Essen. Rot-Weiss Essen hat gegen den VfL Osnabrück ein starkes Spiel geboten. Gegen den Aufstiegsaspiranten holt RWE ein verdientes 1:1 (0:1)-Remis.
Es wurde gegrätscht, gefightet, unermüdlich nach vorn gespielt. Rot-Weiss Essen und der VfL Osnabrück lieferten sich vor gut 17.600 Zuschauern ein rassiges und packendes Drittliga-Duell, das an die Nerven ging. Es endet mit 1:1 (0:1) – nach Chancen gerecht, aber nach Spielanteilen hatte RWE durchaus auch einen Dreier verdient gehabt.
Rot-Weiss Essen gegen VfL Osnabrück: Das Spiel heute im Live-Ticker zum Nachlesen
RWE - VfL Osnabrück 1:1
Was für eine Serie: Von neun Spielen in diesem Jahr hat Osnabrück acht gewonnen. Und nimmt man das alte Jahr hinzu, sind es sogar zehn Siege. Der VfL hat eindrucksvoll wieder eingefädelt ins Aufstiegsrennen. Und die Niedersachen sind für die Essener der Auftakt zu einem knüppelharten Programm, das als Gegner in den nächsten Wochen nur Teams aus den Top Sieben bietet.
Nach der unglücklichen Niederlage im Erzgebirge richtete Trainer Christoph Dabrowski sein Team neu aus. Harenbrock und Fandrich auf die Bank, dafür spielten Thomas Eisfeld und Ron Berlinski, der mehr Power vor dem gegnerischen Tor entfalten sollte.
„Anlaufschwierigkeiten“ hatten die Gäste zwar bei der Anreise, weshalb die Partie auch eine Viertelstunde später angepfiffen wurde, doch auf dem Rasen ging’s gleich selbstbewusst und ballsicher zur Sache.
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RWE brauchte ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden. Von Passivität oder zu großer Zurückhaltung, die man den Rot-Weissen in Aue vorgeworfen hatte, war allerdings nichts zu spüren. Die Gastgeber übernahmen die Initiative und suchten den Weg nach vorn. Beispielhaft Felix Bastians, der von Beginn an in die Offensive ging. Und der Routinier hatte auch die einzige große Chance für Rot-Weiss. Nach einem Eckball von Kefkir, rutschte der Ball durch vor die Füße von Bastians, der derart überrascht aus kurzer Distanz nur ein Schüsschen in die Arme von VfL-Torhüter Philipp Kühn zustande brachte (27.).
Die Essener hatten gute Ansätze, zeigten den Mut, in die Tiefe zu starten, aber im Endeffekt blieben sie auch mit Berlinski in der Zentrale recht harmlos. Die Einwürfe von Oguzhan Kefir waren noch die besten Flanken. Von einem dieser weiten Würfe profitierte auch Torben Müsel, dessen Schuss aus 14 Metern abgeblockt wurde (13.). Zuweilen schwamm die Osnabrücker Abwehr zwar ein wenig, aber Konsequenzen hatte das nicht.
Dafür offenbarte der VfL Qualität bei Standardsituationen. Nach einem Eckball setzte sich Kapitän Timo Beermann gegen Felix Herzenbruch durch und köpfte ein zur 1:0-Führung (32.). Überraschend und glücklich, denn Chancen hatte der Gast zuvor keine. Ein Freistoß von Simakala, den der Stürmer mit einem Dribbling selbst herausgeholt hatte, flog abgefälscht über das Essener Tor (20.). Eine Chance – ansatzweise.
Rot-Weiss Essen dreht nach der Halbzeit auf
Mit Lawrence Ennali für Müsel ging es in die zweite Hälfte. Das brachte Schwung und Elan, Rot-Weiss wirkte entschlossen. Und dann war sie da die Chance: Young startete durch, passte scharf in die Mitte, doch Berlinski verstolperte (55.).
Es wurde turbulent. Erst konterte der VfL formidabel: Simakala passte gegen die entblößte Essener Abwehr traumhaft auf Niemann, der allein vor Golz scheiterte (58.). Wenig später wurde ein Treffer von Herzenbruch nicht anerkannt (60.) wegen Abseitsstellung.
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Young verfehlte nur knapp (62.). Aber dann: Im Gäste-Strafraum wurde es nach einem Einwurf unübersichtlich, aber Kefkir behielt den Überblick, sah Ennali, der von der Strafraumgrenze den Ball überlegt zum verdienten 1:1 (65.) ins Netz setzte.
Rot-Weiss Essen: Golz und Bastians verhindern das 1:2
Der VfL blieb allerdings gefährlich. Tesche tauchte plötzlich allein vor dem Essener Tor auf, lupfte die Kugel, Golz hatte die Finger dran und Bastians kratzte den Ball schließlich von der Linie (74.).
Es blieb spannend und umkämpft bis zum Schluss. Ein klasse Drittliga-Spiel.