Essen. Drittligist Rot-Weiss Essen empfängt am Samstag den Zweitliga-Sechsten aus Paderborn. Das will Trainer Dabrowski von seiner Mannschaft sehen.
Die Lage an der Hafenstraße ist entspannt. Und diese Lockerheit war auch unter der Woche beim Sportforum der Sparkasse Essen in der Zentrale am Kennedyplatz zu spüren. Dort war der Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen geladen, um letztlich - wie in der Vorsaison - den Preis für die „Mannschaft des Jahres“ entgegenzunehmen. Also noch ein Erfolg zum Ausklang des Jahres, das den Rot-Weissen eine Menge abverlangt hat - physisch und mental.
Nach drei Wochen Urlaub ist RWE nunmehr schon wieder seit gut einer Woche im Training. „Wir waren eigentlich ganz froh über Pause“, sagt RWE-Sportdirektor Jörn Nowak. „Das Jahr hat unfassbar viel Kraft gekostet.“ Der Aufstieg in die 3. Liga überstrahlte natürlich alles. Aber es gab viele brisante Momente, die an den Nerven zerrten. Ein stets Auf und Ab.
Berlinski, Sponsel und Krasniqi fallen aus
Verteidiger Meiko Sponsel, Mittelfeldmann Erolind Krasniqi und Angreifer Ron Berlinski fallen am Samstag gegen Paderborn aus.
Sponsel hat sich eine Muskelverletzung in der Wade zugezogen. Die Diagnose steht noch aus. Krasniqi ist in der Halle umgeknickt, soll aber nächste Woche wieder ins Training einsteigen. Berlinski hat eine Prellung am Fuß.
Die Rekonvaleszenten Thomas Eisfeld, Cedric Harenbrock und Simon Engelmann werden jeweils eine Halbzeit spielen.
Der SC Paderborn spielte am Freitag im Test gegen den VfL Bochum 1:1.
Die Corona-Krise, als gleich über ein Dutzend Spieler ausfielen, die vielen Englischen Wochen, die das Titelrennen mit Preußen Münster noch anstrengender machten, als es ohnehin schon war. Der Böllerwurf beim Heimspiel gegen Münster, dem darauf folgenden Drei-Punkte-Abzug. Dann die Euphorie beim Titelgewinn und eine unerwartet frustrierender Stotterstart in die neuen Klasse, in der sich die Essener aber mit der Zeit immer besser zurechtgefunden haben.
Auch interessant
Rot-Weiss Essen kann Vorbereitung relativ gelassen angehen
Nach sieben unbesiegten Partien dort kann sich RWE relativ gelassen auf die nächsten Aufgaben vorbereiten. Gleichwohl wird es vermutlich eine umkämpfte Spielzeit bleiben. Sechs Punkte liegt Rot-Weiss vor dem ersten Abstiegsplatz. „Das ist nicht viel“, meint RWE-Trainer Christoph Dabrowski. Kein komfortables Polster in einer Liga, in der es so eng zugeht und jeder jeden schlagen kann.
„Ich war auch froh über den Cut. Wir haben zuletzt viel Kraft und Energie gelassen, da taten uns die drei Wochen Pause schon gut“, räumt Dabrowski ein. „Da konnten wir das Jahr sacken lassen und neue Energie tanken. Nun wollen wir daran anknüpfen, wo wir aufgehört haben.“ Soll heißen: Am 14. Januar gegen den Halleschen FC sollen die nächsten drei Punkte eingefahren werden.
- Darum kann Rot-Weiss Essen zuversichtlich auf 2023 schauen.
- RWE kann zufrieden – aber die dritte Liga überrascht.
- Das nimmt sich Rot-Weiss Essens Jakob Golz in der Rückrunde vor.
Aber so einfach ist es nicht mit Vorbereitung zu diesem ungewöhnlichen Zeitpunkt. Der Frost macht Probleme und stellt den Fußballlehrer in der Trainingsgestaltung vor Herausforderungen. Er muss täglich improvisieren, weil der Rasen auf dem Trainingsplatz knüppelhart gefroren ist. Flexibilität ist da gefordert. „Krafttraining, wir waren im Wald und in der Soccer-Halle“, zählt Dabrowski auf. Aber natürlich ist das alles nicht zu vergleichen mit einer ordentlichen Ballarbeit auf gepflegtem Grün.
Auch interessant
Allmählich wieder in den Spielrhythmus kommen
„Viele Mannschaften haben ihre Winter-Vorbereitung anders gestaltet als wir, länger durchtrainiert und dann eine Pause gemacht. Letztendlich wird uns die Saison zeigen, welche Herangehensweise die beste war“, sagt der Cheftrainer. Immerhin konnte RWE zuletzt zwei Mal im Stadion trainieren, weil die Rasenheizung bollert. Was nicht unerheblich ist, denn an diesem Samstag (13 Uhr) steht der erste Test gegen den Zweitligisten SC Paderborn auf dem Programm.
„Wir wollen gegen einen guten Gegner allmählich wieder in den Spielrhythmus kommen“, sagt der RWE-Cheftrainer. Großartige Erkenntnisse erwartet er nicht. „Jeder wird eine Halbzeit spielen.“ Aber klar, Intensität und defensive Stabilität werden ein Schwerpunkt sein. Denn so ganz außen vor ist das Ergebnis auch in einem Testspiel ja nicht. Sagt es doch auch aus, ob man vieles richtig oder falsch gemacht hat.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt’s hier: RWE