Essen. Nach langer Verletzungspause fiebert Simon Engelmann dem Spiel gegen Halle entgegen. Beim Turnier in der Halle bewies er wieder Torriecher.

Am Ende der Veranstaltung konnte Simon Engelmann vor dem Mikro des Sky-Reporters schon wieder lächeln: Zwei Tore erzielt im Finale des Schauinsland-Cup in Gummersbach gegen Blau-Weiß Lohne - die harte Währung eines Torjägers; egal, ob bei einem unbedeutenden Hallenturnier oder im Ligaalltag draußen. Jeder Treffer zählt, wenn man nach langer Verletzungspause wieder Fuß fassen muss.

Zwei Engelmann-Tore im Finale in der Halle

Das sah man auch im letzten Gruppenspiel in der Halle gegen Kaan-Marienborn, als sich Simon Engelmann quasi ein Privatduell mit Keeper Julian Bibleka lieferte. Ein halbes Dutzend Mal kam Essens Nummer 11 frei zum Schuss, jedes Mal bekam Marienborns Nummer eins einen Fuß dazwischen. Da merkte man beim Torjäger von Rot-Weiss Essen vielleicht doch die fehlende Matchpraxis.

Am Samstag durfte er sich nach langer Spielpause auch wieder den eigenen Fans im Stadion Essen präsentieren, bei der 1:3-Niederlage gegen Gornik Zabrze durfte er nach dem Wechsel mitwirken. Einmal bekam er es an der Strafraumlinie mit sechs Abwehrbeinen zu tun, fand dennoch die Lücke und kam zum Abschluss aus der Drehung, der über das Tor ging. Aller Anfang ist wieder schwer. Kurz vor dem Dresden-Spiel im Oktober hatte er sich im Training einen Sehnen-Anriss zugezogen, als er im Rasen hängen blieb. Sein Comeback gab er im „Geheimspiel“ beim holländischen Zweitligisten de Graafshap (2:2), erzielte gleich einen Treffer.

RWE-Fans feierten ihn mit „Simon-Engelmann“-Rufen

Obwohl in den sechs Engelmann-freien Spielen bis zur Winterpause sein Vertreter Ron Berlinski immer stärker wurde und sich in den Vordergrund spielte, haben die Fans an der Hafenstraße ihnren „Engel“ natürlich nicht vergessen. Immer wieder gab es aufmunternde „Simon-Engelmann“-Gesänge beim Testspiel am Samstag. „Das hat sich super angefühlt. Darauf habe ich lange hingearbeitet, wieder an der Hafenstraße zu spielen. Ich bin sehr froh, dass ich wieder bei der Mannschaft bin und keine Schmerzen mehr habe“, meinte der Gefeierte im Anschluss erleichtert.

Das war seine erste längere Verletzung in der RWE-Zeit, zum Glück blieb der Zeitraum überschaubar. Die Wochen wurden mit Reha ausgefüllt, „zum Glück war der Zeitraum absehbar“, so Engelmann. Wo Verlierer, da meist auch Gewinner: Beim Torjäger war es der eigene Nachwuchs. Sohn Mats forderte an Heimspieltagen seinen Papa immer wieder zum Duell am Kickertisch auf, der unten vor den Kabinen aufgestellt war. „Der ist richtig heiß drauf und freut sich jetzt immer auf die Spieltage“, schmunzelte Engelmann.

Die Duelle am Kickertisch müssen zurückstehen

In Zukunft muss Mats wieder kürzer treten, die Konzentration des Herrn Papa gilt nun wieder ganz dem Liga-Restrückrundenstart am kommenden Samstag gegen Halle. „Die stehen unten drin, das wird ein ekliges Spiel. Wir haben uns etwas stabilisiert und wollen unsere Position ausbauen. Halle wird alles reinwerfen. Da werden Zweikampfstärke und Laufbereitschaft gefordert sein – dazu müssen wir mit dem Ball Lösungen finden und konsequenter als heute die Tore machen“, umreißt der RWE-Stürmer die Ausgangslage.

Und für Sohn Mats schaffte das Christkind wie zu erwarten war Abhilfe. „Er hat so einen kleinen Kickertisch bekommen, der seiner Größe entspricht, da hat er sich natürlich drüber gefreut“, so Engelmann Senior.

Es gibt für alles eine Lösung.

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