Essen. Stefan Lorenz ist Trainer der Zweiten von Rot-Weiss Essen. Er hat große Pläne - wie auch der Verein. Wie die Ziele der RWE-Reserve aussehen.
Stefan Lorenz kehrt zurück zu Rot-Weiss Essen, dabei war er eigentlich nie richtig weg. Sein Spielerpass liegt noch an der Hafenstraße, dort schaut er sich in schöner Regelmäßigkeit Drittliga-Partien an. Nun übernimmt er wieder selbst Verantwortung bei „seinem“ Klub, wie damals: 2005 wechselte der gebürtige Berliner aus Wolfsburg nach Essen. Er spielte vier Jahre für RWE, blieb darüber hinaus im Ruhrgebiet. Lorenz ist neuer Trainer der zweiten Mannschaft.
„Es ist eine Rückkehr zu meinen Wurzeln, ich hatte die prägendste und intensivste Zeit als Spieler hier“, sagt Lorenz, „und freue mich deshalb riesig auf die neue Aufgabe.“
Rot-Weiss Essen: Lorenz will mit der Zweiten in den überkreislichen Fußball
Dritter ist die Zweite in der Kreisliga B. Die Verpflichtung von Lorenz ist ein klares Indiz dafür, dass die Ambitionen ab sofort andere sind. Lorenz, der als langjähriger Profi und Fanliebling ein gewisses Standing mitbringt, trainierte zuletzt Rhenania Bottrop in der Bezirksliga, war davor schon als Coach in bei Essen West 81 und BG Überruhr unterwegs. Dort will er auch mit der RWE-Reserve hin, mittelfristig zumindest. „Wir wollen den Unterbau weiter nach oben führen.“
Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:
- RWE: Christoph Dabrowski über die Vorbereitung und die Rückrunde.
- Rot-Weiss Essen: Simon Engelmann meldet sich zurück.
- RWE gegen MSV Duisburg: So viele Fans kommen.
Die Essener hatten ihre Zweite 2014 vom Spielbetrieb abgemeldet, da war sie Oberligist. Zwischen der B-Liga und der fünften Liga liegen vier Aufstiege – RWE nimmt sich also etwas vor, geht es aber bedächtig an. „Das alles wird ein bisschen dauern. Ich bringe Zeit und Geduld mit, ich arbeite gerne längerfristig an einem Projekt, weil es eine sehr spannende Aufgabe ist“, sagt Lorenz.
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Sechs Punkte Rückstand hat seine Mannschaft auf Tabellenführer SV Borbeck, fünf auf den Zweiten, Frohnhausen II. Lorenz traut Rot-Weiss II trotzdem zu, die Runde auf einem Aufstiegsplatz abzuschließen. „Der Kader ist für diese Liga gut genug“, sagt der 41-Jährige. „Teammanager Frank Kurth, der gesamt Trainerstab und ich haben uns aber auch schon zusammengesetzt, unser Netzwerk ausgetauscht und über neue Spieler gesprochen. Der Name RWE zieht grundsätzlich, aber dass wir in der Kreisliga B spielen, macht es natürlich schwieriger für uns, junge talentierte oder höherklassige Spieler zu uns zu holen.“
Rot-Weiss Essen: „Wir wollen eine neue Euphorie schaffen“
Zwei Neue kommen mit Lorenz: Offensivspieler Marius Topolko (SG Altenessen) und Florian Schön (BG Überruhr) helfen der Zwoten ab sofort.
Im Sommer dürften weitere Zugänge folgen, auch deshalb steigt Lorenz bereits im Winter als Coach ein. „Viele Vereine verlängern am Anfang des Jahres mit ihren Spielern, wir wollen schnell sein und Akteure holen, die dabei helfen, dass wir auch in der nächsten Saison oben mitspielen – idealerweise in der Kreisliga A“, sagt er. Und ergänzt: „Wir wollen eine neue Euphorie schaffen und mit voller Power angreifen.“
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Marcus Uhlig und Jörn Nowak stehen hinter der RWE-Reserve
Stefan Lorenz bekommt dabei Rückendeckung aus allen Gremien des Vereins. Vorstandschef Marcus Uhlig steht hinter der Idee, die Zweite in den überkreislichen Fußball zu hieven, genau wie Sportdirektor Jörn Nowak. Davon würde der ganze Verein profitieren.
So sagt Jörn Nowak: "Wir haben das klare Ziel formuliert, die zweite Mannschaft wieder zu einer ernsthaften Reserve für die erste Mannschaft zu entwickeln. Hierdurch erhoffen wir uns, unseren Juniorenspielern einen einfacheren Übergang in den Seniorenbereich und den Ergänzungsspielern aus der ersten Mannschaft Wettkampfpraxis zu bieten."