Essen. Das erste Viertel der Drittliga-Saison ist um, Rot-Weiss Essen ist 15. in der Tabelle. Wir listen fünf Gewinner unter Christoph Dabrowski auf.
Der Aufsteiger hat sich eingelebt: Rot-Weiss Essen steht nach dem ersten Saisonviertel auf dem 15. Tabellenplatz. Neun Punkte holte die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski in neun Drittliga-Partien. Wir listen fünf Spieler auf, die bislang überzeugten – und überraschten.
Jakob Golz: Der 23-jährige Torwart leistete sich einen fatalen Fehler in Dortmund. Gegen die U23 des BVB vertändelte er den Ball im Strafraum und verlor ihn an Bradley Fink, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Dieser Treffer sollte die Partie entscheiden, denn es blieb beim 0:1 aus Essener Sicht.
Rot-Weiss Essen: Golz überragt mit starken Paraden
Von diesem Patzer ließ sich Golz allerdings nicht unterkriegen. Seine Stärken liegen auf der Linie, schon einige Male rettete er seine Mannschaft mit starken Paraden, wie beim Sieg gegen Saarbrücken: Da tauchte er wenige Minuten vor dem Abpfiff nach einem Kopfball in die linke Ecke ab, machte sich ganz lang, faustete den Ball weg und sicherte den Sieg.
José-Enrique Rios Alonso: 29 Mal kam der 1,82 Meter große Innenverteidiger in der Aufstiegssaison zum Einsatz, unter Dabrowski fand er sich zunächst auf der Bank wieder. Erst am sechsten Spieltag wurde er erstmals eingewechselt – für zwei Minuten. Eine Woche später, gegen Erzgebirge Aue, stand er in der Startelf, und Rios Alonso nutzte seine Chance.
Alle Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:
- 1:0 dank Götze: So schlug RWE den 1. FC Saarbrücken.
- Rot-Weiss Essen: Götze trifft, ein anderer brilliert – die Noten.
- Rot-Weiss Essen: Diesen Spieler lobt Dabrowski nach dem 1:0 besonders.
Der gebürtige Stuttgarter hielt die Defensive beim ersten Saisonsieg dicht, traf selbst beim 2:1. Seitdem hat sich der 22-Jährige im Team festgespielt. Am Spieltag darauf hätte er in Osnabrück fast sein zweites Tor nachgelegt. Und auch gegen Saarbrücken machte er einen blitzsauberen Job. Fehlende Spielpraxis war ihm nicht anzumerken – Rios Alonso fügte sich nahtlos ein, funktionierte sofort.
Niklas Tarnat: Björn Rother kam von Hansa Rostock, Clemens Fandrich mit der Empfehlung von mehreren 213 Zweitliga-Spielen, Felix Götze gar aus der Bundesliga nach Essen – Tarnat aber startete in acht von neun Spielen im zentralen Mittelfeld von RWE.
Lesen Sie hier: Das macht Rot-Weiss Essens Niklas Tarnat so wertvoll.
Der 24-Jährige, der schon in Hannover mit Dabrowski zusammengearbeitet hat, hat trotz der hochkarätigen Neuzugänge seinen festen Platz in der Mannschaft und war in den neun Partien oftmals einer der besten Spieler. Beim 1:0 über Saarbrücken unterstrich Tarnat, der als unbeschriebenes Blatt nach Essen kam, seinen Wert für Rot-Weiss.
Lawrence Ennali: Bei seiner Verpflichtung galt der 20-Jährige in Essen als Wundertüte. Kaum jemand konnte einschätzen, ob er sich in der Mannschaft durchsetzen kann oder floppen würde. Ennali aber ist unter Dabrowski unangefochtener Stammspieler, beide kennen sich ebenfalls aus Hannover.
Teil eins des großen Interviews: RWE-Trainer Dabrowski über den Fehlstart und die Formschwäche.
Mit seiner unbekümmerten Spielweise bringt er ein überraschendes Element ein. Ennali profitiert auch davon, dass er seit der Aue-Partie in Andreas Wiegel einen neuen, routinierteren Rechtsverteidiger hinter sich weiß, und er arbeitet selbst verstärkt in der Defensive mit. In Duisburg erzielte er zudem den wichtigen 2:2-Ausgleich.
Simon Engelmann: Der „Regler“ war drei Jahre hintereinander Torschützenkönig in der Regionalliga West. Dass RWE seine Taktik aber nach dem Aufstieg anpassen muss, war klar. Mehr Defensivarbeit, mehr Pressing, weniger Spielkontrolle waren gefordert. Somit stellten sich im Sommer viele die Frage: Kann Engelmann auch dritte Liga oder wird er der Simon Terodde Rot-Weiss Essens?
Teil zwei des großen Interviews: Dabrowski über Trainerdiskussionen und seine Ziele.
Tatsächlich bekam zunächst Neuzugang Ron Berlinski den Vorzug vor Engelmann. Der 33-jährige Dauertorjäger rutschte am dritten Spieltag wieder ins erste Aufgebot. Ein Pressingspezialist dürfte er nie werden, aber er macht viele Meter in der Defensivarbeit und ist präsent.
Fünf Scorerpunkte in neun Einsätzen zeigen, dass Engelmann auch in der dritten Liga für immense Gefahr sorgt. Zusätzlich ist Engelmann neben dem Platz ein wichtiger Wortführer beim Aufsteiger.