwindigkeit vorne, er hat sehr gut gespielt“. Und Ennali machte Tor zum 1:1 (65.). Also alles so, wie es sich der Trainer vorgestellt hatte. Der habe in der Kabine lediglich gesagt: „Gebt Gas, macht euer Ding.“

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Young bereitete für Rot-Weiss Essen Chancen vor und hatte selbst welche

Young ist ein Mann fürs Publikum. Wenn er am Ball ist, heißt es entweder hui oder pfui. Young dribbelt, Young lässt sich kaum fassen und schafft Räume oder bleibt hängen. Auch Osnabrück hatte Mühe, ihn zu stoppen. Young bereitete eine Großchancen vor, als er durchstartete, scharf nach innen passte, Ron Berlinski jedoch unglücklich den Ball nicht traf (55.). Und Young verfehlte das Ziel nur knapp (62.), als sein Ball leicht abgefälscht am langen Pfosten vorbeistrich. „Ich war auch schon sauer“, sagte er mit einem Schmunzeln, „da schießt du so oft aufs Tor gegen eine so gute Mannschaft, hast so viele Chancen und machst nur ein Tor.“

Irgendwann hoffe er auf zwei, drei Tore für RWE in einem Spiel. Am besten gleich am kommenden Samstag beim 1. FC Saarbrücken, der sich im Aufstiegsrennen ganz sicher auch noch nicht abgeschrieben hat.

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