Essen. Rot-Weiss Essen läuft am kommenden Freitag beim ambitionierten VfL Osnabrück auf. Dort arbeitet ein Cheftrainer mit prominentem Namen.

Felix Götze, der Glückliche. Nur ein paar Tage nach seiner Verpflichtung durfte er mit dem 2:1-Erfolg gegen Erzgebirge Aue auch gleich den ersten Saisonsieg mit Rot-Weiss Essen feiern. Nun also kickt ein weiterer prominenter Name an der Hafenstraße. Jakob Golz im Tor eifert ja bereits seit einiger Zeit in Essen seinem Vater nach, der HSV-Legende Richard Golz. Und wer kennt ihn nicht, Felix Götzes älteren Bruder? Den Super-Mario, der Deutschland 2014 mit einem famosen Treffer zum 1:0 in der Verlängerung gegen Argentinien zum WM-Titel schoss und nun bei Eintracht Frankfurt in der Bundesliga seine Kreise zieht.

Tja, und wenn wir schon bei den Familienverhältnissen der Profifußballer sind: Wenn die Rot-Weissen an diesem Freitag (19 Uhr) an der Bremer Brücke gegen den VfL Osnabrück auflaufen, sitzt beim Gastgeber ein Trainer mit klangvollem Nachnamen auf der Bank: Tobias Schweinsteiger (40), der ältere Bruder von „Schweini“, wie einst der Boulevard seinen Bruder Bastian taufte und der gemeinsam mit Mario Götze Weltmeister wurde.

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Tobi Schweinsteiger hat in Osnabrück seine erste Chefstelle als Trainer angetreten und folgte Daniel Scherning, der kurzfristig zum Zweitligisten Arminia Bielefeld gewechselt war. Zuvor war Schweinsteiger nicht weiter aufgefallen, weil er beim 1. FC Nürnberg „nur“ als Co-Trainer fungierte und somit vom Rampenlicht nicht erfasst wurde. Nun aber steht er in der Verantwortung und hatte am vergangenen Wochenende ein denkbar unglückliches Debüt.

Der Osnabrücker Trainer Tobias Schweinsteiger trifft am Freitag mit seiner Mannschaft auf Rot-Weiss Essen.
Der Osnabrücker Trainer Tobias Schweinsteiger trifft am Freitag mit seiner Mannschaft auf Rot-Weiss Essen. © dpa | Friso Gentsch

Angesagt war das Nordwest-Derby beim Aufsteiger VfB Oldenburg. Die Osnabrücker, die in der Vorsaison lange oben mitgemischt hatten und deshalb auch gewisse Ambitionen mit sich herumtragen, machten es als Favorit zunächst ordentlich unter ihrem neuen Coach. Kurz nach der Pause erzielten sie nach dem frühen 0:1-Rückstand die 3:1-Führung (46.). Alles sah nach einem Erfolg der Osnabrücker aus, doch dann setzte der Neuling an zu einem furiosen Comeback. Der VfL kassierte noch drei Gegentore und verlor die Partie mit 3:4.

Termine

In Runde zwei des Verbandspokals trifft Rot-Weiss Essen am 14. September auf den Landesligisten 1. FC Wülfrath (19.30 Uhr, IMS-Arena).

Die Drittliga-Spieltage 10 und 11 sind zeitgenau terminiert. Rot-Weiss spielt am Sonntag, 2. Oktober, beim SV Wehen-Wiesbaden (14 Uhr). Ebenfalls am Sonntag, 9. Oktober, ist Rot-Weiss zu Gast beim SC Freiburg II (14 Uhr, Dreisamstadion).

Osnabrück steht mit nur einem Dreier aus sieben Partien im unteren Tabellenmittelfeld, direkt neben den Rot-Weissen und beide eint die gleiche Bilanz: ein Sieg, drei Unentschieden und drei Niederlagen.

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„Da gibt´s nix schön zu reden: Wir müssen definitiv in der Verteidigung besser werden”, sagte Osnabrücks Trainer Tobias Schweinsteiger enttäuscht nach der Pleite in Oldenburg. „Wir führen 3:1, dann müssen wir es killen und eine Mentalität an den Tag legen, wo wir das unser Tor auch mal tiefer verteidigen und Räume schließen.“ Den Willen sprach Chefcoach seinen Spieler indes nicht ab. „Was mich positiv stimmt ist, dass wir uns viele Chancen erarbeitet haben.“

Rot-Weiss wird sich erst recht auf die offensive Power des Gegners einstellen müssen. Schon zum Saisonauftakt hatte der MSV Duisburg beim VfL ordentlich zu tun, um dem Druck der Hausherren stand- und die Reihen dicht zu halten. Kurz vor Schluss kassierten die Zebras trotz allem den entscheidenden Gegentreffer zum 0:1.

RWE wiederum hat gegen Erzgebirge Aue gezeigt, dass man mit den erfahrenen Neuzugängen Clemens Fandrich, Felix Götze und Andreas Wiegel an Stabilität gewonnen hat. Auch Rios Alonso, der erstmals in dieser Saison in der Innenverteidigung auflief, machte einen super Job. Den Abwehrkampf in der Schlussviertelstunde überstanden die Rot-Weiss jedenfalls und ließen dabei kaum eine Chance zu. Unaufhörlich angespornt von den begeisterten Fans. Aber mit Atmosphäre und Stimmung kann der VfL Osnabrück an der Bremer Brücke locker dagegenhalten. Für das Spiel am Freitag waren bereits bis Montag über 12.000 Karten verkauft worden.

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