Essen. Beim SV Wehen Wiesbaden will Rot-Weiss Essen den ersten Auswärtssieg einfahren. Christoph Dabrowski erklärt, worauf es in dem Duell ankommt.
Er könnte sich glatt daran gewöhnen, Woche für Woche drei Punkte zu holen. „Gewinnen macht halt Spaß“, sagt Christoph Dabrowski. Bislang hat Rot-Weiss Essen in der dritten Liga aber nur an der Hafenstraße siegen können – bei Wehen Wiesbaden soll am Sonntag der erste Auswärtsdreier folgen (14 Uhr; Brita Arena/Magentasport).
Wie das gelingen soll? Mit Leidenschaft in der Defensive und Mut in der Offensive, antwortet der 44-jährige Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Duell. Wehen Wiesbaden sei ein ähnliches Kaliber wie Saarbrücken, Ingolstadt oder Aue – allesamt Gegner, gegen die Rot-Weiss Punkte mitnahm. „Es wird eine Herausforderung für uns“, glaubt Dabrowski, der das Gute aus den Heimspielen mit ins Hessische nehmen will.
Rot-Weiss Essen will über eine starke Defensive zum Erfolg kommen
Dabei sei es sogar schwieriger, im eigenen Wohnzimmer zu performen, meint Dabrowski, „weil dort die Wucht und Erwartungshaltung eine Rolle spielen“. Die Jungs hätten es zuletzt „fantastisch“ geschafft, „den Fokus voll aufs Spiel zu richten. Ich sehe keinen Grund, der uns daran hindert, dass wir das auch auswärts hinbekommen.“
Alle Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:
- Rot-Weiss Essen kassiert zweite Geldstrafe der Saison, drittes Verfahren läuft.
- Wehens Nico Schäfer: „Ein Jahr Rot-Weiss Essen ist wie drei Jahre woanders“.
- Rot-Weiss Essens Rios Alonso: „Habe an mir gezweifelt!“
Die Basis soll beim SV Wehen, der vom gebürtigen Gelsenkirchener Markus Kauczinski trainiert wird, wieder mal in der stabilen Abwehr liegen. Sie sei das Fundament, um Spiele zu gewinnen, sagt Dabrowski. „Wiesbaden ist ganz hoch anzusiedeln. Sie sind sehr gut darin, sich Torchancen herauszuspielen und bringen viele Flanken.“
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Damit hat sich Wehen Wiesbaden auf den siebten Tabellenplatz vorgearbeitet. Bei einem Heimsieg könnte der SVWW am Sonntag zu den Top-Plätzen aufholen – dass der Klub immer auf die zweite Bundesliga schielt, das ist ein offenes Geheimnis. Benedict Hollerbach kommt Kauczinskis Spielweise entgegen. Der 21-jährige Wiesbadener hat bereits sieben Scorerpunkte in neun Partien gesammelt. Auf ihn muss RWE aufpassen.
Dabrowski über die neun Punkte: „Das ist ausbaufähig“
Allem, was der SVWW mitbringe, wolle sich RWE aber entgegenstellen, um „diesen Auswärtsbann zu durchbrechen“, betont Dabrowski. Das wäre auch nötig, denn mit dem bisherigen Drittliga-Punkteschnitt von genau einem Zähler pro Partie ist der Trainer ganz und gar nicht zufrieden. „Das ist ausbaufähig.“
Dabrowski will den Schnitt bis zur frühen Winterpause im November unbedingt anheben. „Wir nehmen uns vor, in den acht Spielen jede Gelegenheit zu nutzen, um Punkte aufzusammeln“, sagt er. Die Tendenz sei „sehr positiv, wir haben gezeigt, dass wir dazu in der Lage sind“.
Gut für ihn: Die Personallage hat sich entspannt. Zwar fehlt neben den Langzeitverletzten Meiko Sponsel, Thomas Eisfeld und Michel Niemeyer auch Kevin Holzweiler, er hat sich einen Infekt eingefangen und fällt bis einschließlich Sonntag aus – dafür drängen Clemens Fandrich, Daniel Heber und Isaiah Young zurück ins Team.
Viele Fans von Rot-Weiss Essen kommen mit nach Wiesbaden
Der Trainer macht sich bis zum Anpfiff seine Gedanken, ob er der ersten Elf aus dem Saarbrücken-Spiel vertraut oder die Startformation umstellt. „Das ist eine große Herausforderung“, sagt Dabrowski, aber auch er weiß: „Das sind Luxusprobleme.“ Auf die Unterstützung der Fans kann sich Rot-Weiss Essen in Wiesbaden übrigens verlassen.
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Die 2000er-Marke dürfte im Gästeblock geknackt werden, das Stadion wäre in rot-weisser Hand. Somit ist es gut möglich, dass das Auswärtsspiel eigentlich ein Heimspiel wird, und in diesen hat RWE zuletzt ja beständig gepunktet. Dabrowskis Wunsch lautet daher wenig überraschend: „Ich hoffe, dass die Jungs dieses Gefühl von einem Heimspiel bekommen.“