Essen. Das 1:1 gegen Dynamo Dresden stellt den RWE-Boss sicher nicht ganz zufrieden, wohl aber der Verlauf rund um das Spiel und auf der Tribüne.
Es war ein sportliches Highlight für Rot-Weiss Essen. Ein Heimspiel vor vollem Haus (18.300 Zuschauer) gegen einen Traditionsverein wie Dynamo Dresden. Nur unter die Vorfreude und sportlichen Diskussionen hatte sich vor dem Anpfiff auch die Befürchtung gemischt, dass mögliche Ausschreitungen das Fußballfest trüben könnten. Beide Vereine haben ein Problem mit gewaltbereiten Anhängern. So hatte RWE vor einer Woche an 76 Personen, die mehrmals auffällig geworden waren, Hausverbote verhängt.
Uhlig: Sicherheitskonzept hat gegriffen
Die gute Nachricht vorweg: Alles blieb ruhig, keine besonderen Vorkommnisse. Nicht während und auch nicht rund um das Spiel, so die Information eine Stunde nach Spielschluss. „Beide Fanlager haben sich sehr diszipliniert verhalten“, lobte der RWE-Boss Marcus Uhlig. „Wir können zufrieden ein positives Fazit ziehen, auch darüber, dass unser Sicherheitskonzept gegriffen hat.“
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Das Stadion war seit Freitag überwacht worden, der Sicherheitsdienst wurde verdoppelt, die Polizei war mit einem Großaufgebot angerückt. Natürlich gab es an der Hafenstraße auf der Westtribüne verbale Proteste gegen den Ausschluss der 76 Personen und Banner mit entsprechenden Botschaften. „Damit haben wir auch gerechnet“, sagte Uhlig. Aber so richtig auffällig war das alles nicht.
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Die beiden Kapitäne beider Teams, Daniel Heber (RWE) sowie Tim Knipping (Dresden) hatten unmittelbar vor Anpfiff noch jeder für sich einen Appell verlesen. Der gemeinsame Tenor: Gewalt ist absolut inakzeptabel, wird nicht toleriert und schadet nur dem Verein. „Niemand ist größer als der Verein. Nur der RWE“, schloss Heber sein Statement.
Fernsehen, DFB und Schiedsrichter stimmen RWE- und Dynamo-Aktion zu
Die Idee zu dieser Aktion sei unter der Woche gereift, sagte Uhlig. Der Austausch mit Dynamo Dresden sei nur kurz gewesen, Absprachen über den Inhalt gab es keine. „Dennoch hatten die Texte fast den gleichen Inhalt.“ Und positiv sei auch gewesen, dass sich Fernsehen, der DFB und die Schiedsrichter sofort mit der Aktion einverstanden erklärten.
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Natürlich seien die Stellungnahmen der beiden Spieler durch vereinzelte Pfiffe oder lautstarke Sprechchöre gestört worden. „Aber es gab dafür überwiegend Applaus im Stadion“, so Uhlig. „Und das gibt uns recht. 99,5 Prozent aller RWE Fans und Zuschauer wollen das nicht, die haben keinen Bock mehr darauf, das ist heute noch mal ganz klar zum Ausdruck gekommen. Und es zeigt uns, dass wir da auf dem richtigen Weg sind.“